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„Ich hatte an etwas Schlankes gedacht“So reagiert Bloggerin Michelle auf die Abfuhr ihres Blind-Dates

Lesezeit 4 Minuten

Nachdem Bloggerin Michelle Thomas ihre Tränen getrocknet hatte, entschied sie sich, ihrem Tinder-Date eine passende Antwort zu schreiben.

Ein Blind-Date bringt meist ein gewisses Risiko mit sich. Nicht selten ist die Enttäuschung hinterher groß. Doch die Erfahrung, die die Britin Michelle Thomas nach einer Verabredung mit einer Tinder-Bekanntschaft machen musste, erzürnt gerade Menschen auf der ganzen Welt.

Die Café-Managerin war eigentlich gar nicht sonderlich interessiert daran, den Mann nach dem Rendezvous wiederzusehen. Ihm ging es offenbar ähnlich. Doch statt die Angelegenheit wie ein Erwachsener zu beenden, entschied sich Michelles Tinder-Flirt für eine oberflächliche, sexistische und ziemlich unverschämte Nachricht. Die Website „i100.co.uk“ zitiert:

„Vielen Dank für den wunderbaren Abend gestern. Ich habe deine Gesellschaft genossen und bete dich an. Du bist frech, witzig und genau die Art von Mädchen, mit dem ich gerne ausgehe.“ Bis hierhin klingt der Herr ziemlich charmant.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Nachricht geht noch weiter: „(...) Ich möchte dich nicht hereinlegen. Ich bete dich an und ich glaube, du bist das schönste Mädchen, das ich je getroffen habe. Aber mein Verstand hat leider etwas Schlankeres im Sinn.“ Autsch! Doch es geht sogar noch weiter:

Ich möchte dir nicht erklären müssen, warum du mich nicht erregst

„(...) Während ich mich von deinem Verstand und deinem Gesicht angezogen fühle, kann ich von deinem Körper leider nicht das Gleiche behaupten.“

Die meisten Frauen hätten wahrscheinlich spätestens jetzt aufgehört zu lesen und das Smartphone wütend in die Ecke geworfen. Doch Michelle hat tapfer weitergelesen: „Ich könnte mich mit dir treffen, flirten und einen unglaublichen Abend haben. Aber ich habe das schreckliche Gefühl, dass mein Körper mich im Stich lassen würde, wenn wir beginnen würden, uns auszuziehen. Ich möchte nicht, dass das passiert und ich möchte auch nicht neben dir liegen und dir erklären müssen, warum du mich nicht erregst.“

Und weil der „Gentleman“ nicht merkt, wann es wirklich genug ist, schreibt er fleißig weiter:

„(...) Wir könnten tolle Freunde sein, flirten, ineinander vernarrt sein. Wenn du ein zierliches Mädchen wärst, könnten wir sogar heiraten. Ich liebe deinen Verstand, du bist wirklich, wirklich einzigartig. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich versuche größeren Schmerz zu vermeiden, in dem ich einfach ehrlich bin. Ich bin ein Mann mit allen Begierden eines Mannes und all seinen Mängeln. Ich kenne meinen Körper und seine Bedürfnisse. Bitte versuche mir zu verzeihen. Ich bete dich an.“

Michelle brach in Tränen aus

Michelle weinte beim Lesen bittere Tränen. Der Mann hätte sich bei ihrem Date völlig anders verhalten, sagte sie gegenüber „i100.co.uk.“. Doch Tränen allein haben bekanntlich noch nie ein Problem gelöst.

Michelle entschied sich für die Flucht nach vorn und schrieb ihrem Tinder-Date in ihrem Blog die passende Antwort:

„Diese Nachricht wurde nur geschrieben, um mich zu verletzen“

„Lieber Mann, den ich via Tinder kennengelernt habe (...) Du hast keine Lust auf mich. Das ist völlig in Ordnung. Wir alle haben einen Freund, bei dem wir uns denken: »Du bist reizend, aber du fesselst einfach nicht.« Wir wünschten, wir würden uns zu ihnen hingezogen fühlen, aber unser Körper und unser Gehirn spielen einfach nicht mit. Das ist völlig in Ordnung.“

Soweit der höfliche Teil. Michelle schreibt weiter: „Was nicht in Ordnung ist, ist das du nach ein paar Stunden in meiner Gegenwart diese völlig unangebrachte Nachricht geschrieben hast. Es ist herablassend, der Tonfall Gift und die forensische Detailverliebtheit, in der du deinen Ekel vor meinem Körper zum Ausdruck bringst, ist wirklich grotesk. Das Ziel dieser Nachricht war nur, mich zu verletzen.“

„Ich sehe nicht aus wie Charlize Theron und das ist in Ordnung“

Michelle findet ehrliche Worte, die vielen Frauen Mut machen – und auch dem ein oder anderen Mann ein anerkennendes Schmunzeln entlocken: „(...) Ich mag mein Aussehen. Ich weiß, dass ich nicht aussehe wie Charlize Theron und das ist in Ordnung. Ich sehe aus wie ich und ich mag mich. (Vielleicht würde ich Charlize Theron auch mögen. Ich kenne sie nicht, aber ich habe bisher nur Gutes von ihr gehört.“

Im weiteren Verlauf räumt Michelle ein, dass sie mit ihrer Figur (neun Kilo Übergewicht) auch nicht zufrieden ist. Ihre Freunde sie aber aufgemuntert und über ihren „nicht heiratsfähigen Hintern“ gelacht hätten.

Michelle konnte die Sache nicht auf sich beruhen lassen

Doch warum ließ sie sich überhaupt zu einer Antwort herab? Ganz einfach: Der Mann hat eine 13-jährige Tochter.

„Was mich wirklich, wirkliche dazu bewegt hat, so öffentlich zu reagieren, ist die Tatsache, dass du eine Tochter hast. Ich möchte, dass du deine Tochter ermutigst, ihren Körper zu lieben, zu genießen und zu pflegen. Er gehört ihr. Nur ihr. Lobe ihren Intellekt und ihre Kreativität. Gebe ihr die Werkzeuge, um einen bombastisches Selbstwertgefühl zu entwickeln, so dass, wenn (ich bin freundlich und sage wenn) die Zeit kommt, dass ein kleiner, unglücklicher Mann versucht, sie zu verletzen, sie angemessen reagieren kann.

(jto)