Köln – Sparen klingt häufig nach Verzicht. Doch in Wahrheit bedeutet das in vielen Fällen nur, dass man sein Verhalten minimal ändert und damit enorm viel Geld sparen kann. Wir haben zehn ratsame Maßnahmen zusammengetragen, die zusammengenommen ein riesiges Einsparpotenzial haben. Ein Überblick.
Leitungswasser trinken
Zugegeben: Es ist auch Geschmacksache, ob man lieber gekauftes Wasser oder Wasser aus der Leitung trinkt. Je nach Region schmeckt das Hahnenwasser unterschiedlich. Doch klar ist: Die deutlich günstigere Version kommt aus der Leitung, wie Statistiken des Umweltbundesamts zeigen. Wer für 10 Euro Wasser kaufen möchte, bekommt dafür zwei bis acht Kisten (je nach Produkt), was für sechs bis 24 Tagen reicht. Wer die 10 Euro allerdings ausgibt, um aus der Leitung zu trinken, bekommt rund 2000 Liter Wasser und kommt damit knapp zwei Jahre aus.
Stromverbrauch drosseln
Laut co2online zahlen Deutsche jedes Jahr bis zu zehn Milliarden Euro drauf, weil sie einfachste Möglichkeiten zum Stromsparen nicht nutzen. Eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus, die ihr Wasser nicht mit Strom erwärmt und 4000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, kann gut 410 Euro sparen. Dabei helfen bereits vergleichsweise profane Maßnahmen, den Energieverbrauch zu drosseln. Eine der wichtigsten: Regelmäßig Anbieter vergleichen und wechseln. Laut Bundesnetzagentur zahlen 27 Prozent der Verbraucher zu viel bei ihrem Versorger. Viele weitere Tipps, wie man im Alltag Strom sparen kann, sind hier zusammengefasst.
Steuererklärung abgeben
Für viele Menschen ist sie so lästig und aufwendig, dass man sie nicht macht: die Steuererklärung. Das sollte man sich gut überlegen. Zum einen gibt es mittlerweile viele Hilfsangebote, die die Steuerklärung enorm vereinfachen. Und zum anderen lohnt sie sich für fast jeden. Knapp 90 Prozent der Arbeitnehmer bekommen Geld zurück, im Schnitt knapp 1000 Euro, wie die Stiftung Warentest ausgerechnet hat. Worauf man in Corona-Zeiten achten muss (unter anderem wegen dem Kurzarbeitergeld) erfahren Sie hier.
Rauchen aufhören
Rund ein Viertel der Deutschen greift heute noch zu Tabakprodukten, Tendenz sinkend. Steigend sind hingegen seit Jahren die Preise für Zigaretten. Die Plattform „Weltsparen“ rechnet vor, dass ein Raucher im Schnitt 3,25 Euro pro Tag verqualmt. Auf das Jahr gerechnet lassen sich so 1.186 Euro sparen – und ganz nebenbei reduziert man auch das Risiko für viele Krankheiten.
Geld investieren statt horten
Seit Jahren sind die Zinsen schlecht. Das bedeutet: Wer Geld übrig hat, sollte das nicht auf einem Tagesgeldkonto oder unter dem Kopfkissen horten. Die Inflation frisst laut „Finanztip“ aktuell 1,4 Prozent im Jahr auf. Besser legt man das Geld an. Sehr beliebt sind zum Beispiel ETFs. Was man dabei beachten muss, ist hier zusammengefasst.
Essen mitnehmen
Wer in der Mittagspause etwas isst, das er selbst gekocht und mitgenommen hat, kann enorm viel Geld sparen. Ein Mittagsmenü für acht Euro klingt vielleicht nicht nach besonders viel. Auf ein ganzes Jahr summiert kostet das aber rund 2.500 Euro. Außerdem lässt sich durch mitgenommenes Essen noch eine andere Kostenfalle verhindern: Studien belegen, dass in einem Jahr pro Bürger Lebensmittel im Wert von 250 Euro in den Müll wandern.
Richtig einkaufen
Beim Supermarkt-Kauf sparen? Essen muss man ja wohl! Das stimmt und dennoch gibt es auch hier ein paar Tricks. Zum Beispiel ist es immer sinnvoll, sich vorher eine Liste zu machen. Dabei muss man sich zwangsläufig mit der Frage auseinandersetzen: Was brauche ich? Wer ohne Plan in den Supermarkt geht, läuft eher Gefahr, dass mehr Produkte als eigentlich benötigt werden auf dem Band landen. Außerdem ist es wichtig, die Grundpreise von Produkten zu vergleichen. Also: Was kostet die Schokolade pro 100 Gramm? Die Hersteller sind verpflichtet, Grundpreise anzugeben. Weitere Tipps wie man im Supermarkt günstig einkauft, sind hier zusammengestellt.
Unnötige Versicherungen kündigen
Rund 2000 Euro geben Bürger im Schnitt für Versicherungen im Jahr aus. Der hohe Betrag zeigt, dass es hier viel Einsparpotenzial gibt. Dennoch sind Versicherungen wichtig. Welche man braucht, ist allerdings eine sehr individuelle Sache. Die Verbraucherzentrale empfiehlt für alle Menschen, eine Haftpflicht- und eine Hausratversicherung abzuschließen. Bei weiteren Versicherungen sollte man sich genau überlegen, ob sie wirklich benötigt werden. Kostenfallen sind oft Policen, die kleine Schäden abdecken, erklärt die Verbraucherzentrale auf ihrer Übersichtsseite zur Frage „Welche Versicherung brauche ich?“.
Probemonat rechtzeitig kündigen
Es ist ein gerne genutztes Lockangebot: der Probemonat. Ob bei Netflix, Spotify oder Amazon Prime - viele Anbieter werben mit der Möglichkeit, einen Zugang für eine bestimmte Zeit kostenlos zu nutzen. In vielen Fällen läuft das Abo allerdings einfach weiter, wenn man nicht selbst aktiv wird und kündigt. Deswegen empfiehlt es sich, eine Erinnerung einzurichten, um rechtzeitig kündigen zu wollen, wenn man das Abo nicht weiter nutzen möchte. Außerdem sollte man regelmäßig prüfen, ob bezahlte Abos auch wirklich genutzt werden.
Haushaltsbuch führen
Zum Schluss kommt der ultimative Tipp, ohne den die anderen Sparmöglichkeiten kaum funktionieren. Denn wer weniger Geld ausgeben möchte, muss zunächst einmal wissen, was er überhaupt ausgibt. Und das nicht ungefähr, sondern sehr genau. Dabei hilft es, ganz klassisch ein Haushaltsbuch zu führen. Möglichkeiten gibt es mittlerweile viele: die Ausgaben tatsächlich in ein Haushaltsbuch schreiben, eine Excel-Tabelle pflegen oder eine der vielen Apps zur Hilfe nehmen. Die Stiftung Warentest hat alle drei Optionen untersucht. Die Tester kamen zu dem Ergebnis: Egal wie man seine Ausgaben notiert, am wichtigsten ist es, diszipliniert zu bleiben. Wenigsten zehn Minuten pro Tag sollte man einplanen, um sein Haushaltsbuch zu pflegen. Doch das zahlt sich wie gesagt aus.
