Hochschwanger mit ZwillingenKann ein zu praller Babybauch gefährlich werden?
Schmuckdesignerin Alessandra Meyer-Wölden hat bereits drei Kinder – darunter einmal Zwillinge – und ist nun wieder mit Zwillingen schwanger. Lange kann es nicht mehr dauern, bis ihre beiden Kinder zur Welt kommen, denn ihr Bauch ist riesig. Auf Instagram zeigt sie regelmäßig Bilder ihres Babybauches, bei denen die Frage aufkommt: Kann ein Bauch eigentlich platzen? Ein Gynäkologe im Gespräch.
In einer Schwangerschaft kann der Bauch mitunter riesig werden. Sagen Sie mal ehrlich, kann der Bauch auch platzen?
Dr. Christian Albring: In den meisten Schwangerschaften entwickelt sich der Bauch normal. Wenn eine Frau aber sehr viel an Gewicht zu nimmt, weil sie übermäßig viel Fruchtwasser hat, Zwillinge im Bauch sind oder weil sie ihre Essenslust nicht bremsen kann, dann kann es passieren, dass der Bauch sich übermäßig dehnt. Das macht sich aber nur in Schwangerschaftsstreifen bemerkbar, weil das Unterhautbindegewebe reißt.
Platzen kann ein Bauch nur, wenn es zu einer plötzlichen und außergewöhnlichen Ausdehnung kommt. Das ist in meinen 30 Jahren Berufserfahrung noch nie vorgekommen. Was durchaus häufiger passiert ist eine Ruptur der Gebärmutter. Das kann verursacht sein durch vorhergegangene Operationen an der Gebärmutter oder wenn eine Frau bereits einen Kaiserschnitt gehabt hat. Ist dann die Gebärmutterwand sehr dünn, kann es unter Wehentätigkeit zum Reißen der Gebärmuttermuskulatur kommen.
Gibt es denn Kinder, die früher geholt werden, weil der Platz im Bauch der Mutter einfach zu eng wird?
Albring: Bei einer veränderten Gebärmutter kann es passieren, dass der Mutterkuchen über diese Narben nicht richtig Kontakt aufnehmen kann mit dem mütterlichen Gebärmutter-Gewebe und es so zu einer Mangelentwicklung des Kindes kommt. Eine Uterus-Fehlbildung kann zu einer notwendigen vorzeitigen Geburt führen, weil die Gebärmutter sich nicht so dehnen kann. Dann muss das Kind durch eine spontane oder operative Entbindung vorzeitig geboren werden.
Welche Komplikationen kann es geben, wenn der Bauch sehr groß wird?
Albring: Bei Frauen mit viel Fruchtwasser oder starkem Übergewicht kommt es natürlich häufiger zu Komplikationen. Die Schwangere kann sich nicht mehr richtig bewegen, hat Schmerzen, vorzeitige Wehen oder aber aufgrund des Gewichtes auch einen Bluthochdruck oder eine Schwangerschaftsdiabetes.
Was können Schwangere zur Vorbeugung tun - den Bauch mehr eincremen?
Albring: Das Cremen selbst hilft nicht viel gegen Schwangerschaftsstreifen. Wahrscheinlich kann man nur durch vorsichtige und lang andauernde Gewichtszunahme die Bildung von Streifen verhindern. Durch vorsichtige Massage, die die Durchblutung fördert, können ebenfalls Schwangerschaftsstreifen verhindert werden.
Wieso wird denn der eine Bauch so richtig riesig und der andere nicht?
Albring: Ein Teil ist sicherlich Veranlagung, dann kommt es darauf an, wie eine Frau vor der Schwangerschaft bezogen auf ihren Körper beschaffen war: war sie schlank, hat sie viel Sport gemacht, hat sie sich gesund ernährt oder war sie vielleicht schon übergewichtig und hatte Probleme mit der Schilddrüse oder ähnlichem.
Stimmt es denn, dass der Bauch schneller wächst, wenn die Frau vorher schon mal schwanger war?
Albring: Nein, das stimmt nicht. Aber im wahrsten Sinne des Wortes ist der Bauch vielleicht schon etwas ausgeleiert und gibt deshalb leichter nach, wenn die Gebärmutter und das Kind wachsen.
Nach der Geburt: Stimmt denn der Satz „der Bauch kommt neun Monate und geht neun Monate“?
Albring: Auch das ist unterschiedlich von Frau zu Frau. Hat sich eine Schwangere schon während der Schwangerschaft durch viel Bewegung und richtige Ernährung günstig verhalten, ist die Rückbildung des Bauches innerhalb von zwei Monaten vollzogen. Schafft eine Mutter es nicht, nach der Geburt ihr durch die Schwangerschaft bekommenes Gewicht zu verlieren, vielleicht hervorgerufen durch Stress oder Komplikationen mit dem Kind, dann kann es durchaus viele Monate dauern, bis sich der Körper wieder auf die alten Maße zurückgebildet hat. Die Gebärmutter selbst ist immer innerhalb von acht Wochen wieder auf ihre normale Größe von etwa sechzig Gramm zurückgebildet.
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