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Attentäter soll in UntersuchungshaftZustand von slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico stabilisiert

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18.05.2024, Slowakei, Pezinok: Ein Fahrzeug fährt auf dem Gelände des Spezialstrafgerichts (TS). Das spezialisierte Strafgericht (CC) wird über den Antrag auf Inhaftierung des Angeklagten entscheiden. Foto: Šálek Václav/TASR/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Staatsanwaltschaft beantragt die Inhaftierung des Angeklagten, der am Mittwoch 15. Mai den slowakischen Premierminister Fico mit mehreren Kugeln verwundet hat.

Nach dem Attentat am 15. Mai auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico hat sich sein Zustand mittlerweile stabilisiert.

Der Zustand des bei einem Attentat lebensgefährlich verletzten slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico hat sich stabilisiert. Das teilte Gesundheitsministerin Zuzana Dolinkova am Samstag in der Klinik der Regionalhauptstadt Banska Bystrica mit. Dort war der 59 Jahre alte linkspopulistische Regierungschef am Freitag ein zweites Mal operiert worden. Eine Verlegung des Patienten in die Hauptstadt Bratislava sei jedoch in den kommenden Tagen noch nicht möglich, fügte Verteidigungsminister Robert Kalinak hinzu. Er ist zugleich erster Vizepremier und vertritt Fico während seiner Abwesenheit.

Der 71 Jahre alte Attentäter Juraj C. wurde am Samstag zur Vernehmung unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in das Spezialstrafgericht in der Stadt Pezinok gebracht. Anschließend verfügte das Gericht, dass er in Untersuchungshaft kommen soll. Grund dafür seien Fluchtgefahr und das Risiko weiterer Gewalttaten. Wie Gerichtssprecherin Katarina Kudjakova der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, kann der Beschuldigte gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.

Zustand von slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico hat sich stabilisiert

Zuvor hatten Medien unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet, dass der Täter sich bereits beim polizeilichen Verhör nach der Tat schuldig bekannt habe. Den Antrag auf Untersuchungshaft hatte die Staatsanwaltschaft gestellt. Der Attentäter war gleich nach der Tat festgenommen worden und befand sich seither in Polizeigewahrsam. Nach bisherigen Informationen von Polizei und Regierung hatte der Mann aus Hass gegen Fico und seine Regierungspolitik aus unmittelbarer Nähe auf ihn geschossen. Fico war nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova vor eine wartende Menge getreten, um Hände zu schütteln. Das Motiv des Täters sei „klar politisch“ gewesen, hatte der Innenminister schon kurz nach der Tat aufgrund erster Polizeivernehmungen gesagt.

Seit dem Attentat auf den Ministerpräsidenten kommt es gehäuft zu Drohungen gegen andere Politiker in der Slowakei. Das sagte Innenminister Matus Sutaj Estok der Tageszeitung „Pravda“ (Samstag). Auch er selbst habe Morddrohungen erhalten. Zuvor waren bereits Morddrohungen gegen den liberalen Oppositionsführer Michal Simecka und seine Familie bekannt geworden. Abgesehen von konkreten Morddrohungen habe auch die Zahl an aggressiven Wortmeldungen in sozialen Medien stark zugenommen, berichteten slowakische Medien unter Berufung auf Experten. (dpa)