Es hilft gegen PanikattackenMiniaturpferd „Flirty“ darf mit an Bord eines Flugzeugs
Köln – Abrea Hensley leidet unter einer Vielzahl von psychischen Krankheiten: Depressionen, starke Angstzustände, Posttraumatische Belastungsstörungen. Bis vor zwei Jahren konnte die US-Amerikanerin kaum das Haus verlassen, ohne in Panik zu geraten. Bis „Flirty“ in ihr Leben kam – ein Miniaturpferd. Weil es ein speziell trainiertes Assistenztier ist, darf es seine Besitzerin überallhin begleiten: in den Supermarkt, zum Arzt und sogar ins Flugzeug.
„Heute stand ein kleines Pferd am Flughafen-Check-in“
Das hat bei Mitreisenden schon am Flughafen für Verwunderung gesorgt: „Heute stand ein kleines Pferd am Flughafen-Check-in, das macht mich echt neugierig“, schreibt Amberley Babbage auf Twitter und fügt ihrem Tweet auch noch ein Bild der beiden hinzu.
Hensley kennt die Aufmerksamkeit, die sie und ihr kleines Pferd in der Öffentlichkeit erregen. Sie schätzt sie nicht besonders, wie sie ihrem Lokalsender KMTV 3 gegenüber im Februar erzählt hat. Aber sie hat sich trotzdem entschieden, die Neugier ihrer Mitmenschen zu befriedigen – mit Hilfe der sozialen Netzwerke. „flirty.the.mini.service.horse“ hat gleich mehrere Profile – bei Instagram, Twitter und Facebook, auf denen Abrea Hensley Fotos aus ihrem Alltag veröffentlicht und oft gestellte Fragen beantwortet.
Dort findet man auch ein Bild von ihr und Flirty auf ihrem ersten Flug an Bord einer American-Airline-Maschine. Weil es der Beruhigung seiner Besitzerin dient und diese auch zum Beispiel an die Einnahme bestimmter Medikamente erinnert, darf das Minipferd mit in die Sitzreihe: „Wir werden die Sitzreihe vor einer Trennwand bekommen, so dass wir genügend Platz haben“, erklärte Hensley vor dem Flug.
Flirty hat den Flug gut überstanden und zwischendurch ein Nickerchen gemacht
Normalerweise legt das ungewöhnliche Paar längere Strecken mit dem Auto zurück. Über ihren ersten gemeinsamen Flug, schrieb die Amerikanerin bei Instagram: „Ich war beeindruckt, wie gut Flirty alles überstanden hat. Als wir die Flughöhe erreicht hatten, stand sie ganz still da und machte zwischendurch sogar ein kleines Nickerchen.“ Nur bei Start und Landung hatte Flirty kleinere Probleme, die Balance zu halten.
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Ein weiteres Bild zeigt das Minipferd an der Seite einiger Crew-Mitglieder, die sich offenbar über den exotischen Passagier freuten: „Sie waren fantastisch und freundlich und sehr erfreut über Flirty auf ihrem Flug! Sogar die Piloten kamen aus dem Cockpit, um Hallo zu sagen“, heißt es unter dem Bild.
In den USA sind Begleittiere aufgrund einer Richtlinie des US-Transportministeriums erlaubt. In der Regel sind das Katzen und Hunden, aber auch Miniaturpferde wie Flirty, wenn sie trainiert sind. Die Tiere fliegen kostenlos. Da es sich aber nur um eine Richtlinie handelt, steht es den Fluggesellschaften frei, darüber zu befinden, welche Tiere sie mit an Bord nehmen.
Delta Airlines befördert täglich 700 Begleittiere in den USA
Weil die Zahl der Begleittiere in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist, verschärfen manche Gesellschaften allerdings ihre Bestimmungen. In einer Pressemitteilung aus dem letzten Jahr hat Delta Airlines geschrieben, dass sie täglich circa 700 Begleittiere befördern, also etwa 250.000 im Jahr, darunter auch Schlangen, Spinnen, Opossums und Truthähne. Nicht nur wegen der schieren Anzahl, sondern auch weil es immer öfter zu Verunreinigungen an Bord kommt und Tiere beißen, bellen oder knurren, führte Delta eine strengere Kontrolle der Tiere ein. Besitzer müssen 48 Stunden vor Abflug Gesundsheitspässe vorlegen und schriftlich nachweisen, dass es sich um ausgebildete Tiere handelt. (jym)