Neue StudieJunge Frauen schnarchen häufiger als Männer
Köln – Das Klischee geht so: Mann schnarcht. Frau wacht. Dass es vielfach auch umgekehrt sein kann, belegt eine Studie des „Royal National Throat, Nose and Ears Hospital“ in London. Die britischen Forscher wollen herausgefunden haben, dass junge Frauen zwischen 25 und 34 Jahren viel schlimmer schnarchen als ihre männlichen Altersgenossen. In der untersuchten Gruppe schnarchten 34 Prozent der jungen Frauen dreimal pro Woche schwer. Bei den gleichaltrigen Männern waren es nur 31 Prozent.
Für die Forscher könnte die steigenden Zahlen Fettleibiger seit 1990 ein Grund für das überraschende Ergebnis der Studie sein. Übergewicht und Alkoholkonsum sollen Schnarchen nämlich begünstigen, da sind sich die Autoren der Studie sicher.
Männer zwischen 55 und 65 Jahren schnarchen am schlimmsten
In höheren Altersgruppen haben die Männer beim Schnarchen übrigens wieder die Nase vorn. Im Alter zwischen 55 bis 65 Jahren schnarchen laut Studie ganze 45 Prozent der Männer lauter als Frauen, von denen nur 35 Prozent beim Schlafen laute Geräusche machten.
Wer schon seit Jahren nachts von einem schnarchenden Partner wach gehalten wird, darf hoffen: Die Forscher fanden außerdem heraus, dass ab dem Alter von 75 Jahren das Schnarchen erheblich nachlässt – beim Mann und bei der Frau.
Schnarchen entsteht durch sehr entspannte Muskeln
Warum schnarchen Menschen überhaupt? Das Geräusch entsteht durch die Vibration von Weichteilen in den oberen Atemwegen, häufig durch das erschlaffte Gaumensegel und Zäpfchen. Die Vibration erhöht sich, wenn die Muskelspannung beim Einschlafen abnimmt. Dabei kann es zu einer Verengung der oberen Atemwege kommen. Auch anatomische Besonderheiten wie große Mandeln, ein enger Rachen oder ein kleiner Unterkiefer können das Schnarchen verursachen, erklärt Prof. Ingo Fietze vom Schlafmedizinischen Zentrum der Charité Berlin.
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Tennisbälle auf den Rücken
Übrigens: Das Schnarchen wird von einer bestimmten Schlafposition besonders begünstigt - wenn der Schlafende auf dem Rücken liegt. Ein Mittel dagegen ist zugegebenermaßen etwas rabiat, aber wirksam: Tennisbälle in den Schlafanzug-Rücken einnähen. Das verhindert, dass man sich beim Schlafen auf den Rücken dreht. (sar / mit dpa)