Ein Impfstoff gegen das Coronavirus ist in Deutschland bald nicht mehr lieferbar. Die EU bietet Alternativen an, die Stiko empfiehlt diese aber noch nicht.
GrundimmunisierungErster Corona-Impfstoff in Deutschland bald nicht mehr lieferbar
Der Corona-Erstimpfstoff des Herstellers Moderna ist ab Ende Februar in Deutschland nicht mehr lieferbar. Die im Zentrallager des Bundes verfügbaren Impfdosen können spätestens bis zum 28. Februar bestellt werden und müssen bis zum 12. März verbraucht werden. Das geht aus einem Schreiben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor.
Die KBV erwartet keine Lieferung des Corona-Erstimpfstoffs namens Spikevax mehr, dementsprechend müssen alle verfügbaren Impfdosen bis zum 12. März verimpft werden. Pharmakonzern Moderna hatte noch Ende 2022 eine Verlängerung der Haltbarkeit des Impfstoffs von neun auf zwölf Monate erfolgreich beantragt. So mussten die Impfdosen nicht bereits Ende 2022 entsorgt werden, sondern bleiben bis Mitte März haltbar.
Corona: Impstoff von Moderna bald nicht mehr lieferbar – Streit zwischen Stiko und EMA
Durch den Moderna-Impfstoff fällt einer von fünf Impfstoffen weg, die zur Erstimpfung bzw. Grundimmunisierung gegen das Coronavirus zugelassen sind. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt hierzu die Vakzinvon Biontech, Valneva, Johnson & Johnson und Novavax. Allerdings ist Novavax in Deutschland vorerst nicht lieferbar, weitere Impfdosen werden erst ab dem dritten Quartal 2023 erwartet.
Angesichts der Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gibt es erneut Streit: Eine Taskforce der europäischen Gesundheitsorganisation EMA ist der Ansicht, dass auch die für die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffe von Moderna zur Grundimmunisierung geeignet sind. Die Stiko empfiehlt sie allerdings nicht dafür, sondern lediglich als Auffrischungsimpfung.
Corona-Impfung in Deutschland: Für wen wird eine vierte Impfung gegen Covid-19 empfohlen?
Offiziell zugelassen sind die angepassten Impfstoffe nur für eine Booster- oder Auffrischungsimpfung, also für die dritte oder vierte Impfung gegen Covid-19. Laut offiziellem Impf-Dashboard der Bundesregierung sind 77,9 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, 76,4 Prozent haben zwei Impfungen erhalten.
62,6 Prozent der Deutschen haben zudem eine Auffrischungsimpfung erhalten, 15,1 Prozent gleich zwei Booster-Impfungen. Die Stiko empfiehlt eine vierte Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab einem Alter von 60 Jahren und für Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. (shh)