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BauchwehAb wann Magenschmerzen gefährlich sind

Lesezeit 4 Minuten

Ein flaues Gefühl in der Magengrube, Magenschmerzen, Magenkrämpfe, Übelkeit, Sodbrennen oder ein ungewohnter Druck, der auf dem Oberbauch lastet - es gibt kaum jemanden, der damit noch nie zu tun hatte, sagt Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Internisten. „Mit dem Magen-Darm-Trakt steht und fällt unsere ganze Versorgung. Er ist aber sehr anfällig. Redensarten wie 'Mir schlägt etwas auf den Magen' zeugen von seiner großen Bedeutung für unser Wohlbefinden.“

Gerade weil Magenprobleme vielfältig und verbreitet sind, seien Betroffene aber oft ratlos, ob und wann sie sich mit Magen-Beschwerden an einen Arzt wenden sollen.

Magenschleimhautentzündung ist meist harmlos

Hinter Übelkeit und Erbrechen stecke in den allermeisten Fällen die Magenschleimhaut, die sich entzündet habe und deshalb Übelkeit und Erbrechen verursache, sagt Wesiack, praktizierender Arzt. „Auslöser einer sogenannten Gastritis, bei der der Magen mehr Säure ausschüttet, als die Schleimhäute vertragen, können Medikamente sein, aber auch übermäßiger Alkohol- oder Nikotingenuss, Viren oder Bakterien.“

Solch eine Magenschleimhautentzündung sei normalerweise harmlos und gebe sich ohne ärztliche Behandlung nach spätestens einer Woche wieder, „vorausgesetzt Sie gönnen sich Schonung, trinken warmen Tee und essen leicht Verdauliches wie Zwieback und Haferschleim.“ Werden die Beschwerden oder auch das Sodbrennen innerhalb einer Woche nicht besser oder treten sie wenige Wochen später schon wieder auf, rät Wesiack aber doch zum Arztbesuch. „Dann sollte man klären, was dahinter steckt.“

Essgewohnheiten spielen wichtige Rolle

Eine dauerhafte Magenschleimhautentzündung könne beispielsweise durch das Magenbakterium Helicobacter Pylori hervorgerufen werden, das zahlreiche Menschen in sich tragen, ohne es zu wissen. „Wird es nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt, kann es offene Wunden im Magen und im Zwölffingerdarm hervorrufen oder sogar ein Magengeschwür“, warnt Internist Wesiack. Das führt dann zu Magenschmerzen.

Bei immerhin 30 bis 50 Prozent der Patienten, die sich wegen Magenschmerzen an einen Arzt wenden, stelle dieser aber einen Reizmagen fest. „Das heißt, die Betroffenen haben Beschwerden, ohne dass krankhafte Veränderungen des Magens wie etwa eine Entzündung oder eine Verletzung nachgewiesen werden können“, erläutert Patrick Heinz, Geschäftsleiter der Deutschen Gesundheitshilfe. „Man spricht hier auch von einer Magenfunktionsstörung oder funktionellen Dyspepsie.“ Als Auslöser gelten Stress oder unregelmäßiges, hektisches Essen, aber auch besonders scharfe, saure oder süße Speisen sowie Nikotin, Medikamente und Alkohol. Die erbliche Veranlagung spiele zudem eine Rolle. Auch ein Reizdarmsyndrom, welches vor allem mit Schmerzen rund um den Bauchnabel einhergeht, kann durch Stress ausgelöst werden. Als Hausmittel können Joghurt oder Pfefferminzölkapseln gegen die Magenschmerzen helfen - empfohlen werden außerdem Entspannnungtechniken wie beispielsweise Yoga.

Diagnose durch Abtasten und Magenspiegelung

Weitere Warnhinweise auf Magenerkrankungen, die man unbedingt ärztlich abklären sollte, sind laut Internist Wesiack eine plötzliche Gewichtsabnahme ohne erklärbaren Grund, Schmerzen beim Essen bestimmter Speisen oder - möglicherweise wegen verborgener Blutungen - dunkel gefärbter Stuhl. Bei Blut im Stuhl sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.

„Das Gute ist, dass der Arzt oder die Ärztin viele Krankheiten anhand der geschilderten Symptome und durch vorsichtiges Abtasten feststellen und dann mit Medikamenten und entsprechenden Ernährungshinweisen behandeln kann.“ Bei Verdacht auf eine Viren- oder Bakterieninfektion der Magenschleimhaut bringt ein Abstrich der Schleimhaut Gewissheit, der mit Hilfe einer Magenspiegelung gewonnen wird. Dabei führt der Arzt durch die Speiseröhre ein spezielles Endoskop in den Magen seines Patienten.

Ernährung als Ursache für Magenschmerzen

Die Ursachen für Magenschmerzen können außerdem in der Ernährung liegen. Liegt beispielsweise eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) vor, können Milchprodukte zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Wie stark die Symptome auftreten, das ist individuell unterschiedlich. Wenn eine Intoleranz der Grund für die Magenschmerzen ist, dann treten diese kurz nach dem Essen von Milchprodukten auf. Die Laktose-Intoleranz führt zu Blähbauch, Blähungen, Bauchweh, Durchfall aber auch Völlegefühl oder Übelkeit.

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Psyche kann Magenprobleme hervorrufen

Es ist auch möglich, dass es gar keine körperlichen Gründe für die Magenschmerzen oder Bauchweh gibt. Auch die Psyche kann diese Beschwerden hervorrufen. Menschen reagieren unterschiedlich auf Stresssituationen. Stresssymptome können auch durch beispielsweise Vorstellungsgespräche, beruflichen Druck oder Streit ausgelöst werden. (dapd)