Frühling, frische Triebe, hungrige Schnecken: Die Gartensaison startet mit Herausforderungen. Wer jetzt vorsorgt, kann eine Plage im Sommer verhindern.
Frühe SchädlingsbekämpfungPlage verhindern: Was gegen Schnecken im Garten hilft
![Vor allem bei Regen sind Schnecken gehäuft anzutreffen. Das feuchte Wetter erleichtert ihnen die Nahrungssuche.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/c8ed4713-b7ef-464b-9d9e-21b1961786be.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1540&fm=jpeg&s=585378dd6583554411625804076758e6)
Vor allem bei Regen sind Schnecken gehäuft anzutreffen. Das feuchte Wetter erleichtert ihnen die Nahrungssuche.
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Noch ruht der Garten, nur einige Frühblüher strecken ihre grünen Nasen aus dem Boden. Daran sieht man, dass die Pflanzen in den Startlöchern stehen. Feine, zarte Triebe wachsen mit den steigenden Temperaturen heran. Das lockt auch die Schnecken an, die mit Vorliebe daran knabbern.
Sollte man Schnecken absammeln?
Schnecken aus ihren Verstecken abzusammeln, zählt zu den effektiven und umweltschonenden Methoden. Das Umweltbundesamt rät dazu, sich die folgende Angewohnheit der Schnecken zunutze zu machen. Die schleimigen Gartenbesucher sind nachtaktiv und ziehen sich in der Morgendämmerung in ein dunkles, feuchtes Versteck zurück.
Nach Angabe des Bundesumweltamtes werden im Beet ausgelegte Holzbretter oder Steine gerne als Rückzugsraum genutzt. So lassen sich die Schnecken leichter finden und absammeln. Es eignen sich auch ausgepresste Orangenschalen, die man an der Farbe leicht erkennt.
Wie kann man Schnecken vorbeugen?
Auch die Bodenbearbeitung beunruhigt und stört die Plagegeister. Nacktschnecken etwa verkriechen sich im Winter im Boden, um die Fröste zu überleben. Laut Umweltbundesamt sollte man es diesen Arten bei angekündigtem Nachtfrost in Gemüsebeeten richtig ungemütlich machen.
Dazu gräbt man den Boden um und zerkleinert die Brocken. Das lässt die Schnecken aufschrecken, sie kriechen an die Oberfläche, wo sie dem Frost ausgesetzt sind. Vor dem Aussäen oder dem Pflanzen sollte der Boden gründlich gelockert werden. Dabei entdeckt man Eigelege der Schnecken. Die kleinen weißen Kügelchen werden am besten entfernt, zerdrückt und über den Bio- oder Restmüll entsorgt.
Welche Mittel gegen Schnecken kann man verwenden?
Im Staudenbeet macht es Sinn, sehr empfindliche Pflanzen wie Rittersporn und Hosta frühzeitig zu schützen. Ausnahmsweise kann man dann auch auf ein Schneckenkorn zurückgreifen. Als Notfallhilfe rät das Umweltbundesamt ausschließlich zu Produkten mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat, weil dieses im Hinblick auf die Umweltauswirkungen am wenigsten schädlich ist.
Je früher man die Schnecken bekämpft, desto besser können sich die jungen Triebe entwickeln. Es gibt auch Abwehrstoffe wie den Extrakt von Lebermoos, der auf die empfindlichen Pflanzen ausgebracht wird. Das Lebermoos sollte in 70 Prozent Alkohol gelöst sein.
Für die Spritzbrühe, die die Pflanzen für Nacktschnecken ungenießbar macht, werden fünf Milliliter Lebermoos-Extrakt mit einem Liter Wasser gemischt. Am Abend sprüht man die Pflanzen damit tropfnass ein. Der Nachteil: Diese Prozedur muss nach jedem Regen wiederholt werden.
Welche Pflanzen schmecken Schnecken nicht?
Schnecken bekämpft man idealerweise schon bei der Pflanzplanung. Der Bundesverband der Einzelhandelsgärtner (BVE) rät, Pflanzen zu verwenden, die weder der Spanischen Wegschnecke noch der Gartenwegschnecke schmecken. Dabei kommt es auf verschiedene Eigenschaften der Pflanzen an. Ein starker Geschmack oder Geruch hält die Schäden in Grenzen.
Zwiebeln und mediterrane Kräuter werden meist nicht angefressen. Auch einige Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen wie Eisenhut, Maiglöckchen, Fingerhut und Pfingstrosen sind vor den Schnecken sicher.
Weiterhin stehen weder fleischig sukkulente Blätter noch behaartes Laub auf dem Speiseplan. Mit Storchschnabel und Nelkenwurz, Hauswurz, Wolfsmilch und Bergenien macht man den Schnecken keine Freude.
Außerdem kann man auch durch eine gute Sortenwahl Ausfälle eindämmen. Der BVE rät, statt grünlaubigem Salat rotlaubige Varianten zu wählen, um die Tiere zu überlisten.
Grundsätzlich haben optimal versorgte Pflanzen eine bessere Chance, dass die Schnecken sie links liegen lassen. Das liegt zum einen an den festeren Gewebestrukturen, zum anderen aber auch daran, dass die Pflanzen einen Schaden besser überwachsen können.
Was sollte man beim Pflanzen beachten?
Die Kulturmaßnahmen haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie groß der Schaden am Ende ist. Bei der Pflanzung empfiehlt sich vorab eine gründliche Bodenbearbeitung. Anschließendes Anwalzen oder Andrücken der Erde hilft laut Bundesumweltamt gegen Schnecken. Zudem keimen die Samen so schneller und die Pflanzen wachsen besser.
Mulchen ist ein guter Bodenschutz. Aber: Kompost ist ein beliebter Eiablageplatz für Schnecken. Das kann man verhindern, indem man auf andere Mulchmaterialien, etwa feinen Rasenschnitt zurückgreift oder den Kompost zügig in den Boden einarbeitet und den Boden anschließend andrückt.
Beim Gießen empfiehlt der BVE nur morgens zu gießen. Nacktschnecken brauchen Feuchtigkeit, um sich auf ihrem Schleimteppich fortzubewegen. Daher suchen sie hauptsächlich nachts, bei Tau und im Regen ihre Nahrung.
Schneckenzäune aus Schafwolle, Kunststoff oder Kupferblech schützen empfindliche Kulturen. Wenn der Gemüsegarten bestellt wird, sollte man sie ebenso wie Bierfallen zum Schutz der zarten Pflanzen aufstellen. (dpa)