Doppeldeutige HandzeichenDaumen hoch in Griechenland? Keine gute Idee

Hoffentlich ist er nicht auf dem Weg nach Griechenland – dort ist der nach oben gestreckte Daumen eine sehr rüde Geste.
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Gut gemeint, aber völlig falsch beim Gegenüber angekommen: So manche in Deutschland und Europa übliche Geste kann in anderen Teilen der Welt zu großem Ärger oder zu Unverständnis führen. Der Tüv Nord nennt einige Beispiele:
DAS V-ZEICHEN AUS ZEIGE- UND MITTELFINGER
In Mitteleuropa verstehen viele Menschen das „Victory“-Zeichen als Siegesgeste oder alternativ als ein Zeichen für den Frieden. In Großbritannien, Irland, Neuseeland und Australien zum Beispiel wird das V-Zeichen dagegen als Symbol für das Fluchen verwendet - allerdings nur dann, wenn dem Gegenüber nicht die Handfläche gezeigt wird, sondern der Handrücken.

Auf die Richtung kommt es an: Wer das „Victory-Zeichen“ mit dem Handrücken nach außen zeigt, kann in Englisch sprechenden Ländern heftige Probleme bekommen.
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DAS O-ZEICHEN MIT DAUMEN UND ZEIGEFINGER IM KREIS
Vor allem in den USA heißt das „Okay, prima“. Auch in Deutschland findet die Geste Verwendung zum Beispiel für „Spitze“ oder „1A“. In Frankreich und Belgien würde man damit jedoch einen Menschen oder eine Sache als wertlos abstempeln. In Thailand und Brasilien deutet die Geste auf Obszönes hin, in Mexiko ist es eine Einladung zu sexueller Aktivität.

Mal „Okay“ und mal obszön: Das O-Zeichen
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DAUMEN HOCH
Während in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas der nach oben gestreckte Daumen etwas Positives aussagt wie „Gut gemacht“ oder „Alles in Ordnung“, ist dieser Fingerzeig zum Beispiel in Russland, Griechenland und Australien eine obszöne, rüde Geste.

Als Aufforderung zum Anhalten gedacht, als Beleidigung empfunden.
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NICKEN
Nicken bedeutet Zustimmung oder Verständnis - aber nicht überall. Bewegt sich der Kopf nur einmal nach oben und nach unten, steht das in Teilen Südosteuropas für „Nein“. In Indien ruft man mit einem Nicken eine Person zu sich. Und mit einem Kopfschütteln in einem weiten Halbbogen von Schultern zu Schultern wird auf dem indischen Subkontinent Zustimmung, Verstehen und Respekt vermittelt.
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WINKEN
Das Winken bedeutet in den USA und den meisten Länder Europas Abschied oder Begrüßung. Macht man dies jedoch in Südostasien und der Türkei, wenn man sich direkt gegenübersteht, ist das eine Beleidigung. Das Herbeiwinken kann in Teilen Asiens und Ozeaniens ebenfalls als unverschämt empfunden werden - dort werden nur Hunde herbeigewunken. In Japan hingegen kann es vorkommen, dass einem Touristen gewunken wird, indem die Hand mehrfach nach vorne abgeknickt wird. Das ist dann kein Versuch, den Reisenden loszuwerden oder ihn zu verabschieden, sondern er wird herbeigewunken.

Hoffentlich ist die Bundeskanzlerin gerade nicht in Ozeanien – da würde ihr Winken missverstanden.
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DEN VOGEL ZEIGEN
In Deutschland eine negative Geste, ist der per Fingerzeig angedeutete Vogel im Kopf in den USA ein gut gemeinter Warnhinweis im Straßenverkehr. Er heißt: Die Polizei ist in der Nähe.

Bei dir piept's wohl heißt diese Geste.
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MIT DER FAUST IN DIE HAND SCHLAGEN
Hierzulande ist diese Geste eine bedrohliche, sie signalisiert: gleich gibt's Ärger. Wer das im Nahen Osten zu verdeutlichen versucht, sagt etwas anderes damit aus, denn dort wird sie als Aufforderung zum Sex verstanden.

Ärger in Europa, Sex im Nahen Osten.
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MIT DEN FINGER ZÄHLEN
Auf dem Basar oder auf einem fernöstlichen Markt sind Stückangaben mit den Fingern ein scheinbar einfacher Weg, die gewünschte Zahl Obststücke zu bekommen. Nicht so hingegen in Japan: Mit gestrecktem Daumen und Zeigefinger kauft man gleich fünf statt zwei Stücke. Und in China geht es dann sogar um acht Stücke. (dpa)