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Polygamie-StudieFrauen sind auch nicht besser als Männer

Lesezeit 2 Minuten

Treu oder untreu? Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Sowohl unter Männern als auch unter Frauen gibt es polygame und monogame Typen.

Ehe, Kinder, trautes Heim: Das wollen Frauen. Und Männer nicht, oder zumindest wollen sie nicht auf ein gelegentliches „Auswärtsspiel“ verzichten: so weit das gängige Klischee. Dass es nicht wahr ist, hat jetzt eine neue Studie der Universität Oxford wissenschaftlich belegt. In der im Fachmagazin „Biology Letters“ erschienenen Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass es sowohl unter Männern als auch unter Frauen den sexuell freizügigeren Typ und den treuen Typ gibt.

Treue und untreue Typen bei Männern und Frauen

Den Ergebnissen zufolge liegt das Verhältnis zwischen Fremdgehen und Treue bei den Männern bei 57 zu 43, bei den Frauen bei 47 zu 53. Demnach gibt es unter Männern zwar tatsächlich mehr polygame als monogame Typen, während es bei Frauen genau umgekehrt ist. Doch der Unterschied ist deutlich geringer als immer angenommen wurde.

Die Forscher orientierten sich bei ihren Untersuchungen an einer Art Index, der die sexuelle Aufgeschlossenheit misst („sociosexual orientation inventory“). Sie untersuchten Datensätze von 595 Probanden etwa daraufhin, wie viele Sexualpartner die Teilnehmer hatten, wie ihre Einstellung zur Treue und wie groß ihre sexuelle Begierde war.

Je größer der Zeigefinger als der Ringfinger, desto untreuer

Bei 1314 weiteren Studienteilnehmern maßen sie den Testosteronspiegel und untersuchten deren Hände: Dabei analysierten die Forscher das Verhältnis des Ringfingers zum Zeigefinger. Hintergrund: Je mehr Testosteron man den Wissenschaftlern zufolge im Mutterleib abbekommen hat, desto kürzer wird der Zeigefinger und desto länger der Ringfinger.

Demnach kann das Verhältnis zwischen den beiden Fingern ein Treue-Indikator sein: Je größer der Längenunterschied, desto größer ist der Hang zur Polygamie. Beim nächsten Date sollte man dem potenziellen Partner also nicht zuerst in die Augen schauen - sondern auf die Finger. (rer)