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FKK, Dackel, BerlinWofür die Briten uns Deutsche heimlich lieben

Lesezeit 4 Minuten

Junges Paar am FKK-Strand in Prerow an der Ostsee.

Sie tun es heimlich, aber sie tun es: Die Briten lieben uns. Ja uns, uns Deutsche – das Volk mit den größten Minderwertigkeitskomplexen überhaupt. Zumindest schreibt „The Telegraph“, dass es im vergangenen Jahr einen Rekord an Übernachtungen britischer Besucher in Deutschland gab: nämlich 5.541.744 – ein Anstieg von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die britische Zeitung hat diese Zahlen zum Anlass genommen, dreißig (!) Gründe zu sammeln, warum die Briten uns Deutsche „heimlich lieben“. Darunter sind teilweise Fakten, Rituale und Eigenschaften, die uns selbst gar nicht unbedingt bewusst waren. Wir stellen die spannendsten vor:

Die „Fun-City“ Berlin

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Das Berghain ist die höchstplatzierte deutsche Location bei den Top-100-Clubs des britischen Fachmagazins „DJ Mag“ 2016. Der weltbekannte Berliner Club kam auf Platz 16 - drei Plätze tiefer als im vergangenen Jahr.

Der erste und wohl wichtigste aller Gründe: Berlin liegt in Deutschland. Und Berlin ist laut einem Ranking die größte „Fun City“ schlechthin auf der Welt. Soll wohl heißen, dass man dort besonders viel Spaß haben kann. Auch wenn der britische Autor Adam Fletcher, der zum großen Erklärer der Deutschen avanciert ist, betont, dass Berlin absolut nicht symptomatisch für den Rest des Landes sei. Hinzu kommt: In Berlin befinde sich „der beste Club der Welt“, so der Telegraph: das Berghain.

Wir haben für ALLES einen Ausdruck

Für jegliche Stimmung, für jedwede Randerscheinung haben wir Deutsche ein Wort. Der Ausdruck, der die Briten besonders beeindruckt: „Backpfeifengesicht“. Auch hoch im Kurs: „verschlimmbessern“ und „Schnapsidee“.

Wir lieben lange Wörter

Das Wort „Rindfleischetikettierungsueberwachungsaufgabenuebertragungsgesetz“ habe sich in der deutschen Sprache zwar nicht durchgesetzt, so der Telegraph, aber es blieben ja immer noch viele andere „brillante“ lange Wörter übrig: etwa „Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung“ oder „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitaenswitwe“.

Wir haben den Weihnachtsmarkt erfunden

Ein blauer Lichterglanz sorgt in Potsdam für weihnachtliche Stimmung in der Brandenburger Straße und auf dem Luisenplatz.

„Brutzelnde Würstchen, Glühwein, Lebkuchen“: Der deutsche Weihnachtsmarkt sei einfach unvergleichlich, so das Blatt. Da könne der britische Abklatsch nicht mithalten. Man muss schon das Original besuchen für das richtige „Weihnachtsmarktgefühl“.

Die Sonne und das Meer in Deutschland

Wie bitte? Stammt dieser Punkt vielleicht aus einer Liste zum Thema „Warum wir Spanien lieben“? Nein, scheint nicht so, denn die Autoren nennen explizit unsere Inseln an Nord- und Ostsee, etwa Sylt und Rügen. Obwohl die Briten selbst so viel Küste haben, finden sie unsere wohl auch ganz gut. Ihr Lieblings-Accessoire: „diese brillanten Strandkörbe“.

Noch mehr deutsche Errungenschaften, auf die Briten neidisch sind

Unsere Fähigkeit, die besten Liegen zu reservieren

Was wir an der Ost- und Nordsee lange trainiert und bis zur Perfektion verbessert haben? Unsere Technik, die besten Liegen am Strand oder Pool wegzuschnappen. Eine Fähigkeit, auf die die Briten anscheinend sehr neidisch sind.

Unser Körperbewusstsein (Stichwort: FKK)

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Alles proper: Die Deutschen haben anscheinend weniger Probleme, sich nackt zu zeigen als ihr Seelenleben offenzulegen, finden die Briten.

Gemessen daran, dass die Deutschen nicht sonderlich gut darin seien, ihr Seelenleben offen zulegen, seien sie mit ihrem Körper sehr freizügig. Einer Umfrage zufolge hätten allein im Jahr 2014 28 Prozent der Deutschen nackt sonnengebadet, unter den Briten seien es dagegen nur zwölf Prozent gewesen.

Wir schauen jedes Silvester einen britischen Sketch

Das Faible der Deutschen für „Dinner for One“ ist bekannt. Dass wir einen britischen Sketch so sehr lieben, dass er an Silvester zum festen Abendprogramm gehört, schmeichelt die Briten.

Unsere Autobahnen

Ein Traum vieler Briten: Einmal mit Highspeed über die Autobahn ohne Tempolimit brettern.

Gut, dieser Punkt verwundert jetzt nicht sonderlich. Die Faszination (nicht nur) der Briten für deutsche Autobahnen ist bekannt. Natürlich könne man auch zu den Produktionsstätten oder Museen von Audi, BMW, Mercedes, Porsche oder VW fahren. Um die deutsche Autokultur aber einmal wirklich zu erleben, sei es am besten, so der Daily Telegraph, sich einfach einen Wagen zu mieten und direkt auf die Autobahn ohne Tempolimit zu brettern. Falls dann nicht gerade wieder Stau ist...

Und sonst? Kebab-Paradies ohne Sperrstunde

Diese neun Punkte sind laut Telegraph natürlich nur ein Bruchteil der Gründe, warum die Briten uns mögen. Unsere Favoriten unter den restlichen 21 Punkten: Deutschland ist Heimatland des Dackels, angeblich „das Hipster-Accessoire par excellence“. Großartig auch, dass es vielerorts keine Sperrstunde gibt und Bars erst schließen, wenn der letzte Gast gegangen ist. Dank der großen türkischen Gemeinde ist Deutschland außerdem „der Himmel für Kebab-Liebhaber“. Das heißt, wenn man aus dem Berghain stolpert, kann man mitten in der Nacht einen Döner essen und an jedem Kiosk für wenig Geld ein Bier kaufen. Klar, dass den Briten das gefällt. (rer)