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Schlechte Nachrichten für VeganerAvocados sollen gar nicht vegan sein

Lesezeit 2 Minuten
Haufen Bio-Avocado

Die Deutschen lieben Avocados. Im letzten Jahr wurden so viele importiert, wie noch nie zuvor. Besonders bei Veganern ist die gesunde Frucht beliebt. 

Köln – Die Avocado gilt als der Primus unter den Superfoods: sie ist lecker, gesund und auch noch leicht zuzubereiten. Vor allem eine Gruppe hat die grüne Kernfrucht für sich entdeckt: Veganer.

Doch die müssen jetzt stark sein: Die BBC-Moderatorin Sandi Toskviq behauptete in ihrer Quiz-Sendung „QI“, Avocados seien gar nicht vegan. Wie kann das sein?

Lebensmittel, für deren Herstellung Tiere leiden müssen, sind nicht vegan

Die Kandidaten ihrer Sendung sollten beantworten, welches der folgenden Lebensmittel von strikten Veganern gegessen werden dürfte: Mandeln, Avocados, Melonen, Kiwis oder Butternuss-Kürbisse. Alle, oder? Nein. Moderatorin Toskviq klärt auf: Strikte Veganer dürften keins der Lebensmittel essen, wenn sie sicher gehen wollen, dass dafür keine Tiere leiden müssen.

Denn wer für den Anbau dieser Lebensmittel leiden müsse, seien Bienen, so die Moderatorin weiter. Für die großen Plantagen, auf denen zum Beispiel Avocados angebaut werden, reiche die Anzahl der natürlich vorkommenden Bienen oftmals nicht aus. Um die Pflanzen dennoch zu bestäuben, werden ganze Bienenvölker mit dem LKW zu den Feldern gebracht.

Wanderimkerei ist eine grausame, verbreitete Praxis

Diese Vorgehensweise nennt man Wanderimkerei. Bienenvölker werden durch das Land gefahren und zur Bestäubung abgeladen. Anschließend werden sie wieder in Kisten verstaut und zum nächsten Feld gebracht. Das gleiche Vorgehen wird auch beim Anbau von Gurken, Brokkoli, Kirschen und Salat angewandt.

Die Tierschutz-Organisation Peta sieht dieses Verfahren kritisch: „In der Honigindustrie werden Bienen Opfer von unnatürlichen Lebensbedingungen, genetischer Manipulation und stressvollen Transporten.“ Außerdem würden die Bienenstöcke oftmals manipuliert oder sogar die Flügel der Bienenköniginnen gestutzt werden – um das natürliche Schwärmen zu verhindern. Dadurch seien Königin und Schwarm an das vom Menschen bereitgestellte „Zuhause“ gebunden.

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Britischer Veganer-Verein widerspricht

Ergo: Tiere leiden, Avocados sind nicht vegan. Doch ganz so streng nimmt es die britische Organisation „Vegan Society“ nicht bei der Auslegung der Lebensmittel als „nicht vegan“. Gegenüber der Plattform „Plant Based News“ erläutert eine Sprecherin: „Veganer vermeiden es, soweit es geht, Tiere auszubeuten. Wir wissen, dass viele Formen der Landwirtschaft Tieren indirekt Leid zufügen.“

Derzeit sei es aber unmöglich, das komplett zu verhindern. Das heiße aber nicht, dass man sich nun überhaupt nicht mehr um das Wohlergehen von Tieren kümmern sollte, so die Sprecherin weiter: „Wer, wie Veganer, auf Fleisch, Milchprodukte und Eier verzichte, leiste bereits einen großen Beitrag, um Tierleid zu verringern und Ressourcen zu schonen.“ (sar)