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Gebrauchtwagen-CheckRaubkatze erntet Rüffel: Der Ford Puma beim Tüv

Lesezeit 3 Minuten
Robuste Raubkatze: Längst ist der Puma von Ford kein Sportcoupé mehr, sondern ein SUV. Wie ist es um dessen Gebrauchtqualitäten bestellt?

Robuste Raubkatze: Längst ist der Puma von Ford kein Sportcoupé mehr, sondern ein SUV. Wie ist es um dessen Gebrauchtqualitäten bestellt?

Das Kompakt-SUV aus Köln fährt sich gut und punktet bei der Ausstattung. Doch bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) gibt der Puma ein durchwachsenes Bild ab - mit einem Lichtblick.

Der Ford Puma ist der kompakte Crossover im Portfolio des Kölner Herstellers. Erst zum Frühjahr 2025 wird es ihn erstmals auch als E-Auto geben. Aktuelle Gebrauchtwageninteressenten bekommen es also immer mit einem Verbrenner zu tun - und typischen Macken, von denen das Auto nicht gerade wenige ausweist, wenn man den „Auto Bild TÜV-Report 2025“ heranzieht. Dieser berichtet allerdings auch von einem Lichtblick: Trotz der Probleme bestehe „der Puma öfters als der Durchschnittsprüfling die HU“.

Modellhistorie: Im Frühjahr 2020 kam der Ford Puma II auf Basis des Kleinwagens Fiesta in den Handel. Vier Jahre später startete die modellgepflegte Version durch - mit aufgefrischtem Design und neuer Technik. Das Bediensystem hat seitdem Amazons Sprachassistenten Alexa parat, und es nutzt 5G zur Datenübertragung.Verbessert wurden auch die Assistenzsysteme, so hält der Abstandstempomat auch die Spur und bremst vor Kurven ab. Alle restlichen Benziner wurden auf Mild-Hybrid-Technik umgestellt. Die römische II im Namen trägt der Wagen, da es um die Jahrtausendwende schon einmal einen Puma auf Fiesta-Basis gab, damals ein Sportcoupé. Karosserie und Varianten: Der Puma ist ein Kompakt-SUV ohne Varianten beim Aufbau. 2021 ergänzte das Sportmodell ST mit nachgeschärftem Design, strammem Fahrwerk und mehr Motorleistung die Auswahl.Die Benziner sind je nach Baujahr und Ausführung Mild-Hybride mit 48-Volt-Startergenerator; das Herstellerversprechen hier: bis zu zehn Prozent Einsparung an CO2-Ausstoß. Abmessungen (laut ADAC): 4,19 m x 1,81 m x 1,54 m bis 1,55 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 456 l bis 1.216 l. Stärken: Die Lenkung direkt, das Fahrwerk immer komfortabel, aber genügend straff fährt sich der Puma agil und gehorsam. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) macht die Achsaufhängung keine Sorgen, auch Rost ist am Fahrwerk ein Fremdwort.Das Abblendlicht arbeitet so solide wie die Handbremse. Bremsschläuche und -leitungen werden nie beanstandet, so der «Auto Bild TÜV-Report 2025». Schwächen: Ab der zweiten HU häufen sich die Beanstandungen wegen verschlissener Bremsscheiben, funktionsgestörter Blinker und Lenkgelenke, die Lenkung selbst erntet schon zum ersten Check öfter die Kritik der Prüfer. Auch Tagfahrlicht und Nebelleuchte «fallen häufiger aus», so der Report.Negatives auch vom Auspuff: Durch die Abgasuntersuchung (AU) rasselt der Puma öfter als andere Fahrzeuge seiner Klasse, auch rostet die Abgasanlage schnell. Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik, die mindestens drei Jahre alte Autos berücksichtigt, landet der Puma von 2020 und 2021 auf Plätzen im Mittelfeld. Für Fahrzeuge von 2019 liegen dem Club keine Daten vor. Pannenschwerpunkt ist die Starterbatterie bei Autos mit Erstzulassung 2020 und 2021. Motoren: Benziner (Dreizylinder mit Frontantrieb): 70 kW/95 PS bis 147 kW/200 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 88 kW/120 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

Puma 1.0 EcoBoost Mild Hybrid Cool&Connect (6/2020); 92 kW/125 PS (Dreizylinder; Euro 6d); 54.000 Kilometer; 13.834 Euro. Puma ST 1.5 EcoBoost Start/Stopp (6/2017); 147 kW/200 PS (Dreizylinder; Euro 6d); 43.000 Kilometer; 21.266 Euro. Puma 1.5 EcoBlue Titanium X (6/2020); 88 kW/120 PS (Vierzylinder; Euro 6d-Temp); 67.000 Kilometer; 16.912 Euro. (dpa)