Schwimmen in Schieflage, geschwollene Körperstellen, offene Wunden: Fische zeigen oft subtile Anzeichen von Krankheit. Ein Experte erklärt, wie Fischfreunde ihre Tiere sicher zum Tierarzt befördern.
Heikler TransportWie bringt man einen Fisch zum Tierarzt?
Wer den Transport einer Katze zum Tierarzt schon anstrengend findet, sollte sich keine Fische anschaffen. Denn auch die Aquarienbewohner können krank werden und brauchen dann ein fachkundiges Auge. Wie man den Liebling mit Flossen in die Tierarztpraxis bekommt und wann das überhaupt notwendig ist.
Wann muss ein Fisch zum Tierarzt?
Erst einmal sollte man seine Fische natürlich ganz genau beobachten und die Wasserwerte im Blick behalten. Gibt es Anzeichen für eine Krankheit? „Oft zeigt sich eine Verhaltensänderung nur in kleinen Details“, sagt Falk Wortberg, Fachtierarzt für Fische, gegenüber dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).
„Ein Fisch schwimmt zum Beispiel apathisch oder wirkt unruhig, auch eine schiefe Schwimmhaltung kann auf Probleme hindeuten.“ Aber auch bei Anzeichen wie blassen Farben, offenen Wunden, Pilzbefall oder geschwollenen Körperpartien sollten die Alarmglocken angehen.
Wer vermutet, dass mit einem oder mehreren Fischen etwas nicht stimmt, sollte sich erst einmal beim Tierarzt erkundigen. Im Gespräch kann eventuell schon ein Problem ausfindig gemacht werden.
Vom Aquarium auf den Behandlungstisch
Lässt sich ein Tierarztbesuch nicht vermeiden, gibt es beim Transport ein paar Dinge zu beachten:
Transportbehälter verwenden
Tierarzt Falk Wortberg empfiehlt einen stabilen Transportbeutel aus Plastik. Den füllt man zu einem Drittel mit Wasser aus dem Aquarium, der Rest ist Luft. Man kann ihn außerdem mit einem zweiten umschließen - so hat man eine weitere Sicherheit, sollte der Beutel reißen.
Konstante Temperatur
Auf Temperaturschwankungen können Fische empfindlich reagieren. Man sollte sicherstellen, dass das Wasser auf dem Weg nicht auskühlt. „Hier sind etwa Wärmepacks zu empfehlen und eine Styroporbox isoliert gut, sodass wenig Wärme entweicht.“
Erschütterungen vermeiden
Wichtig ist, dass der Transportbehälter ruhig transportiert wird. Das Einfangen, der Transport und die Krankheit - all das sind potenzielle Stressfaktoren für den Fisch. Die Reise sollte daher so ruckelfrei wie möglich sein.
Vor dem Transport nicht füttern
Idealerweise wird der Fisch bereits 24 Stunden vor dem Transport nicht mehr gefüttert, damit die Wasserqualität stabil bleibt.
Besonders bei fischigen Patienten gilt außerdem:
Unbedingt vorher einen Termin machen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.Am besten eine Tierarztpraxis in der Nähe aufsuchen, damit der Fahrtweg nicht zu lang wird.
Gibt es Alternativen zum Praxisbesuch?
Einige Tierärzte machen auch Hausbesuche. So kann man dem Flossenfreund eine stressige Reise ersparen. Und noch ein Vorteil: Der Mediziner sieht den Fisch so in seiner gewohnten Umgebung - kann also die Lebensbedingungen im Aquarium überprüfen oder etwa Proben nehmen.
Was eventuell auch möglich ist: eine digitale Sprechstunde besuchen. Immer mehr Tierärzte bieten das an. Anhand von Fotos oder Videos kann eine erste Diagnose gestellt werden. Gibt es eindeutige Anzeichen, lässt sich gegebenenfalls schon etwas machen, ohne dass sich der Fisch persönlich vorstellen muss. (dpa)