AboAbonnieren

Konkurrenz von LidlMuss es immer ein echter Thermomix sein?

Lesezeit 3 Minuten

Der Thermomix von Vorwerk gibt nicht nur vor, ein Alleskönner zu sein, er ist in den letzten Jahren zum richtigen Statussymbol avanciert.

Mixen, kochen, zerkleinern – für den Thermomix angeblich alles kein Problem. Die Küchenhilfe aus dem Hause Vorwerk gibt nicht nur vor, ein Alleskönner zu sein, er hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst.

Vom Hausfrauen-Schreck zum Statussymbol

Die Zeiten, in denen Hausfrauen lange Gesichter machen, wenn sie zu Weihnachten ein Haushaltsgerät auspacken, sind Schnee von gestern. Ein Thermomix auf der Küchenanrichte erntet nicht weniger neidische Blicke als eine teure Designer-Handtasche.

Kein Wunder, auch der Küchenhelfer des Wuppertaler Traditionsunternehmens hat seinen Preis. Über 1000 Euro kostet das Gerät – und mal eben online bestellen ist auch nicht drin. Wer einen Thermomix haben will, muss einen Vorwerk-Händler zu sich nach Hause einladen und sich das gute Stück vorführen lassen. Überhaupt nicht zeitgemäß, könnte man jedenfalls meinen.#

Das Geschäft mit dem Alleskönner

Doch die Küchenmaschine ist ein echter Kassenschlager. Die Vorwerk-Gruppe konnte ihren Gewinn im letzten Jahr um 5,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro steigern. Mit Abstand größter Wachstumstreiber war der Thermomix. Und die Wartelisten sind lang. Wegen der hohen Nachfrage kann es zu monatelangen Lieferfristen kommen. Das Gerät ist nämlich nicht nur in Deutschland beliebt. In Portugal ist der Thermomix schon in fast 40 Prozent der Haushalte zu finden.

Die Konkurrenz schläft nicht

Einen kleinen Haushaltshelfer, der alles kann, das geht doch bestimmt auch billiger – denkt sich auch die Konkurrenz. Nachdem sich die Thermomix-Klone von Aldi und Lidl großer Nachfrage erfreuten, gibt es nun die Neuauflage. Ab Donnerstag, 3. März, liefert Lidl Thermomix-Klone der Marke „Monsieur Cuisine“ zum Preis von 199 Euro aus. Die Küchenmaschine gibt es allerdings nur im Online-Shop.

Was die Küchenmaschinen wirklich können – hier im Video!

Aber kann die Qualität bei solch einem Preisunterschied überhaupt stimmen? Eingefleischte Vorwerk-Fans sind skeptisch. Doch im Vergleich zum Vorjahr hat Lidl den „Monsieur Cuisine“ nachgerüstet: Wurde ihm Vorjahr noch eine fehlende Waage kritisiert, soll das neue Produkt eine besitzen. Ob diese eingebaut ist oder als separates Zubehör mitgeliefert wird, ist noch unklar.

Was der Lidl-Version fehlt

Allerdings fehlt die Guided-Cooking-Funktion, die Anfängern das Kochen erleichtern soll. Trotzdem zeigt die hohe Nachfrage, dass es auch für die Discount-Variante einen Markt gibt. Das Aldi-Gerät dürfte ähnlich schnell vergriffen sein, wie das Konkurrenz-Produkt von Lidl.

Lohnt es sich denn überhaupt noch in das Original zu investieren? Letztlich verhält es sich hier ähnlich wie bei Apple und seinem iPhone. Design, Software und Kult-Status machen das Gerät zu etwas ganz Besonderem – telefonieren und surfen kann man mit anderen Smartphones jedoch auch. Es bleibt also eine Frage des persönlichen Geschmacks...