Unterschiedlicher könnten die Tapeten-Trends 2025 wohl nicht sein. Welche Farben und Muster bei der Wandgestaltung aktuell angesagt sind - und welcher Stil zu den Tapeten am besten passt.
Wände neu gestaltenTapeten 2025: Womit Sie die Trends am besten kombinieren
![Mut zur Farbe: Dunkelblaue Wände und ein passendes Sofa schaffen eine gemütliche Atmosphäre und laden zum Entspannen ein.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/14/4c97bb71-1e86-4c74-80fd-583dffbbdb97.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1142&fm=jpeg&s=d256085f43e30cf29134d148ed7d0ef0)
Mut zur Farbe: Dunkelblaue Wände und ein passendes Sofa schaffen eine gemütliche Atmosphäre und laden zum Entspannen ein.
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Sie denken darüber nach, die Wände in ihrem Zuhause neu zu gestalten? Sie wollen tapezieren und suchen noch nach passenden Motiven und Farben? Hier kommen drei aktuelle Trends.
Trend 1: Ganze Räume in Blau
Die Farbe Blau erinnert so manche an das Meer und hat auf viele eine beruhigende Wirkung - und sie ist bei den Tapetenherstellern gerade im Trend. „Das gab es schon länger nicht mehr, dass eine Farbe so häufig vorkommt“, sagt Karsten Brandt vom Deutschen Tapeten-Institut.
Blau sei schon ein Statement – „und spricht dafür, dass die Hersteller davon ausgehen, dass die Menschen bei der Wandgestaltung etwas mutiger werden.“ Die Bandbreite reiche von kräftigen, dunklen Blautönen bis zu Petrol und hellerem Türkis.
„Wobei vor allem Tapeten in dunklen Blautönen bei den Designern etwa auf der Messe Heimtextil in Frankfurt zu sehen waren“, so Brandt. Dunkles Blau schafft eine gemütliche Atmosphäre, etwa im Wohn- oder Schlafzimmer. „Perfekt für alle, die Sehnsucht nach einer dunklen Höhle und einem ruhigen Rückzugsort haben.“
Dagegen wirken kühlere Blau- und Türkis-Töne eher anregend und frisch. „Sie fördern die Konzentration und passen besonders gut ins Büro, Homeoffice oder in den Flur und Eingangsbereich“, sagt Brandt.
Womit kombiniert man diesen Trend am besten?
„Das kommt darauf an, welche Wirkung Sie erzeugen wollen. Soll der Raum eine natürliche, ruhige Atmosphäre haben, passen helle Möbel aus Holz sowie ein skandinavischer Wohnstil dazu“, sagt der Tapetenexperte.
Wer hingegen einen eleganten Stil bevorzugt, kombiniert die blaue Tapete mit Metalltönen. „Etwa mit Lampen oder Vasen in Gold oder Silber – oder den derzeit angesagten Chromleuchten“, so Brandt.
Denkbar ist auch ein monochromer Stil – quasi Ton in Ton, etwa ein dunkelblaues Sofa vor einer dunkelblauen Wand. „Interessanterweise nimmt sich dann das Blau irgendwie zurück, obwohl es eine kräftige Farbe ist – und wirkt wie ein Bühnenhintergrund.“ Daher eignen sich dunkelblaue Wände auch gut als ruhiger Hintergrund, um etwa Design-Lampen, Kunstobjekte oder Gemälde in Szene zu setzen.
Sogar in kleinen Räumen sei eine kräftig blaue Tapete denkbar. „Die Engländer machen es uns vor und tapezieren ganze Zimmer mit dunklen Farben“, sagt Brandt. Wichtig sei dann nur eine gute Beleuchtung, damit der Raum nicht zu düster wirkt.
Tipp: Um den Gesamteindruck etwas aufzulockern, könne man „Gelb als frischen Farbakzent dazu kombinieren – also auf dem blauen Sofa gelbe Sofakissen drapieren. Das hebt die Stimmung“, so Brandt.
Trend 2: Fließende Farben und Leichtigkeit
Diese Tapeten wirken luftig und leicht. „Die Farben verlaufen scheinbar zufällig und fließend an der Wand“, beschreibt Brandt den zweiten Trend. Die Motive und Techniken sind vielseitig: Sie reichen von Aquarell-Malerei bis Batik-Optik und zeigen Wolken, Landschaften, einzelne Blätter oder Muster in Ibiza-Style.
„Dennoch gibt es ein verbindendes Element: das Unfertige“, sagt Brandt. „Die Tapeten haben viele helle Flächen und scheinbar freie Stellen. Damit stehen sie im harten Kontrast zu den satten Blautönen, die uni die gesamte Fläche ausfüllen.“
Den Designern ginge es hier darum, dass „nicht alles perfekt, statisch und clean sein muss. Naturverbundenheit und fließende Farben stehen im Fokus“, erklärt Brandt. Der Raum wirke dadurch freundlich und hell. „Solche Tapeten regen die Kreativität an.“
Wo sind solche Tapeten denkbar und was passt dazu?
„Diese Tapeten eignen sich eigentlich für alle Räume“, sagt der Fachmann. „Am besten kommen die Motive jedoch an großen, langen Wänden zur Geltung, etwa im Wohnzimmer oder Essbereich oder im Gästezimmer.“
Die Motive sind künstlerisch und verschwinden nicht einfach im Hintergrund, sondern sind ein Gestaltungselement. Insofern könne man überlegen, den Blick gezielt zu lenken – und etwa nur eine Wand im Raum damit zu tapezieren.
„Für so eine Tapete braucht man auch ein gesundes Selbstbewusstsein“, findet Brandt. „Da muss man sich darauf gefasst machen, dass man von Gästen darauf angesprochen wird.“
Kombinieren kann man sie mit Möbeln in hellen Farben sowie einen skandinavischen Wohnstil. Wer das Naturthema aufgreifen will, verwendet Naturmaterialien im Raum, wie Bast, Bambus und viel Holz oder Tongefäße. Zudem passen „leicht anmutende Möbel dazu, die sich schnell umgestalten lassen – etwa kleine Hocker und variable Beistelltische“.
Trend3: Detailverliebte Muster auf der gesamten Wandfläche
Dieser Trend zeichnet sich durch verspielte Muster aus, die die ganze Wand bedecken - kleine Blumen und Blätter, feine Herzen, aber auch detaillierte grafische Elemente. Bei den Allover-Prints gehen zarte Rosé-Töne, warme Beigetöne und helle Blautöne - also pastellige Farben - ineinander über.
„Solche Tapeten dürften besonders Menschen ansprechen, die sich auf das Heimelige zurückbesinnen und sich ein gemütliches Zuhause wünschen“, sagt Brandt. Der moderne Landhausstil kehre zurück - und mit ihm der Wunsch nach Geborgenheit in einer unsicheren Welt.
Diese detailverliebten Tapeten eignen sich nicht nur fürs Kinderzimmer, sondern auch zum Beispiel für das Wohnzimmer, Gäste-WC oder den Flur. „Für das Schlafzimmer könnte es etwas zu unruhig sein – aber das ist natürlich Geschmackssache“, so Brandt.
Und welcher Wohnstil passt dazu?
„Die Tapeten wirken lieblich. Daher passen sie gut zum modernen Landhausstil“, sagt Brandt. Aber auch eine Kombination mit dem Boho-Stil wäre denkbar. „Hauptsache hell, freundlich und mehr ein gemütlicher Wohnstil - etwa mit vielen Kissen auf dem Sofa - als ein kühler, stylisher“, erklärt Brandt.
Sein Rat: „Da die Muster sehr kleinteilig sind, passen dazu am besten einfarbige Stoffe, zarte Farben sowie helle Möbel in Naturtönen. Das sorgt für einen schönen Kontrast zur detailverliebten Wand.“ Denn sonst könnte der Raum schnell unruhig wirken. (dpa)