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Handtasche, HandyHier lauern mehr Keime als auf der Toilette

Lesezeit 4 Minuten

Ob in der Küche, im Bad, im Auto, am Schreibtisch: Das Smartphone ist bei vielen Nutzern immer und überall dabei - und dementsprechend eine regelrechte Keimschleuder.

Keime sind fast überall. Aber es gibt Orte und Stellen, da lauern viel mehr Erreger, als wir denken. Wer hätte gedacht, dass sich auf Smartphone, Schneidebrett oder Spülschwamm mehr Bakterien tummeln als auf einer Toilette? Welche Stellen außerdem regelrechte Bazillenschleudern sind - und was man dagegen tun kann:

Handtasche

Wer hätte das gedacht? In einer Handtasche befinden sich mehr Keime als auf der Toilette. So lautet zumindest das Ergebnis einer Studie des britischen Hygiene-Dienstleisters „Initial Hygiene“. Demnach ist jede fünfte Handtasche sogar so stark mit Bakterien belastet, dass sie eine Gefahr für die Gesundheit darstellen kann. Der Grund: Handtaschen haben wir immer dabei, sie kommen mit allen möglichen Oberflächen in Kontakt - und wir greifen ständig hinein.

Außerdem werden Handtaschen selten ausgiebig gesäubert. Den Studienautoren zufolge sollte man sie regelmäßig mit einem antibakteriellen Gel oder antibakteriellen Tüchern reinigen. Um außerdem für Sauberkeit in der Handtasche zu sorgen, sollte man sich regelmäßig die Hände waschen - generell ein wichtiger Hygiene-Grundsatz. Denn die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheiten, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt.

Kosmetika

Ein weiteres unappetitliches Detail der Studie: Die schmutzigsten Gegenstände in der Handtasche waren der Untersuchung zufolge die Hand- und Gesichtscreme, die stärker mit Bakterien besiedelt waren als ein durchschnittlicher Toilettensitz, dicht gefolgt von Lippenstift und Mascara. Wichtig ist, dass die Kosmetika nicht monatelang in der Tasche herumliegen - und dass man sie regelmäßig austauscht.

Smartphone

Ob in der Küche, im Bad, im Auto, am Schreibtisch: Das Smartphone ist bei vielen Nutzern immer und überall dabei - und dementsprechend eine regelrechte Keimschleuder. Britische Wissenschaftler untersuchten für eine Studie aus dem Jahr 2011 die Smartphones von 400 Probanden und kamen zu dem Schluss, dass sogar jedes sechste von Fäkalien befallen war. In einer anderen Studie analysierten türkische Wissenschaftler die Handys von Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten. Das erschreckende Ergebnis der Untersuchung: Die Telefone waren von Bakterien bevölkert, die gefährliche Krankheiten übertragen können. Demnach wurden auf jedem dritten Handy mindestens zwei verschiedene Erreger gefunden.

Damit das Handy nicht zur Bazillenfalle wird, sollte es regelmäßig gereinigt werden. Experten zufolge sind scharfe Reinigungsmittel aber nicht geeignet, um die Touchscreens zu säubern. Demnach sollte man besser auf Hygiene-Sprays mit keimabtötender Wirkung setzen. Für die alltägliche Pflege des Telefons kann man auch Reinigungstücher für Monitore und andere elektronische Geräte benutzen.

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Spülschwamm

Einer Übersicht des Statistik-Portals Statista zufolge befinden sich die meisten Bakterien im Haushalt auf dem Wischmopp: Hier tummeln sich eine Milliarde Bakterien pro zehn Quadratmeterzentimeter, aber der Spülschwamm liegt gleich auf Platz zwei mit 100 Millionen Bakterien. Zum Vergleich: Auf einem Toilettenrand befinden sich dagegen auf der gleichen Fläche „nur“ 33.000 Bakterien. Der Spülschwamm ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ohnehin kein Garant für Sauberkeit in der Küche.

Man sollte lieber Lappen und Handtücher verwenden, die regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden. Für das Aufwischen von Resten und Rückständen eignen sich am besten Einmal-Küchentücher.

Kühlschrank

Auch im Kühlschrank fühlen sich Bakterien sehr wohl. Hier befinden sich laut Statistik-Portal, das verschiedene Quellen zusammenfasst, mehr Bakterien als auf einem Toilettenrand: nämlich 113.000 Bakterien auf einer Fläche von zehn Quadratzentimetern. Lebensmittel im Kühlschrank sollten laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) regelmäßig auf ihre Haltbarkeit überprüft werden und leicht verderbliche Speisen möglichst schnell aufgebraucht werden. Und: Auch der Kühlschrank braucht immer wieder mal eine Grundreinigung.

Schneidebrett

Äußerst unappetitlich: Auch auf dem Schneidebrett in der Küche finden sich der Statistik zufolge mehr Bakterien als auf der Toilette: nämlich 85.000 Bakterien auf der gleichen Fläche. Generell gilt: Geschirr, Besteck und Küchenutensilien sollten mit möglichst heißem Wasser und reichlich Spülmittel oder in der Spülmaschine bei mindestens 60 Grad gereinigt werden. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt Schneidbretter mit Furchen, in denen sich Bakterien festsetzen können, auszutauschen.

Computertastatur

Das Büro ist ein regelrechter Spielplatz für Bakterien. Zu den Bazillenschleudern des Büroinventars gehören insbesondere die Computertastatur und die Maus. Um sie sauber zu halten, sollte man sie mit einem in Alkohol getränkten Tuch regelmäßig reinigen. Auch das Telefon, die Schreibfläche oder die Türklinke gehören zu den Lieblingsorten von Bakterien - also immer mal wieder abwischen. (rer)