Fischstäbchen, Hähnchen-NuggetsStark verarbeitete Lebensmittel erhöhen Krebsrisiko
Paris – Menschen mit hohem Konsum an stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Fischstäbchen, abgepackten Snacks und Limo haben ein höheres Krebsrisiko. Das schreiben französische Forscher um Thibault Fiolet von der Universität Paris 13 im Fachjournal „British Medical Journal“.
Demnach sei das allgemeine Krebsrisiko um 12 Prozent höher, wenn der Anteil verarbeiteter Lebensmittel an der Ernährung um 10 Prozentpunkte erhöht ist. Die Forscher hatten Daten von knapp 105. 000 Franzosen über einen Zeitraum von acht Jahren ausgewertet. Die Gründe für den beobachteten Zusammenhang untersuchten die Wissenschaftler nicht. Sie weisen darauf hin, dass weitere Studien nötig seien, um sagen zu können, welche Art von Verarbeitung oder welche Zusatzstoffe für das erhöhte Krebsrisiko verantwortlich sind.
Die jetzt veröffentlichte Studie ist eine weitere Untersuchung, die zeigt, wie ungesund Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel sind. Erst vor kurzem haben Wissenschaftler aus Bonn nachgewiesen, dass Produkte wie Pommes, Pizza oder Döner im Körper die gleichen Reaktionen auslösen wie eine bakterielle Infektion. Der Konsum der extrem fetthaltigen oder zuckerreichen Lebensmittel wirkt sich demnach direkt auf unser Gehirn aus.
In einem Kommentar zur Studie geben sich Adriana Monge und Martin Lajous vom Nationalen Gesundheitsinstitut von Mexiko aber zurückhaltend. Die Untersuchung gebe „einen ersten Einblick in einen möglichen Zusammenhang“, schreiben sie in „BMJ“. Die Ergebnisse seien zwar interessant, müssten aber genauer werden und durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. So müsste beispielsweise die Frage beantwortet werden, welche Produkte es im Einzelnen sind, die zu Krebs führen können.
Abgepacktes Brot und Fleischprodukte mit Konservierungsstoffen
Monge und Lajous merken an, dass „der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln und den Krebsraten relativ klein“ ist. Es sei nicht auszuschließen, dass sich Faktoren wie wenig Bewegung in dem Ergebnis niederschlagen, obwohl die Faktoren versucht haben, diese herauszurechnen. „Wie sind noch weit davon entfernt, zu verstehen, welchen Einfluss die Verarbeitung von Lebensmitteln auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.“
„Stark verarbeitete Lebensmittel“ im Sinne der Studie waren dabei unter anderem auch massenproduziertes, abgepacktes Brot und Brötchen, industriell hergestellte Teilchen und Desserts, Hähnchen-Nuggets, Fleischbällchen und andere Fleischprodukte mit Konservierungsstoffen sowie Fertiggerichte. Einer Studie aus dem vergangenen Jahr zufolge gehörten gut 46 Prozent aller von deutschen Haushalten gekauften Lebensmittel zur Kategorie der „stark verarbeiteten Lebensmittel“.
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Wie man stark verarbeitete Produkte vermeidet und worauf es bei einer gesunden Ernährung stattdessen ankommt, lesen Sie hier. (dpa/ef)