Es muss nicht immer Lamm, Kaninchen oder Eiersalat sein. Zum klassischen Oster-Essen gibt es hier leckere Alternativen: vegetarisch, aufwendig oder auch mal schnell und unkompliziert.
Genuss für die FeiertageAufwendig, schnell oder vegetarisch: Dreimal Oster-Festessen

Ein Lachs-Sahne-Gratin lässt sich schnell zubereiten - und das gewisse Etwas liefert ein Zitronen-Couscous.
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Denkt Jenny Böhme an das festliche Oster-Essen ihrer Kindheit, fallen ihr vor allem die klassischen Rouladen ihrer sächsischen Oma ein - und dazu natürlich Klöße und Rotkohl. „Das ist ideal für ein genussvolles Essen mit der Familie“, sagt die Kochbuch-Autorin und Food-Bloggerin.
Wer lieber Fisch mag und nicht viel Zeit (oder Lust) zum Kochen hat, dem empfiehlt sie ein Lachs-Sahne-Gratin mit Bohnen und Zitronen-Couscous. Für Vegetarier serviert Rezeptentwicklerin und Food-Bloggerin Marita Koch einen besonderen Hackbraten.
Klassiker vegetarisch: Falscher Hase
Tofu statt Hack - dieser falsche Hase schmeckt sicher nicht nur Vegetariern. Für die Füllung drei Eier 8 min hart kochen, kalt abschrecken und abkühlen lassen. Für den Hackteig 400 Gramm Natur- und 200 Gramm Räuchertofu grob raspeln und in eine große breite Schüssel geben. Für Marita Koch eine perfekte Mischung: „würzig, ohne zu intensiv zu sein und auch eine gute Alternative für sonst fleischliebende Menschen“.
Dann folgende Zutaten kräftig verkneten und 10 min zugedeckt ruhen lassen:
Und so geht es weiter:
Glasieren gegen das Austrocknen
Für die Glasur:
Alles in einem Schälchen verrühren. Braten mit etwa der Hälfte davon rundherum bestreichen. Für den Speck-Ersatz 2 Blatt Reispapier jeweils in 4 Streifen brechen und für 30 Sekunden in einen tiefen Teller mit Wasser tauchen.
Abtropfen lassen, wie Speckstreifen mit etwas Abstand zueinander quer über den Braten legen. „Das hat eine coole Optik!“, sagt Koch. Mit der Hälfte der restlichen Glasur bestreichen. „Essenziell, damit der Braten nicht austrocknet“, so die Bloggerin. Den Rest der Glasur mit 60 ml Wasser verrühren und über die Zwiebeln am Rand verteilen. Das Ganze 40 min backen.
Braten 5 min ruhen lassen, auf ein Brett legen, vorsichtig in Scheiben schneiden und mit den Zwiebeln aus der Form servieren. Wer mag, kann das Gericht auch am Vortag vorbereiten und am nächsten Tag noch einmal aufwärmen oder auch kalt servieren. Der Vorteil laut Marita Koch: Dann sei er garantiert „sensationell schnittfest“.
Beilage: Gebackene Möhren oder cremige Polenta
Als Beilage passen zum Braten gebackene Möhren, cremige Polenta und zitronige Ricottasoße. „Eine Soße ist bei dieser Kombination allerdings nicht unbedingt erforderlich, da selbst der Hackbraten sehr saftig ist“, sagt Marita Koch. Für die Möhren wird 1 kg mit Grün geputzt, etwa 4 cm Grün bleiben stehen. Gut waschen und dünn schälen.
Zubereitung:
Alles miteinander verrühren. Möhren damit rundherum, inklusive des grünen Teils, bestreichen und nebeneinander auf ein Backblech mit Backpapier legen. Etwa 30 Minuten parallel mit dem Hackbraten im Backofen backen.
Für eine cremige Polenta in einem kleinen Topf aufkochen:
180 g Polenta mit einem Schneebesen einrühren, aufkochen und auf der ausgeschalteten Herdplatte im geschlossenen Topf 10 Minuten quellen lassen, dabei gelegentlich umrühren. „Am Ende nach Bedarf noch etwas Wasser unterrühren und sofort servieren“, empfiehlt Koch.
Auf die Schnelle: Lachs-Sahne-Gratin
Das cremige Fischgericht kennen viele nur aus der Fertigpackung, aber es geht auch frisch. „Denn dafür werden nur ein paar Zutaten zusammengeworfen und dann im Ofen gebacken - super einfach, super lecker“, sagt Food-Bloggerin Jenny Böhme.
500 g Lachsfilet in eine Auflaufform legen und darauf eine Sauce verteilen aus:
Optional 1 TL Speisestärke untermischen - das macht die Sauce cremiger. Das Ganze dann bei 30 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.
Dazu passt Zitronen-Couscous
Dazu passt neben grünen Bohnen ein Zitronen-Couscous:
Tipp von Jenny Böhme: Das Couscous schmeckt auch als kalte Salat-Variante.
Zeitaufwendig: Rouladen mit Klößen und Rotkohl
Ein Rat vorab: Wer sich für die zeitaufwendige Oster-Variante entscheidet, kann Rouladen und Rotkohl gut einen Tag vorher zubereiten oder sogar einfrieren. „Das tut dem Geschmack keinen Abbruch“, sagt Jenny Böhme. „Manches, wie der Rotkohl, wird sogar noch besser beim Aufwärmen.“
Für das Fleisch zunächst die Füllung vorbereiten:
Jetzt mit Nadeln oder Klammern so zusammenstecken, dass die Füllung nicht auslaufen kann. Dann mit der zusammengesteckten Seite nach unten in eine Pfanne mit Butterschmalz geben und von beiden Seiten bei großer Hitze anbraten.
Dazu Gemüsesoße servieren
„Das Geheimnis meiner Oma liegt in der Soße!“, sagt Jenny Böhme.
Selbst gemachte Klöße zum Festessen
Neben Rotkohl dürfen natürlich auch Klöße nicht fehlen. Am besten nicht zur Fertigpackung greifen! „Gerade zu solchen feierlichen Anlässen wie Ostern machen selbstgemachte Klöße das Essen doch besonders“, sagt Jenny Böhme. Und sie schmecken auch intensiver. Damit keine breiige Masse im Kochtopf entsteht, gibt es jedoch einiges zu beachten.
Ganz wichtig: Mehligkochende Kartoffeln wählen.
Die Klöße nicht kochen
Jenny Böhme empfiehlt, die Finger mit Kartoffelmehl zu bestäuben und 14 Klöße zu formen. „Die Speisestärke sorgt dafür, dass die Klöße eine gute Form bekommen und nicht festkleben“, sagt sie. Nun einen großen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen. Sobald es sprudelnd kocht, die Hitze herunterdrehen.
„Die Klöße behutsam hineingeben - das Wasser darf nun nicht mehr kochen!“ betont Böhme. Sonst lösen sich alle Klöße mehr oder minder in Wohlgefallen auf. Kleiner Tipp, für alle, kein Risiko zum Festtag eingehen wollen: Für Notfälle ein Paket für Fertigklöße in der Hinterhand haben. (dpa)