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Fatlinde, Jamy-Oliver, DaenerysSeltsame Vornamen, die in Deutschland erlaubt wurden

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„Bitte, Mama und Papa: Nennt mich nicht Fatlinde!“

Wiesbaden – Bei der Vornamen-Wahl für ihr Baby haben Eltern sich in den vergangenen Jahren auch von der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ anregen lassen. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) listet in einer Aufstellung „besonderer Namen“ knapp zwei Dutzend Charaktere der Serie auf, darunter Daenerys, Tyrion und Arya. Allein Tyrion sei in den vergangenen drei Jahren 15 Mal vergeben worden, sagte GfdS-Expertin Frauke Rüdebusch in Wiesbaden am Donnerstag.

Vornamen inspiriert von Popstars und Orten

Auch die griechische und römische Mythologie wurde bemüht. Wie aus den Urkunden der Standesämter hervorgeht, nannten Eltern ihre Kinder etwa Adonis, Poseidon oder Apollo.

Und natürlich prägten auch Popstars die Namensgebung: Babys heißen deshalb unter anderem Sido, Shakira, Rea oder Campino.

Kultur beflissene Eltern wählten darüber hinaus Namen wie Sherlock oder Faustus. Auch Ortsnamen wie Amsterdam, Jena oder Kurdistan und sogar Berufe wie Sheriff finden sich auf den Namenslisten wieder.

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Einige Namen, die tatsächlich so vergeben wurden, rufen beim Hören direkt gewisse Assoziationen aus, wie etwa: Fatlinde, Diamant, Story, Boss, Hurricane oder Magic. Auch schön: Doppelnamen, die an berühmte Personen erinnern, zum Beispiel Jamy-Oliver, James-Dean oder Terence-Spencer.

Eltern durften ihr Kind nicht Popcorn nennen

„Welche Motive der Namensvergabe jeweils zugrunde lag, ist uns nicht bekannt“, erläuterte die GfdS. Die juristische Entscheidung zur Eintragung sei letztlich allein von den Standesämtern zu treffen. Die GfdS bietet jedoch Gutachten über Vornamen an. So lehnten die Sprachexperten unter anderem Popcorn, Urmel oder Lucifer ab.

Der Dresdner Psychologe Ulrich Winterfeld warnt Eltern davor, ihren Neugeborenen allzu ungewöhnliche Namen zu geben. „Kinder mit exotischen Namen haben es deutlich schwerer“, sagte der Experte im Gespräch mit der dpa. Oft gehe es den Eltern dabei nicht ums Kind - sondern um die eigene Beziehung. (dpa/iwo)