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In der KitaDarum sind männliche Erzieher für Kinder so wichtig

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Bei den Kindern sind männliche Erzieher der Hit. Trotzdem arbeiten nur fünf Prozent Männer in diesem Beruf.

Köln – In deutschen Kitas sind sie heiß begehrt – die Kinder stürzen sich förmlich auf sie: männliche Erzieher. Weil es einfach viel zu wenige von ihnen gibt. Auch heute noch ist der Erzieher-Beruf eine klassische Frauendomäne. Nur 5,85 Prozent männliche Erzieher gibt es bundesweit in diesem Bereich. Dabei werden fähige Kita-Fachkräfte gerade überall händeringend gesucht. Und es wäre unerlässlich, beide Geschlechter dafür zu begeistern und zu gewinnen. Und das ist nur ein Grund, warum Männer in Kitas und Kindergärten unglaublich wichtig sind.

Kinder müssen beide Geschlechter erleben

„Kinder brauchen männliche und weibliche Vorbilder“, sagt Stefanie Weirich, die die Fröbel-Kita „ An St. Peter“ in Köln leitet: „Nur so können sie von klein auf das Zusammenleben der Geschlechter und Kulturen lernen.“ Männliche Erzieher seien für die Identitätsentwicklung und die Rollenfindung sowohl von Jungen als auch Mädchen äußerst wichtig. Und das ist auch mehr als zeitgemäß. Die Kinder heute leben schließlich in einer bunten, diversen Welt, deren viele Facetten sie früh erfahren sollten. Dazu gehört eben auch, den Einfluss beider Geschlechter zu erleben.

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Fachlich seien Männer sowieso gleich gut und sie brächten viele Fähigkeiten mit, erzählt Stefanie Weirich. Hier dürfe man aber nicht in Rollenklischees und Geschlechterstereotypen denken. „Bei uns spielen Frauen wie auch Männer Fußball, wickeln und erkunden mit den Kindern die Umgebung.“ So kann in der Kita im Alltag Geschlechtergleichheit vorgelebt werden. Die Kinder sehen, dass eben Männer UND Frauen pflegen, trösten, vorlesen und toben – und das normal ist. Im Umkehrschluss lernen sie auch, dass sie selbst jetzt oder später vieles zugleich sein können, unabhängig von ihrem Geschlecht.

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Kinder brauchen auch in der Kita männliche Rollenvorbilder.

Männliche Erzieher werden oft besonders beobachtet

Auch viele Eltern begrüßen es, wenn ihre Kinder in der Kita Männer als Rollenvorbilder haben. Nicht bei allen aber sind sie unumstritten. Oft stehen Erzieher unter genauer Beobachtung. Und es kommt gar nicht so selten vor, dass Eltern etwas dagegen haben, dass männliche Erzieher ihre Kinder wickeln oder auf den Schoss nehmen – der Verdacht des sexuellen Missbrauchs steht im Raum. Sie selbst habe derartige Verdächtigungen noch nicht erlebt, sagt Stefanie Weirich. „In unserer Kita gibt es keine Vorbehalte gegenüber männlichen Erziehern.“

Auch wenn es noch viel zu wenige sind, die Zahlen männlicher Erzieher steigen. Auch die Erzieher-Ausbildung absolvieren immer mehr Männer. Und Initiativen wie „MEHR Männer in Kitas“ versuchen, das Thema in der Gesellschaft voranzubringen. 20 bis 25 Prozent der männlichen Schüler können sich sogar einen pädagogischen Beruf grundsätzlich vorstellen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie am Ende auch in einer Kita arbeiten werden, trotz der Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz.

Die geringe Bezahlung schreckt viele Männer ab

Doch woran hängt es am Ende, warum entscheiden sich so wenige (dauerhaft) für diesen Beruf? Nicht unerheblich ist sicher das Image des Erziehers, dem immer noch das Klischee der verhätschelnden Basteltante und Vorlese-Mutti anhängt. Der Hauptgrund aber liegt an der vergleichsweise schlechten Bezahlung des Erzieher-Berufs. Und da Männer immer noch häufig die Hauptverdiener in der Familie sind, ist dieses Argument auch aus rein praktischen Gründen gewichtig. „Prinzipiell, und das gilt für Männer wie Frauen, sollte dieses Berufsfeld besser vergütet werden“, sagt Pia Schnadt aus der Fröbel-Personalentwicklung, „eine Angleichung an Grundschullehrer wäre hier anzustreben.“

Und das hat auch etwas mit der Wertschätzung und Anerkennung des Erzieherberufs zu tun. Ein Anfang ist es sicher, dass Eltern die Arbeit der Erzieher häufiger erkennen und würdigen. Und dass auch in der Öffentlichkeit deutlich gemacht wird, wie komplex, anspruchsvoll und wichtig dieser Beruf ist. Um aber wirklich nachhaltig zu zeigen, welchen Stellenwert Erzieher in unserer Gesellschaft haben – und um den Beruf für viele Männer und Frauen attraktiver zu machen – müsste das eben auch in der Bezahlung verankert werden.