Der Winter hält einige Teile der Republik fest umklammert. Eis und Schnee machen auch die Straßen rutschig – Tipps für alle, die in dieser Zeit dennoch hinter das Steuer müssen.
GlättegefahrSicheres Fahren auf Eis und Schnee
![Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/8f2cfe1b-c512-4f04-ad3b-e4ed7ed9fc52.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1204&fm=jpeg&s=a0ff3d7afa5113240c2ddb5958e051de)
Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern.
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Auf winterlichen Straßen ist es noch wichtiger, sein Tempo den oftmals schnell wechselnden Begebenheiten anzupassen und ausreichend Abstand zu Vorausfahrenden zu halten.
Das bringt mehr Zeit zum Reagieren und man kommt sicherer über rutschige Stellen. Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern.
Tückisch und kaum zu erkennen: Blitzeis
Ist die Straße voll mit Eis überzogen - etwa nach einem Eisregen oder Blitzeis - hilft nur, das Auto stehenzulassen und den Winterdienst abwarten. Oder, nach entsprechenden Warnungen im Radio, gar nicht erst loszufahren. Die Haftung zwischen Reifen und Straße ist in solchen Fällen gleich null, warnt der ADAC. Selbst Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder Ketten helfen dann nicht.
Tückisch: Gerade Blitzeis sei kaum zu erkennen und kann plötzlich auftreten, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahn treffen. Dann gefriert das Wasser sofort und bildet eine harte, glasige, zusammenhängende Schicht. Speziell auf schattigen Passagen, etwa durch Wälder, oder auf Brücken kann die Straße im Winter stark abkühlen. Zwar können an besonders gefährlichen Stellen Warnschilder stehen – aber eben nicht überall.
Bremsen und gefühlvoll gegenlenken
Auf schneebedeckter Fahrbahn sollte man im normalen Verkehr immer möglichst sanft und vor allem früh genug bremsen, rät der ADAC Hessen-Thüringen. Ruckartige Lenk- und Bremsmanöver sind nun zu vermeiden.
Kommt der Wagen auf glatter Straße ins Schleudern, gilt: auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Bei Gefahrenbremsungen ist stets das Pedal voll und kräftig durchzudrücken. In diesem Fall können elektronische Bremssysteme wie ABS oder ein Bremsassistent bestmöglich unterstützen.
![Langsam, vorsichtig, mit Abstand und Ruhe: So fährt es sich sicherer auf winterlichem Terrain.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/8024aeac-7cd3-4603-ad6b-7d2bd8e84951.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=f041f1d674105c2b40bf5a3889e6862f)
Langsam, vorsichtig, mit Abstand und Ruhe: So fährt es sich sicherer auf winterlichem Terrain.
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Aber nicht erschrecken: Vorhandene elektronische Assistenzsysteme wie das ABS oder ESP müssen bei winterlichen Konditionen oft früher regeln und eingreifen als auf trockener Spur. Wird etwa das ABS aktiv, kann das für Fahrer im ersten Moment ungewohnt sein, da man eine Art Pulsieren im Bremspedal spürt. Das verhindert, dass die Reifen blockieren, und unterstützt dabei, die Spur zu halten. Wichtig ist in dieser Situation, den Druck nicht von der Bremse zu nehmen.
Bremsprobe nur versuchen, wenn es wirklich sicher ist
Um die Straßenverhältnisse zu prüfen, kann man bei gerader, freier Strecke und klarer Sicht gelegentlich leicht bremsen – natürlich nur bei ganz, ganz niedriger Geschwindigkeit, so der Auto Club Europa (ACE). Denn sollte es glatt sein, muss man das Auto noch sicher im Griff haben.
Wer sich nicht den Bedingungen anpasst, fährt nicht nur gefährlicher, sondern muss womöglich auch tief in die Tasche greifen: Wer mit nicht angepasstem Tempo bei schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen wie Nebel oder eben auch Schnee unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Geld, das in ein Fahrsicherheitstraining auf jeden Fall sinnvoller investiert wäre. (dpa)