Die Zeitumstellung kann auf manche Menschen Auswirkungen wie ein Mini-Jetlag haben. Vier Tipps von Experten, die helfen.
Tipps gegen Mini-JetlagSo verkraften Sie die Zeitumstellung am Wochenende besser

Müde und träge? Es gibt Tricks, mit denen sich die Zeitumstellung besser wegstecken lässt.
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Die Umstellung auf die Sommerzeit hat durchaus ihre Vorteile. Man hat nach Feierabend endlich noch etwas mehr vom Tag. Doch ein Teil der Menschen spürt die gestohlene Stunde mit Auswirkungen auf den Körper: Sie bekommen ihre Augen morgens schwer auf und schleppen sich träge durch den Tag. Zudem können sie schlechterer Stimmung sein.
In einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag der DAK berichten 27 Prozent der Befragten von Problemen durch die Zeitumstellung, etwa gesundheitlicher oder psychischer Art oder Schwierigkeiten beim Aufstehen.
Probleme mit der Zeitumstellung
Ein Zustand, der sich über eine Woche erstrecken kann und der mit einem Mini-Jetlag vergleichbar ist, so Experten. Aber warum ist das so?
So lässt sich erklären, warum die Zeitumstellung manchen so große Probleme bereitet: Würden wir - ganz frei von Uhrzeiten - unserem Schlaf-Wach-Rhythmus folgen, wäre der bei vielen länger oder kürzer als 24 Stunden.
„Bei der Zeitumstellung jetzt zur Sommerzeit leiden am meisten die Menschen, die einen längeren Schlaf-Wach-Rhythmus haben als den 24-stündigen Takt“, sagt die Schlafmedizinerin Kneginja Richter. Geht die innere Uhr ohnehin von einem 25-Stunden-Tag aus, fällt eine weitere fehlende Stunde umso stärker ins Gewicht.
Was wir tun können:
1. Gelassenheit üben
Unsere Erwartungen können darauf einwirken, wie gut wir den Start in die Sommerzeit meistern. Denn die Zeitumstellung kommt nicht aus dem Nichts - sondern schafft womöglich es schon Tage vorher in unser Bewusstsein.
„Und wenn wir wissen, dass wir darauf empfindlich reagieren, programmieren wir uns womöglich darauf: Ach, ich werde auch in dieser Woche schlecht schlafen“, sagt Richter, die Chefärztin der Curamed Tagesklinik Nürnberg und Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg ist.
Dieser Gedanke kann uns so sehr stressen, dass wir erst recht schlecht zur Ruhe finden - eine selbsterfüllende Prophezeiung quasi.
2. In den Tagen davor: früher ins Bett
Und es gibt weitere Tipps. Zum Beispiel vor der Zeitumstellung Tag für Tag eine Viertelstunde früher ins Bett zu gehen - und auch den Wecker etwas früher zu stellen. „So kann man sich langsam anpassen an die neue Zeit“, sagt Kneginja Richter.
3. Tageslicht tanken
Wer diese Gelegenheit verpasst hat, der kann auf einen weiteren Tipp der Schlafmedizinerin bauen: „Licht, Licht, Licht. Denn je mehr Licht wir tagsüber bekommen, desto mehr Energie verspüren wir und desto leichter können wir Probleme wie die Zeitumstellung bewältigen.“ Noch ein Grund mehr, nach Feierabend herauszugehen und ein paar Sonnenstrahlen einzufangen.
4. In Bewegung bleiben
Körperliche Aktivität am Tag nach der Zeitumstellung hilft dabei, die Müdigkeit zu reduzieren, so der Psychologe Markus B. Specht, Leiter des Zentrums für interdisziplinäre Schlafmedizin an der DKD Helios Klinik Wiesbaden.
Zeitumstellung kann auf die Stimmung schlagen
In der DAK-Umfrage gaben 13 Prozent der Befragten, die aufgrund der Zeitumstellung Probleme hatten, an, dass bei ihnen depressive Verstimmungen aufgetreten sind.
Und was, wenn man vielleicht ohnehin an einer depressiven Symptomatik leidet?
Betroffene können im Rahmen der Zeitverschiebung durchaus noch mehr Probleme haben, so Specht, denn „bei Depressionen geht die Lebensrhythmik verloren, ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ist für sie eine ganz wichtige Behandlungsmethode.“
Sie sollten den „Zeitgeber-Plan“, also das schrittweise frühere Aufstehen, noch eher beginnen, sagt Specht, idealerweise fünf bis sieben Tage vorher. Unterstützen kann dabei wiederum Licht, etwa eine Tageslichtlampe oder den Morgenkaffee auf dem Balkon zu trinken. (dpa)