Im Netz wird er gefeiertVater hat verstanden, was Mütter nach der Geburt brauchen
Los Angeles – Es ist schön, dass viele Paare sich heutzutage um Gleichberechtigung bemühen. Doch mit kleinen Kindern im Haus ist es eben doch oft die Frau, die sich um das meiste kümmert. Vor allem am Anfang, weil eben sie es ist, die stillen kann. Männer können in dieser Situation die Schulter zucken und weiter ihr Ding machen oder sich wirklich darum bemühen, ihre Frau zu unterstützen. Wie das geht, zeigt Muhammed Nitoto aus Los Angeles auf Facebook. Unter dem Stichwort „Daddy Chronicles“ berichtet er regelmäßig aus seinem Leben mit zwei kleinen Kindern.
Das kommt in der Netzgemeinde gut an. Weil er einerseits ziemlich lässig rüber kommt und extrem süße Kinder hat, aber auch, weil er andererseits so ehrlich und liebevoll ist.
Anfang September gab er Männern Tipps, wie sie ihre Frau während der Stillzeit unterstützen können:
- Wenn deine Frau mitten in der Nacht aufwacht, frag sie, ob sie Hilfe oder Wasser braucht.
- Frag deine Frau, ob sie abpumpen kann oder will und übernimm dann einmal Stillen jede Nacht.
- Drängle eine Mutter nicht durch die Stillzeit. Stillen ist eine Sache zwischen Mutter und Kind und wichtig für die Beziehung der beiden. Diesen Kampf kann ein Mann sowieso nicht gewinnen.
- Sei geduldig, gib der Mutter so viel Zeit mit dem Kind, wie sie braucht.
- Wenn du Vaterschaftsurlaub haben kannst, nimm ihn.
Der Post wurde 39.000 Mal geteilt, 71.000 geliked und bekam mehr als 12.500 Kommentare, viele davon von Frauen. Eine Frau schreibt zum Beispiel. „Es ist für Frauen so wichtig, Unterstützung zu haben. Ich hätte mehr Kinder bekommen, wenn mich jemand unterstützt hätte.“ Eine andere schreibt: „Gute Arbeit! Mehr Männer sollten das wissen und verstehen.“
„Meine Töchter haben Superkräfte“
In einem älteren Post schreibt Muhammed Nitoto darüber, wie besonders es sei, zwei Töchter zu haben. „Sie haben jetzt schon die Superkraft der Frauen, die sie eines Tages sein werden: Die Macht, den Mann, der sie liebt zu verändern, zu beruhigen und zu erheben. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich davon geträumt habe, Töchter zu haben. Aber nur, weil ich mir niemals habe vorstellen können, einmal etwas so Gutes zu haben.“
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Auch Schattenseiten werden nicht verschwiegen
Es gibt aber auch Schattenseiten in Muhammed Nitotos Leben, zum Beispiel habe er mit einer postnatalen Depression zu kämpfen gehabt. Er sei zwar darauf eingestellt gewesen, seine Frau in diesem Fall zu unterstützen, hätte aber nie gedacht, selbst damit zu tun zu haben, schließlich verändere sich körperlich nach der Geburt für einen Mann rein gar nichts.
Aber das Gefühl, nicht gut genug für seine Tochter zu sein und ihr nicht das geben zu können, was sie verdiene, habe ihn nicht losgelassen. „Diese Gedanken wollte ich vor meiner Frau nicht zugeben, sie brauchte schließlich einen starken Mann. Ich schlief viel, verlor jegliche Motivation und weinte unter der Dusche.“ Aus dieser Erfahrung hat er wieder fünf Tipps für andere Väter abgeleitet:
- Sei offen mit deiner Partnerin und deinen Gefühlen. Nicht darüber zu reden, macht es weder besser noch wirst du dadurch männlicher.
- Erkenne die Symptome einer postnatalen Depression.
- Finde einen anderen Vater, mit dem du darüber reden kannst.
- Setz' dich nicht zu sehr unter Druck.
- Verliere dich nicht selbst bei dem Versuch, ein besonders guter Vater zu sein. Du bist immer noch du.
Diese Ehrlichkeit verdient wirklich Respekt und sollte anderen Vätern Mut machen, zu ihren Gefühlen zu stehen. Denn davon haben Männer im turbulenten Alltagsleben mit Kindern mindestens genauso viele wie Frauen.