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Symptome erkennenHabe ich Heuschnupfen oder Erkältung?

Lesezeit 3 Minuten

Heuschnupfen und Erkältung lassen die Nase laufen.

Wenn ab den Frühlingsmonaten plötzlich die Augen tränen und die Nase zu laufen beginnt, bedeutet das meist eines von zwei Dingen: Entweder man leidet an Heuschnupfen, oder eine Erkältung bahnt sich an. Doch auch wenn sich beide Beschwerden sehr ähnlich äußern, müssen sie grundlegend verschieden behandelt werden. Wie erkennt man, ob der Körper nun unter den fliegenden Pollen oder unter einem Erkältungsvirus leidet?

„Die Schwierigkeit eine Pollenallergie von einem Schnupfen zu unterscheiden, liegt darin, dass es fast keinen Unterschied gibt“, sagt Sonja Lämmel, Pressesprecherin des Deutschen Allergie- und Asthmabunds. „Klarheit kann da nur ein Arztbesuch und ein Allergie-Test schaffen.“ Darüber hinaus gibt es jedoch einige kleine Unterschiede, an denen sich zumindest eine Tendenz erkennen lässt.

Läuft die Nase nur draußen?

„Betroffene können sich beispielsweise fragen: Fängt die Nase nur an zu laufen, wenn ich vor die Tür gehe?“, sagt Lämmel. Trifft dies zu, sei die Diagnose Heuschnupfen wahrscheinlicher. Eine weitere Möglichkeit: Einfach nach dem Schnäuzen mal ins Tempo schauen, sagt Lämmel. „Allergie-Schnupfen ist in der Regel wässrig und klar. Bei einer Erkältung kann das Taschentuch auch schon mal gelb oder grünlich aussehen.“

Will man sicher wissen, ob der Schniefnase von Pollen ausgelöst wird, kommt man um einen Allergietest nicht herum.

Ebenfalls ein Indiz könnte laut Lämmel auch die Veränderung des Gesundheitszustandes bei Regen sein: Bei manchen Allergikern laufe die Nase um so mehr, wenn es geregnet hat, bei anderen würde sich die Allergie bei Regenwetter fast gar nicht mehr zeigen. Einer Erkältung ist das Wetter größtenteils egal – die Symptome bleiben in der Regel bei Sonnenschein und Regen gleich intensiv.

Leiden Verwandte an Heuschnupfen?

Dr. Uta Rabe, Chefärztin der Abteilung Allergologie und Asthma im Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen rät außerdem zu einer allgemeinen Einordnung: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich an Heuschnupfen oder einer Erkältung leide? Hat man eher den Verdacht, die Schnupfnase auf eine Erkältung zurückführen zu können, empfiehlt die Allergologin: „Überlegen Sie, ob jemand in Ihrem Umfeld in der vergangenen Zeit krank gewesen und deshalb im Bett geblieben ist. Ist das der Fall, ist eine Erkältung wahrscheinlich.“

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Hat man den Verdacht, Heuschnupfen bekommen zu haben, solle man sich die eigene Familie ansehen: „Fragen Sie sich: Wie viele Allergiker sind unter meinen nahen Verwandten?“ Leiden Familienmitglieder unter Heuschnupfen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, auch eine Allergie zu entwickeln.

Im letzten Jahr die gleichen Beschwerden?

Laut Sonja Lämmel ist es außerdem hilfreich sich zu fragen, ob man im letzten Jahr zur gleichen Zeit die selben Beschwerden hatte. Da viele Allergiker nur auf spezielle Pollen reagieren, die zu einer bestimmten Zeit im Jahr fliegen, sei das ein recht deutlicher Hinweis auf Heuschnupfen. Doch auch wer noch nie Probleme mit dem Pollenflug hatte, muss bei einer plötzlich auftretenden Schniefnase die Möglichkeit einer Allergie in Erwägung ziehen: „Für jeden Menschen besteht jedes Jahr aufs Neue die Chance, eine Pollenallergie zu entwickeln“, sagt Sonja Lämmel. (mar)