Geheime OrteDiese 9 Traumziele kennt fast niemand
Wo sind sie? Die Orte, die kaum jemand kennt? An denen sich nicht tausende von Touristen tummeln? Der neue Bildband „Secret Places, 100 unbekannte Traumreiseziele weltweit“ liefert Antworten. Wir stellen neun der Geheimtipps vor:
Vega-Archipel, Norwegen
Wer in Norwegen fernab der Touristenmassen unterwegs sein möchte, dem sei der Vega-Archipel im Nordwesten des Landes empfohlen. Hier gibt es rund 6000 Inseln und Schären zu entdecken: „Die wenigen Bewohner dieser von Felslandschaften, Wiesen und Mooren geprägten nordischen Inselwelt leben von der Fischerei und Landwirtschaft.“ Die Besiedlungsgeschichte des Archipels reicht sogar 9600 Jahre zurück, weshalb die Inseln zum UNESCO-Welterbe gehören.
Picardie, Frankreich
Die Picardie gilt als „die schöne Unbekannte“, heißt es im Buch. Die Region im Norden von Frankreich habe so viel zu bieten: „Aber kaum einer weiß davon.“ Dazu gehören etwa 25 Kilometer Strand am Stück, mittelalterliche Städte wie Saint Valery, Amiens oder Chantilly. Im Wasserschloss von Chantilly können Besucher die zweitgrößte Gemäldesammlung Frankreichs bewundern. Pluspunkt: Es ist garantiert weniger los als im Louvre in Paris.
Picos de Europa, Spanien
Die „Picos de Europa“, auf Deutsch „die Spitzen von Europa“, ragen über 2600 Meter in die Höhe. Das Gebirge im Norden Spaniens gilt als „stiller Nachbar der Pyrenäen“ heißt es in „Secret Places“. Gämse, Wölfe, Wildschweine und manchmal Bären durchstreifen die Berglandschaft, die nur 25 Kilometer von der Küste entfernt liegt. Am Himmel kreisen Adler und Geier. Wanderer, Bergsteiger und Kletterer kommen hier voll auf ihre Kosten. Allerdings sind die steilen Berge nichts für Anfänger: Es gibt kaum Wege, auf denen man gemächlich spazieren kann.
Epupa-Fälle, Namibia
Selbst eingefleischte Namibia-Fans haben die Epupa-Fälle im Norden des Landes an der Grenze zu Angola oft noch nicht gesehen. Das liegt auch daran, dass die Fahrt dorthin lange und beschwerlich ist. Doch es lohnt sich: Auf dem Weg durch das Kaokoveld können Touristen mit den Himba in Kontakt kommen: einem Nomadenvolk, das Viehzucht und Ackerbau betreibt. Die Frauen fallen durch die rötliche Paste – ein Gemisch aus Butter und rotem Pulver –auf, mit der sie sich am ganze Körper einreiben. Diese ist nicht nur Teil des Schönheitsideals, sondern schützt auch vor Insekten. Wer schließlich das Ziel erreicht, wird staunen, wie sich der gewaltige Kunene-Fluss in 30 Wasserfällen in die Tiefe stürzt.
Aldabra, Seychellen
Wer Schildkröten liebt, muss nach Aldabra reisen: 150.000 Landschildkröten leben auf dem Atoll im Indischen Ozean. Der größte zusammenhängende Atoll der Welt liegt zwar näher an Madagaskar, gehört aber zu den Seychellen. „Und obwohl Aldabra die größte Schildkröten-Population der Erde besitzt, kennt kaum jemand dieses UNESCO-Welterbe“, schreiben die Secret-Places-Autoren. Doch nicht nur an Land lässt sich hier eine einzigartige Tierwelt erkunden: Unter Wasser können Taucher Wasserschildkröten, Rochen, Hammerhaie und etliche bunte Fischschwärme bewundern.
Bagan, Myanmar
„Myanmar gilt als das ursprünglichste und in Hinblick auf Landschaft und Kunstgeschichte schönste Land Asiens“, heißt es im Buch. Besonders zu empfehlen: Bagan, „Stadt der tausend Pagoden“. Am stilvollsten besuche man die Stadt im Zentrum des Landes mit dem Boot auf dem Fluss Ayeyarwady. Auf der elfstündigen Fahrt mache man Bekanntschaft mit den Einheimischen und dem ein oder anderen Huhn. Das Highlight Bagans erblickt man schon vom Boot aus: die gold-glänzende Shwezigon-Pagode mit der glockenförmigen Kuppel.
Das Tal der Geysire, Kamtschatka
Nur kurz zur Orientierung: Die Halbinsel Kamtschatka liegt in Nordostasien, die Region gehört zu Russland. Kamtschatka wartet mit dem einzigen Geysirfeld Asiens auf: „90 Geysire schießen hier ihre Fontänen bis zu 40 Meter in die Höhe.“ Das „Tal der Geysire“ lässt sich nur aus der Luft, per Helikopter, erreichen. Wegen der heißen Quellen herrscht im Tal ein eigenes Kleinklima: So blühen hier im Sommer tausende weiße und rote Orchideen. Auch Kamtschatka-Braunbären und Murmeltiere können Wanderer im Tal entdecken.
Freycinet, Tasmanien
Tasmanien werde von vielen Australien-Reisenden schlicht vergessen, heißt es in Secret Places. Zu Unrecht, wenn man die traumhafte, kelchförmige Bucht Wineglass Bay auf der Halbinsel Freycinet betrachtet. Zugegeben die Temperaturen im „Holiday State“ Tasmanien sind mitteleuropäisch wechselhaft, schließlich handelt es sich um „den letzten Bahnhof vor der Antarktis“, wie die Tasmanier scherzen. Doch die Traumbuchten auf Freycinet, die Bergkette Hazards und die vorüber hüpfenden Wallabys, die kleinen Wombats und Possums entschädigen für das unberechenbare Wetter.
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Suriname
Na, hätten Sie gewusst, auf welchem Kontinent sich dieses kleine Land befindet? Suriname ist das kleinste unabhängige Land Südamerikas. Die einstige niederländische Kolonie liegt eingeklemmt zwischen Guyana, Brasilien und Französisch-Guayana an der Atlantikküste. Viele Südamerika-Reisende haben Suriname nicht auf dem Schirm, auch weil es wenig mit vielen anderen Ländern des Kontinents gemein hat. Die Amtssprache ist niederländisch, doch die Bevölkerung setzt sich auch aus den Nachfahren schwarzafrikanischer Sklaven, indischer und indonesischer Arbeitskräfte und deutscher Ärzte und Missionare zusammen. In der Hauptstadt Paramibo, in der Kirche, Moschee, Hindu-Tempel und Synagoge nebeneinander existieren, lässt sich dieser Schmelztiegel bewundern. Und dann wäre da ja noch der fast unberührte und beinahe unbewohnte Regenwald Surinames, der 85 Prozent des Landes ausmacht. (rer)
Secret Places,100 unbekannte Traumreiseziele weltweit, , hrsg. von Jochen Müssig, Bruckmann Verlag, 39,99 Euro, 318 Seiten.