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Volle Städte, viele TermineWie man den Advent trotz Hektik besser genießen kann

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Spätestens in vollen Einkaufszentren sind die meisten Menschen in der Vorweihnachtszeit gestresst.

  1. Der Psychologe Boris Bornemann beschäftigt sich mit Achtsamkeit, Meditation und Körperwahrnehmung.
  2. Der Experte erklärt, warum unsere Erwartungen, uns in der Vorweihnachtszeit stressen und wie wir uns davon befreien können.
  3. Mit einer einfachen Methode gelingt es laut Bornemann sogar, im hektischen Einkaufstrubel gelassen zu bleiben.

Köln – Geschenke kaufen, Plätzchen backen, die Wohnung putzen und dekorieren und dann auch noch die Weihnachtsfeier mit den Kollegen. Die To-do-Listen sind lang und der Terminkalender voll. Statt eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit zu verbringen, bedeutet der Advent für viele Menschen vor allem eins: Stress.

Dabei sind es die scheinbar unperfekten Momente im Advent und an Weihnachten, die in Erinnerung bleiben, erzählt der Psychologe Dr. Boris Bornemann. Er beschäftigt sich mit Achtsamkeit, Meditation und Körperwahrnehmung. Er rät: „Das Fest so zu nehmen, wie es kommen mag – inklusive der verkohlten Gans und dem umgekipptem Weihnachtsbaum.“ An die Fahrt zur Tankstelle, um noch einen Kartoffelsalat zu kaufen, erinnere man sich wahrscheinlich gerne zurück. Laufe der Weihnachtsabend so ab, war er nicht so wie erwartet – aber es kann ein Abend sein, den die Familie gerne zusammen verbracht hat und sich gerne daran zurück erinnert.

Stress in der Vorweihnachtszeit kommt von zu hohen Erwartungen

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Dr. Boris Bornemann. 

Um auch in der Vorweihnachtszeit nicht zu sehr in Stress und Hektik zu verfallen, sei es wichtig, „Erwartungen loszulassen“. Statt sich an Idealvorstellungen zu klammern, sei es sinnvoller zu schauen, wie man den Moment nutzen könne. Boris Bornemann gibt den Tipp, sich diese Fragen zu stellen: „Was kann ich jetzt tun oder was ist das größte Potential dieses Moments?“ Um Stress zu vermeiden, sei es besser, Schritt für Schritt zu gehen und sich von den Vorbereitungen und dem Fest überraschen zu lassen. Von Bildern auf Pinterest oder anderen sozialen Medien mit perfekter Dekoration und strikten Vorstellungen sollte man sich nach Ansicht des Experten besser befreien.

Trotz eines vollen Terminkalenders sei es wichtig, kleine Pausen im Alltag einzubauen: „Zeit nehmen, um inne zu halten, den Körper spüren und wahrzunehmen, was ich denke und fühle.“ Der Experte empfiehlt, regelmäßig zu meditieren. „Wer eine Meditationspraxis hat, schafft es auch in der stressigen Vorweihnachtszeit, achtsamer mit sich umzugehen. Dann können wir in den kleinen Pausen am Tag an die Ruhe anknüpfen, die wir in der Meditation kultiviert haben.“

Hektik beim Geschenkekauf für Weihnachten in den Innenstädten

Spätestens in den vollen Innenstädten umgeben von quengelnden Kindern, gestressten Eltern und hektischen Menschen, die verzweifelt nach dem perfekten Geschenk suchen, verlässt auch entspannte Menschen ihre Gelassenheit. Was dagegen hilft: beim eigenen Körper zu bleiben. Insgesamt sei Weihnachten als besinnliches Fest gut, um sich auf seine Sinne zu konzentrieren – den eigenen Körper wahrzunehmen und ihn zu spüren.

Um sich nicht von der angespannten Stimmung anstecken zu lassen, müsse man bei den eigenen Gefühlen bleiben. „Wenn ich den Fokus bei mir und den eigenen Emotionen habe, schwappt das Gefühl der anderen Person nicht so leicht über oder ich bemerke, dass es nicht meine Gefühle sind.“ Es kann im Gedränge auch helfen sich das „geteilte menschliche Los“ zu vergegenwärtigen: Um einen herum sind alle Menschen im Einkaufszentrum in der gleichen Situation wie man selbst. Jemand, der uns vor die Füße läuft, mache dies sicher nicht mit Absicht.

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Stressfreie Weihnachtsplanung in der Familie

Metta-Meditation

Metta ist altindisch und bedeutet so etwas wie Freundschaft, Wohlwollen, Güte.

Die Meditation funktioniert dadurch, dass wir uns ein Baby oder ein niedliches Tier vorstellen, bei dem es uns leicht fällt, ihm Wohlwollen und Liebe entgegenzubringen, erklärt Boris Bornemann. Dann dehnen wir diese wohlwollende Haltung auf uns selbst und andere Personen aus. Wir verwenden dabei Sätze wie „Möge ich glücklich sein“ oder „Mögest du leichten Herzens leben.“

Die Metta-Meditation ist gut erforscht. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass sich die Meditation auf Hirnregionen auswirkt, die für positive Gefühle verantwortlich sind und sich auch schmerzstillend auswirken kann, weiß der Experte.

Nicht nur die Menschenmengen in vollen Einkaufsstraßen können für Stress sorgen, sondern die Planung des Festes mit der eigenen Familie: wo gefeiert wird, was gegessen wird und wie groß die Geschenke sein dürfen – bei allen Punkten treffen oft verschiedene Vorstellungen aufeinander. Um unnötige Konflikte zu vermeiden, sei es wichtig der Familie aufmerksam und achtsam zuzuhören und die Wünsche des anderen mit den eigenen abzugleichen.

Boris Bornemann rät, der eigenen Familie dabei mit Wohlwollen zu begegnen. Man sollte sich vergegenwärtigen, was man gerne von Weihnachten möchte, zum Beispiel gemeinsam einen glücklichen Abend verbringen. Diese positive Haltung könne man sich gut mit Metta-Meditation (siehe Infobox) aneignen. „Wenn wir uns unsere Intentionen in ruhigen Momenten bewusst machen, können wir sie auch in hektischen Situationen abrufen.“ Bei den meisten Menschen ist der Wunsch für Weihnachten nämlich der Gleiche: gemeinsam eine schöne Zeit haben.