Fokus auf hohe GewinnspanneIn Köln gibt es immer mehr Privatkliniken
Köln-Innenstadt – Vor 25 Jahren nahm die „Klinik am Ring“ mit sechs Praxen und 21 Betten ihren Betrieb auf – nach eigenen Angaben die erste Privatklinik ihrer Art in Köln. Mittlerweile gibt es 14 Privatkliniken – mit höchst unterschiedlichen Angeboten. So gibt es große Kliniken mit einem breiten Spektrum wie etwa die Klinik Links vom Rhein, die PAN-Klinik am Neumarkt, die Mediapark-Klinik oder eben die Klinik am Ring. Andere beschränken sich auf einzelne Disziplinen. Es gibt auch Privatkliniken, die eng mit öffentlichen Krankenhäusern verzahnt sind, wie etwa die Kunibertsklinik, die mit dem St.-Marien-Hospital zusammenarbeitet.
Bezeichnung nicht geschützt
Manche Kliniken behandeln zumindest stationär nur Privatpatienten oder Selbstzahler, andere haben Verträge mit Krankenkassen über bestimmte Eingriffe, so dass auch gesetzlich Versicherte aufgenommen werden können. Der Begriff „Privatklinik“ ist, ebenso wie die ebenfalls werbewirksame Bezeichnung „Zentrum“, nicht geschützt und darf von jedem Betreiber verwendet werden, der eine Zulassung nach § 30 der Gewerbeordnung hat und über einen stationären Bereich verfügt.
Eingriffe mit hohen Gewinnspannen
In vielen Fällen handelt es sich eher um Praxisgemeinschaften von niedergelassenen Ärzten mit Übernachtungsmöglichkeiten. Privatkliniken sind nicht im Krankenhausplan des Landes enthalten, haben also keinen offiziellen Versorgungsauftrag und bekommen keine öffentlichen Zuschüsse.
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Das hat zur Folge, dass sich die Privatkliniken auf jene Eingriffe spezialisieren, die hohe Gewinnspannen versprechen. Das sind etwa Orthopädie, Zahnmedizin oder plastische Chirurgie. Die meisten Privatkliniken haben sich zudem in der Kölner Innenstadt angesiedelt, wohl auch mit Blick auf die gut situierten Medizin-Touristen. So gibt es Kliniken, die ihre Broschüren in Zusammenarbeit mit Köln-Tourismus entwickelt haben, andere werben mit Zimmern mit Balkon und Domblick. Die Privatkliniken punkten zudem mit kurzen Wartezeiten und einem minimalen stationären Aufenthalt.