Kann ich mit der Restwärme des Backofens die Küche heizen? Das hat negative Folgen, sagen Experten.
Ofen auflassenExperten warnen vor dem Heizen mit Restwärme von Küchengeräten
Eine scheinbar clevere Energiesparmaßnahme kann unerwünschte Konsequenzen nach sich ziehen: Grundsätzlich sei es nicht empfehlenswert die Backofentür „auf Kipp“ zu stellen, so die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK).
Die Wärme könne auf Dauer der Arbeitsplatte darüber sowie Möbeln in der Küche schaden. Und nicht nur die Wärme: „Da viele Backöfen mittlerweile mit Dampfmöglichkeiten ausgestattet sind, ist es nicht nur die Hitze, die auf eine Stelle ausweicht, sondern auch die Feuchtigkeit“, so die AMK.
Auch andere Küchengeräte erzeugen Dampf oder Wärme, wie etwa Kaffeemaschine, Wasserkocher oder Toaster. Für sie gilt ebenfalls: Stellen Sie die Geräte nicht unter Hängeschränke oder Regale, rät die AMK. Und wer Massivholzplatten in seiner Küche hat, sollte solche Geräte auf eine Wärme abweisende Unterlage stellen.
Beim Geschirrspüler gibt es Ausnahmen von der Regel
Auch Geschirrspüler sollte man nach Ablauf des Spülprogramms nicht sofort öffnen. Denn sonst entweicht eine große Menge Wasserdampf, der an umliegenden Oberflächen und in schlecht zugänglichen Möbelritzen kondensiert, erklärt die AMK. Und das könne auf Dauer die Schimmelbildung fördern sowie Schäden an den Holzteilen verursachen.
Manche Geräte jedoch haben eine automatische Türöffnung. Dadurch soll das Geschirr besser und schneller trocknen. Diese Maschinen verfügen AMK zufolge über eine spezielle Lüftung, die eine Art Luftpolster unter der Arbeitsplatte erzeugt. Durch den Luftstrom des Trocknungsgebläses wird warmer, feuchter Dampf in den Raum transportiert.
Das verhindert, dass sich unter der Arbeitsplatte und im direkten Geräteumfeld Kondensat bildet. Außerdem wird die Platte etwas vorgewärmt. Da die warme Luft dann nach oben steigt, seien auch angrenzende Küchenmöbel nicht gefährdet.
Damit sich aber in der Küche kein Schimmel bildet, ist regelmäßiges Stoßlüften wichtig. Um warme, feuchte Raumluft gegen trockene Luft von außen auszutauschen, reicht es mehrmals pro Tag drei bis fünf Minuten quer zu lüften.
Wer Energie sparen möchte, kann dafür meist auf das Vorheizen des Backofens verzichten oder das Gericht nach dem Abschalten im Ofen lassen, bis es gar ist. Darauf weist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hin. (dpa)