ZDF-TestSchneller, leckerer, gesünder – wer stößt McDonald's vom Fastfood-Thron?
Wer zu Fastfood greift, erwartet schnelles Essen, das wenig kosten soll. Doch welche Anbieter sind wirklich schnell und günstig? McDonald's ist nach wie vor die erfolgreichste Fastfood-Kette in Deutschland. Doch Burger King, Subway und die deutsche Kette Nordsee machen dem Branchenprimus mächtig Druck. ZDFzeit fragt: Wer schlägt den Fastfood-Riesen? Dafür vergleicht Sternekoch Nelson Müller die vier beliebtesten Schnellrestaurants in den Disziplinen Qualität, Gesundheit, Hygiene, Geschmack und Preis.
Wer stößt also McDonald's vom Fastfood-Thron? Die Antwort: Nordsee. Denn im ZDF-Test überzeugt der Fisch-Brater auf ganzer Linie! Auf Platz zwei positioniert sich Burger King, erst dann folgt McDonald's. Schlusslicht des Tests und somit großer Verlierer ist Subway.
Der Geschmackstest
Nelson Müller bittet zur Blindverkostung. In seinem Bistro serviert der Sternekoch die Original-Produkte der Fastfood-Riesen als edle, hübsch dekorierte Eigenkreationen aus seiner Küche. Schmecken die Gäste, dass das Essen direkt vom Burger-Brater um die Ecke stammt?
Ins Rennen gehen der „Bacon Clubhouse Beef Burger“ von McDonald's, der „Double Steakhouse Burger“ von Burger King, das „Garnelen Ciabatta Caprese“ von Nordsee sowie das „Turkey & Ham Sandwich“ von Subway. Aufgewärmt und mit etwas Deko aufgehübscht können alle Produkte die Tester restlos überzeugen. Das Fazit: „Schick angerichtet gehen die Fastfood-Produkte sogar als Restaurantessen durch.“
Der Preistest
Nelson Müller bittet zum Testeinkauf bei den vier Fastfood-Ketten: Wo bekommt der Kunde am meisten für sein Geld, wo am wenigsten? Der Auftrag an die Testkäufer: ein gesamtes Menü inklusive Getränk erwerben. Die Preisunterschiede liegen bei bis zu 2 Euro, der aber gerade durch variierende Getränkepreise zustande kommt (Nordsee 4,98 Euro, Burger King 6,58 Euro, Subway 6,68 Euro und McDonald's 7,18 Euro). Am teuersten sind die Softdrinks mit Abstand bei McDonald's, da bezahlt der Kunde 2,69 Euro für einen Liter Cola. Mit Hilfe einiger Köche will Nelson Müller wissen, was es kostet die Burger zu Hause nachzukochen.
In Einzelteile auseinander genommen, gewogen und bewertet werden: Der „BigMac“ (McDonald's) zu einem Originalpreis von 3,89 Euro. Hier liegt der nachgekochte Preis bei 1,63 Euro. Der Klassiker „Bremer Brötchen“ (Nordsee) schlägt mit einem Originalpreis von 1,99 Euro zu Buche. Nachgekocht kommen die Köche auf einen Preis von 71 Cent. Das „Chicken Sandwich“ (Subway) kostet in der Filiale 6,95 Euro, die selbstgemachte Version hingegen nur 1,17 Euro. Ähnlich der „Whopper“ (Burger King). Im Restaurant kostet er 4,19 Euro, nachgemacht nur 1,35 Euro.
Das Fazit: McDonald's und Nordsee-Produkte sind in den Filialen etwa doppelt so teuer wie die nachgekochten Produkte. Burger King schlägt dreimal so viel drauf, doch den größten Preisunterschied weist Subway auf. Das nachgekochte „Chicken Sandwich“ ist bei Subway fast sechsmal so teuer, wie das selbstgemachte!
Die Qualität
Blind verkostet wird Filter-Kaffee der vier Konkurrenten. Die Tester sind sich einig: Der McDonald's Kaffee gewinnt mit Abstand, abgeschlagen sind die Angebote von Subway und Burger King, das einsame Schlusslicht ist Nordsee.
Auch Hauptgerichte werden unter die Lupe genommen: den ersten Platz schnappt sich der frische Lachsbagel von Nordsee, auf Platz zwei kommt der „Whopper“ (Burger King), Platz drei geht an den „Royal TS“ von McDonald's. Nur das „Vollkorn Beef Sandwich“ von Subway fällt auf ganzer Linie durch.
Ein weiterer Aspekt in Sachen Service ist die Wartezeit zur Mittagszeit. Getestet wird vom Zeitpunkt des Anstehens an der Schlage bis zum Erhalt des Gerichtes. Am längsten dauert es bei McDonald's (6:28 Minuten), was aber auch mit der großen Beliebtheit und entsprechender Frequentierung begründet werden kann. Schneller geht es für hungrige Kunden bei Burger King, dort warten sie im Schnitt 2:33 Minuten. Bei Subway warten Kunden rund 4:11 Minuten auf ihr frisch belegtes Sandwich. Doch am schnellsten geht es bei Nordsee. Hier warteten die Tester rund 2:38 Minuten auf ihr Essen. Dort werden die Gerichte allerdings nicht frisch zubereitet, sondern einfach nur in die Tüte oder auf den Teller gepackt.
Die Hygiene
Burger King hatte im Jahr 2014 mit einem Hygiene-Skandal zu kämpfen. Unter hohem Kostendruck wurde bei den Zutaten und der Verarbeitung geschlampt. Getestet wird also die Sauberkeit bei den deutschen Fastfood-Ketten. Dazu werden 50 Proben aus den Restaurants genommen und im Labor untersucht. Dazu gehören Proben von Tabletts, Tischen und Türklinken. In einem Fall wird Lebensmittelchemiker Dr. Ulrich Nehring fündig: „Die einzige Probe, die nicht befriedigend war, war ein Tablett bei der Firma Subway.“ Dort fanden die Experten Darmbakterien. Auch wenn sie nicht notwendigerweise gesundheitsgefährdend sind, so könnte der Fund doch ein Indiz für mangelnde Hygiene sein.
Die Gesundheit
McDonald's müht sich seit Jahren um ein grüneres Image und gesündere Essens-Angebote. Mittlerweile haben die Burger-Brater mehr Gesundes auf der Karte – gerade für Kinder. Die Menüs testet eine Schulklasse: Können sich die Kinder ihre McDonalds-Menüs selbst zusammenstellen, dann greifen sie meist zur Kombo „Cheeseburger“/„Chicken McNuggets“, Pommes und „Capri Sonne“. Diese Kombination schlägt mit rund 550 Kalorien zu Buche. Die Kinder-Version bei Burger King hat aber nur 403 kcal , das Nordsee-Pendant stolze 549 kcal und Subway 294 kcal.
Und wie gesund kann Fastfood für Erwachsene sein? Vier Testpersonen sollen eine Woche lang ausschließlich bei den Fastfood-Ketten essen. Das Fazit: Zwei Tester nehmen in den sieben Tagen zu, bei den anderen bleibt das Gewicht konstant. Doch allen fehlt auf Dauer die Abwechslung. (dmn)
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