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Kölner Ärztin erklärt TrendBlasenpflaster auf den Pickel – ob das wirklich funktioniert

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau betrachtet sich im Spiegel, die einen Pickel am Kinn hat.

Mist, ein Pickel! Einfach unter Blasenpflastern ausheilen lassen, lautet ein Trick, der in den sozialen Netzwerken unterwegs ist.

Oje, ein Pickel auf der Stirn! Um ihn loszuwerden, greifen einige zu einem Helfer, der sonst an den Füßen zum Einsatz kommt: Blasenpflaster.

Ist es Magie? Geht es um Blasenpflaster, würden einige Menschen mit einem klaren „Ja!“ antworten. Schließlich lassen die Pflaster Blasen und die damit verbundenen Schmerzen verschwinden – und retten so Partynächte und Urlaubstage.

Auch bei Pickeln sollen sie die Rettung sein – zumindest ist das ein Beauty-Trick, der durch die sozialen Netzwerke wandert. Und so geht es: Pflaster zurechtschneiden, mit sauberen Händen auf die gereinigte Haut kleben – und abwarten, bis sich der Pickel erledigt hat.

Aber ist es überhaupt eine gute Idee, das zu tun? Die Kölner Dermatologin Uta Schlossberger ist im Interview skeptisch.

Frau Schlossberger, Blasenpflaster als Anti-Pickel-Patches – überzeugt Sie das?

Ich bin kein Freund davon. Blasenpflaster sind hydrokolloidale Pflaster. Das sind Pflaster, die der schnelleren Wundheilung bei hartnäckigen, offenen Wunden dienen. Sie nehmen schnell und viel Wundsekret auf und sind undurchlässig für Bakterien und Wasser.

Die Pflaster funktionieren gut bei offenen Wunden, die man verschließen will. Im Falle eines Pickels sollte man aber Luft ranlassen. Ein Pickel heilt besser, indem man ihn austrocknen lässt. Unter dem Blasenpflaster entsteht hingegen eine feuchte Kammer. Mein Rat: Wenn, dann sollte man das Blasenpflaster nur kurz auf dem Pickel anwenden – zum Beispiel für die erste Nacht.

Gibt es denn gar keine Vorteile dieser Methode?

Wer ein Blasenpflaster auf den Pickel klebt, hat den Vorteil, dass die Stelle abgedeckt ist und keine neuen Keime aufnehmen kann. Und: Man lässt die Hände von der Stelle, drückt nicht mehr so viel darauf herum. Die Entzündung klingt dadurch etwas ab.

Und was sind die Nachteile?

Die Handhabung ist etwas umständlich – man muss die Blasenpflaster erst mal zurechtschneiden, sodass sie knapp größer als der Pickel sind. Und beim Abreißen des Pflasters kann es zu Reizungen der Haut und allergischen Reaktionen kommen.

Die bessere Wahl sind aus meiner Sicht normale Pickelpflaster. Denn in ihnen stecken austrocknende und anti-entzündliche Wirkstoffe, die die Heilung des Pickels beschleunigen. Zudem sind sie in ihrer Größe passender. (dpa)