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Statt ImplantatenBruststraffung ist neuer Trend bei Schönheits-OPs

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Eine Bruststraffung ist sehr selten medizinisch erforderlich. Die Kosten für den Eingriff müssen von der Patientin selbst getragen werden.

Wenn nach einer oder mehreren Schwangerschaften die Brüste tropfenförmig hängen, wird das für manche Frauen zur psychischen Belastung. Der Blick in den Spiegel wird zur Qual, das Selbstwertgefühl leidet. Dann kann eine Bruststraffung eine Überlegung wert sein.

Eine Garantie, dass die Brust danach genauso aussieht wie erträumt, gibt es jedoch nicht. Trotzdem wagen immer mehr Frauen den Eingriff: 2012 zählte diese Schönheits-OP erstmals zu den Top Ten der beliebtesten Behandlungen beim plastischen Chirurgen. Das ergab eine jetzt vorgestellte Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).

Fülle im Dekolleté verloren

„Nach einer Schwangerschaft erscheint die Brust meist entleert, schlaff und hängend. Die Brustwarze steht relativ gesehen tiefer, Fülle im Dekolleté ist häufig ganz verloren“, erläutert Prof. Dennis von Heimburg von der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Die Ursachen für das veränderte Aussehen sind vielfältig: Durch die Schwangerschaft vergrößert sich die weibliche Brust sehr stark, die Haut wird entsprechend gedehnt. Nach dem Abstillen verringert sich das Volumen der Brust wieder. In aller Regel wird sie kleiner als vor der Schwangerschaft.

Doch der Hautmantel kann sich meist nicht im selben Maße wieder zusammenziehen. „Wie gut er das kann, hängt stark von Inhaltsstoffen der Haut wie dem Kollagen und dem Elastin ab“, erklärt Uwe von Fritschen von der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Diese verändern sich mit dem Alter, sind aber zum Teil auch genetisch vorgegeben.

Ursprüngliche Brustform zurückerlangen

Daneben verringern Rauchen und häufige Sonnenbestrahlung die Elastizität der Haut. „Generell ist die Haut an der Brust dünner und unelastischer. Sie wird daher nicht ganz so gut zurückschrumpfen wie am Bauch“, ergänzt DGÄPC-Präsident Sven von Saldern. Wer die ursprüngliche Brustform unbedingt zurückerlangen will, für den ist ein medizinischer Eingriff der einzige Weg. „Frauen sollten eine solche Operation ausschließlich von einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchführen lassen“, rät von Fritschen.

Eine gute Entscheidungsgrundlage sind mehrere Beratungsgespräche. Darin gilt es, die Expertise des Facharztes zu erfragen und herauszufinden, ob und mit welchen Methoden dieser die eigenen Wünsche realisieren kann. „Zu einer ausführlichen Beratung gehört auch das Erstellen eines individuellen Behandlungsplanes, eines Kostenvoranschlages, das Zeigen von Vorher-Nachher-Bildern und die Aufklärung über mögliche Komplikationen“, erläutert der Mediziner.

Bruststraffung hinterlässt Narben

Eine Bruststraffung hinterlässt immer Narben. „Sie sind meist im ersten Jahr gerötet, können geschwollen sein und brauchen eventuell eine Nachbehandlung beispielsweise durch Salben“, sagt von Heimburg. Und sie sind ein bleibender Schönheitsmakel. Damit sollte sich die Patientin im Vorfeld auseinandersetzen. „Eine solche Operation gibt nicht wirklich den jugendlichen Körper zurück“, betont Gerhild von Müller vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Es blieben Narben, die immer zu sehen und vor allem immer zu spüren seien, manchmal schmerzhaft.

Bei einer fachgerechten OP ist die Komplikationsrate vergleichsweise gering. Es kann jedoch zu Wundheilungsstörungen oder Beeinträchtigungen der Sensibilität kommen. Möglich ist auch, dass die Frau später nicht mehr stillen und die Brust wieder erschlaffen kann. Neben solchen Aspekten können Erkrankungen wie Gerinnungsstörungen, psychische Erkrankungen oder persönliche Belange gegen eine Operation sprechen.

Zwischen 4500 und 6000 Euro

Eine Bruststraffung ist sehr selten medizinisch erforderlich, sondern meist ein formverschönernder Eingriff. „Die Kosten - je nach Ausmaß sind das etwa zwischen 4500 und 6000 Euro - muss die Patientin also selbst zahlen“, informiert von Saldern. Komme eine Volumenvergrößerung durch ein Implantat hinzu, so müsse die Patientin auch mal mit 8000 Euro rechnen. (dpa)