Dieses lästige Gefühl kennt vermutlich jeder: Nach dem Duschen, beim Badeurlaub am Meer oder im Schwimmbad - zu viel Wasser im Gehörgang nervt. Doch was tun, wenn man Geräusche auf der betreffenden Ohrseite nur noch gedämpft wahrnimmt. Experten verraten, was wirklich hilft.

Die gute Nachricht vorweg: In der Regel geht das Ohr nach einer Weile von selbst wieder auf. Doch es kann auch passieren, dass das unangenehme Gefühl Stunden oder sogar Tage anhält.

Hüpfen und Kopf schütteln

„Normalerweise geht das ganz einfach, indem der Betroffene springt, sich dreht und den Kopf schüttelt“, erklärt Professorin Kerstin Lamm gegenüber apotheken-umschau.de.

Falls sich nicht sofort Besserung einstellt - keine Panik. „Es kann ein paar Stunden dauern, bis das Wasser raus ist“, so Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (Biha). Manchmal sei das erst in der Nacht der Fall, wenn der Betroffene auf dem Ohr liegt.

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Dass es manchmal dauert, hängt damit zusammen, dass der etwa 2,5 Zentimeter breite Gehörgang zwei Windungen hat, die Wasser auch auf seinem Weg aus dem Ohr heraus passieren muss.

„Wer einen Föhn zur Hand hat, kann den Gehörgang auch trocken föhnen. Aber nicht zu nahe kommen mit dem Föhn: Besser dreißig Zentimeter Abstand halten, um keine Verbrennungen zu erleiden“, so die Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Harmloserer Alternative: Mit der Spitze eines Papiertaschentuchs das Wasser behutsam aufsaugen.

Finger weg von Kugelschreiberminen

Eindringlich warnt die Medizinerin davor, Fremdkörper wie Kugelschreiberminen oder umgebogene Büroklammern in den Gehörgang einzuführen. Lamm: „Ich sehe fast jede Woche einen Patienten, der sich dadurch den Gehörgang oder das Trommelfell verletzt hat.

Möglicherweise befindet sich eine größere Menge Ohrenschmalz im Ohr, das durch das Wasser aufgequollen ist und deshalb ein Völlegefühl im Gehörgang verursacht. Hier hilft nur der Gang zum HNO-Arzt.

Der Arzt wird das Ohr gegebenenfalls mit körperwarmem Wasser spülen, um das Ohrenschmalz aufzuweichen und abzusaugen.

Die richtigen Ohrstöpsel beugen vor

Um solche Probleme von vornherein zu vermeiden, bieten sich wiederverwendbare Ohrstöpsel aus Kunststoff an. Doch nicht jedes Modell ist für den Gebrauch im Wasser geeignet, warnt Frickel. So saugen sich Schaumstoffstöpsel schnell mit Wasser voll. Sie empfiehlt allergiegetestete Stöpsel aus Silikon.

Wer regelmäßig Schwimmen geht, sollte über individuell angefertigte Stöpsel nachdenken, wie sie von Profi-Schwimmern verwendet werden.

Frickel: „Diese Stöpsel sind etwas teurer, aber so lange brauchbar, bis sich das Ohr zum Beispiel durch Abnehmen verändert.“

(Mit Material von dpa)