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Rocker und SwingerDie skurrilsten Kreuzfahrten der Welt

Lesezeit 5 Minuten

Langeweile war gestern. Auf Kreuzfahrten trifft man längst nicht mehr nur Rentner. Heute geht an den Decks der Meeresriesen die Post ab.

Ein Grund für die Beliebtheit von Kreuzfahrten: Unterkunft, Transport, Verpflegung und Unterhaltung sind im Preis inbegriffen. Ein weiterer Vorteil: Die Planung eines Urlaubs auf einem Kreuzfahrtschiff ist einfach, da man sich lediglich für ein Schiff, eine Art von Kabine und eine bestimmte Route entscheiden muss und alles komplett buchen kann – und da die Schiffe in verschiedenen Häfen anlegen, bekommt man viel zu sehen.

Und auch an Bord mangelt es an nichts. Die fahrenden Hotels bieten alles, was die Gäste sich wünschen. Ob man sich amüsieren, entspannen oder neue Leute kennen lernen möchte, auf den Kreuzfahrtschiffen ist alles möglich.

Spezielle Kreuzfahrten für Single, oder Familien sind längst selbstverständlich. Doch es geht auch wesentlich spezieller. Die Themenfahrten werden immer ausgefallener.

Volksmusik unter Palmen

Wer sich nach wohligen Heimatklängen unter Palmen sehnt, für den ist die „Musikantenstadl-Kreuzfahrt“ bestimmt das richtige. Zusammen mit Andy Borg an Bord ging es 2013 in die Karibik. 2015 dürfen sich Volksmusik-Freunde auf Nik P., Udo Wenders, Calimeros oder Andreas Hastreiter freuen. Diesmal führt die Fahrt die Freunde des deutschen Liedguts von Hamburg und Warnemünde über Stockholm, St. Petersburg und Kopenhagen zurück nach Warnemünde.

Kreischalarm an Deck

Weniger schnulzig, aber nicht minder musikalisch geht es auf der „Carnival Ecstasy“ zu. Dort erleben die „Backstreet Boys“ gerade ihren zweiten und dritten Frühling. Die fünf Teenieschwärme stechen im Oktober wieder in See. Die Anhänger der nun schon seit über 20 Jahren bestehenden Boygroup schippern samt ihren Stars von Miami bis auf die Bahamas und fühlen sich in den vier Tagen „Larger than Life“ (einer von zahlreichen Hits der Gruppe). Konzerte, Kreischalarm und Autogramstunden sind natürlich inbegriffen.

Auch die etwas ältere Generation muss nicht auf Boyband-Kost verzichten. Im Juni geht’s mit der „Carnival Splendor“ von New York auf die Bermuda-Inseln auf den „New Kids on the Block“-Cruise. Und die Reise für 2014 ist bereits ausgebucht.

Headbangen am Pooldeck

Auf der „Mein Schiff 1“ schippern Heavy-Metal-Fans zu lauter Rockmusik durch Europa. Auf der „Full Metal Cruise“-Tour geht es von Hamburg, über Southampton, Le Havre und Amsterdam wieder zurück nach Hamburg. Mehr als 20 Bands bringen das Schiff gehörig zum Wanken. Bands wie J.B.O. oder Sodom spielen auf dem Pooldeck, unter Deck im Theater und im Casino. Und natürlich wollen auch Metaller nicht auf Komfort verzichten. Auf dem Schiff befinden sich: Acht Bars, drei Lounges, neun Restaurants und Bistros, zwei Außenpools und drei Whirlpools.

Schlagen, putten, chippen

Die Kreufahrtschiffe "Europa" oder auch die "MS Deutschland" werden mehrmals im Jahr zum Golfclub auf hoher See. Golf-Profis plaudern aus ihrem Leben und geben Tipps. Die Passagiere schlagen, putten und chippen an Bord an einem Golfsimulator und betreten auch echtes Grün. Die Ziele reichen von Osteuropa bis in die Karibik. Zum Service gehört hier übrigens auch, dass die Golfschuhe nach dem Spiel gereinigt werden.

Den Wind wirklich überall spüren

Nackedeis ahoi! Die „Carnival Freedom“ ist das größte FFK-Schiff der Welt. Für rund 3000 Passagiere heißt es dann für rund zwei Wochen nicht nur Leinen, sondern auch Kleidung los. Auf dem Luxusliner fallen auf den 13 Decks sämtliche Hüllen und auch an Land darf Mann und Frau den Wind an jeder Stelle des Körpers spüren – FKK-Strände von Mallorca bis Mexiko laden zum Sonnenbaden.

An Deck mit Gleichgesinnten

Nicht nur Nackedeis wollen gerne unter sich sein, auch Schwule und Lesben kreuzen gern mit einem Schiff voll Gleichgesinnter durchs Meer. Gay-Kreuzfahrten sind beliebt, neben dem nötigen Kleingeld gibt es nur eine Vorraussetzung: Gays only - nur Homosexuelle. Bis zu 2000 Schwule feiern an Deck und an den schönsten Stränden der Welt. Und nicht nur an Bord geht es dabei heiß her, immer wieder ankert das Schiff und die Passagiere haben die Möglichkeit, die Schwulen-Szene der Bahamas, Floridas oder des Mittelmeers kennenzulernen.

Für abenteuerlustige Pärchen

Auf der „Brilliance of the Seas“ und der „Freedom of the Seas“ schippern Pärchen, die nicht nur an anderen Ländern und Kulturen interessiert sind, sondern auch an anderen Paaren. „Aphrodite Travel“ bietet gleich mehrere Fahrten für Swingerpärchen an. Und auch „The Swinger Cruise“ weiß, dass abenteuerlustige Pärchen nirgendwo ungestörter sind als auf offener See. Auf den größten Schiffen tummeln sich bis zu 1800 Paare, darunter ausschließlich Frauen und Männer über 21 Jahre. Kinder? Verboten! In Separees und auf Spielwiesen können sich die Fahrgäste ausführlich „kennenlernen“. Sexshops an Bord versorgen die Liebeshungrigen mit den nötigen Utensilien.

Sadomaso auf dem Bodensee

Ihnen ist eine Swinger-Kreuzfahrt zu langweilig? Dann ist eine Fahrt mit der unscheinbaren „MC Schwaben“ über den Bodensee das, wonach Sie suchen. Die rund 700 Gäste an Bord des Sadomaso-Schiffs tragen Lack und Leder und lassen ihren Fantasien freien Lauf. Und das nun schon seit rund 17 Jahren. Laut Veranstalter bietet eine hübsche Friseurmeisterin kostenlose Intimfrisuren an. Auch Swinger-Parties sind geplant.

Auf einer „Spielwiese“ können sich die Gäste gehen lassen. Damen tregen Minirock, Dessous, Korsagen, Hotpants und High-Heels. Die Herren kommen in Uniformen, Lack, Leder, Latex, Ketten und Schottenrock.

Bei Lokalpolitikern sorgt das sündige Schiff nun für ordentlich Zoff, der Bodensee steht bekanntlich eher für gediegenere Ausflüge. Eine Fetisch-Party passt da nicht recht ins Bild.

Alt und noch nicht satt

Nicht nur junge Menschen haben Bedürfnisse. Auf den sogenannten „Cougar-Fahrten“ genießen ältere Damen den Herbst ihres Lebens und vergnügen sich mit deutlich jüngeren Männern. Während des Drei-Tages-Ausflugs treffen Männer unter 30 auf Frauen jenseits der 40. Um dem Glück auf die Sprünge zu helfen, gibt es diverse Kuppel-Spiele und Dinner-Partys. Und wenn selbst das nicht hilft, wartet im Bett noch ein zugewiesener Zimmergenosse.

Scotty, ahoi!

Statt „Beam me up Scotty!“ heißt es hier: „Scotty, ahoi!“ - auf dem „Star-Trek Kreuzfahrtschiff“ stechen Fans der Science-Fiction-Serie mit ihren Lieblingsstars in See. Die letzte Tour führte die Crew für sieben Nächte in die Karibik.

Gebeamt wird zwar nicht, dafür können Episoden und Filme angeschaut werden und es wird darüber philosophiert, welche Staffel die beste war.

Längst hat die Reisebranche Homosexuelle als Kunden erkannt. Sehen Sie hier die besten Ziele für Schwule und Lesben.