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Seen, Wüsten, BergeElf surreale Naturwunder weltweit, die Sie sehen müssen

Lesezeit 4 Minuten

Ein Kamelführer wartet in der Weißen Wüste auf Touristen.

Band-e Amir, Afghanistan

Motorboot auf dem Band-e-Amir-See in der afghanischen Provinz Bamyan.

Die sechs Seen von Band-e Amir liegen im Gebirge Koh-e-Baba in Zentralafghanistan. Sie beeindrucken durch ihr klares, strahlend blaues Wasser, das sie aufgrund eines hohen Kalziumkarbonat-Anteils bekommen. Durch die karge Landschaft der Umgebung entsteht ein Kontrast, der die Wirkung erhöht. Entstanden sind die Seen wahrscheinlich durch aufgestautes Wasser infolge eines Erdrutschs nach einem Erdbeben.

Giant’s Causeway, Irland

Basaltfelsen des Giant's Causeway in Nordirland.

Dass der Giant’s Causeway auf natürliche Weise entstanden sein könnte, konnten sich die Iren früher nicht vorstellen. Eine Riese (Englisch „Giant“) müsse den Damm („Causeway“) aus sechseckigen Basaltsäulen erschaffen haben, glaubten sie. Tatsächlich entstanden die rund 60 Millionen Jahre alten Steingebilde an der nordirischen Küste durch abkühlende Lava. Ihre sechseckige Säulenform bekam der Giant’s Causeway durch Trocknungsrisse, die sich senkrecht zur Lava bildeten. Der Vulkan selbst existiert heute nicht mehr.

Kilauea-Vulkan, Hawaii, USA

Faszinierendes Naturschauspiel: Der Vulkan Kilauea bei der Eruption.

Der Kilauea ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Seit Anfang 1983 speit er täglich Lava. Passenderweise bedeutet sein Name „viel spucken“. Der schier endlose Schmelzfluss landet im Meer vor der hawaiischen Insel Big Island, auf der insgesamt fünf Vulkane stehen. Rund 35 Kilometer südlich von Hawaii wächst im Pazifik übrigens ein neuer Vulkan heran. Zwar ist er schon etwa drei Kilometer hoch; bis er an die Meeresoberfläche stößt, könnte es noch bis zu 100.000 Jahre dauern.

Mount Roraima, Südamerika

Die bizarre Sandsteinformation „Fliegende Schildkröte“ auf dem Roraima-Tafelberg.

Auf dem durch karge Felsen, kümmerliche Vegetation und neblige Moore geprägten Plateau des Mount Roraima haben sich – abgeschottet von äußeren Einflüssen – eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt. Entstanden ist der Tafelberg durch die Erosion der Umgebung: Nur der Berg blieb inselartig stehen. Etwa ein Drittel der auf dem Plateau lebenden Arten sind endemisch, kommen also nur dort vor. Der Zugang zu dem Tafelberg an der Ländergrenze von Guyana, Venezuela und Brasilien ist schwierig: Die Klippen sind steil und 400 Meter hoch. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet „Tepui“ (Tafelberg), „Haus der Götter“.

Weitere bizarre Naturwunder auf der nächsten Seite.

Ngorongoro-Krater, Tansania

Gnus und Zebras grasen zusammen im Ngorongoro-Nationalpark.

Rund 260 Quadratkilometer groß ist der Krater, der vor zirka drei Millionen Jahren durch einen zusammengebrochenen Vulkan entstanden ist. Die Kraterkante ist rund 2300 Meter hoch. In der Kraterebene leben auf 1700 Metern Höhe viele typische Savannentiere; wie Nashörner, Löwen, Gazellen, Zebras und Elefanten. Der Ngorongoro gehört zum Nationalpark Serengeti.

Pink Lake, Australien

Pink Lake in Westaustralien.

Der Pink Lake (auch Lake Hillier genannt) erstreckt sich auf der Insel Middle Island an der Südwestküste Australiens. Experten führen die pinke Färbung auf eine Reaktion der im See vorhandenen Algen und Bakterien zurück. Die Farbe bleibt sogar erhalten, wenn man Wasser abschöpft und in ein Glas füllt. Der 600 Meter lange See kann nur aus der Luft in seiner vollen Schönheit bestaunt werden, da die Insel als Vogelschutzgebiet gilt und nicht betreten werden darf.

Polarlichter, Arktische Region

Nordlichter über monderhellten Bergen im Tal Vistasdalen, Lappland, Schweden.

Die grünen Lichtstreifen (auch als Nordlichter/ Aurora Borealis bekannt) erscheinen in der Winterhälfte in den arktischen Gebieten in Kanada, Alaska, Russland, Schottland und Skandinavien am Himmel. Sie entstehen durch geladene Teilchen in der äußersten Sonnenschicht und huschen mit 400 Kilometer pro Sekunde als Sonnenwind durch den Weltraum. Die Magnetfelder der Erde ziehen die Teilchen an den Polen an. Dort reagieren sie mit Sauerstoff- und Stickstoff-Ionen, was die bunte Strahlung auslöst.

Salar de Uyuni, Bolivien

Der Salar de Uyuni bei Sonnenaufgang.

Der riesige Salzsee befindet sich auf der Hochebene Altiplano in den Anden auf einer Höhe von mehr als 3600 Metern. Die mehr als 10.000 Quadratkilometer große Salzwüste ist durch Austrocknen eines Sees entstanden, in dem das Wasser in dem trockenen Klima verdunstete. In der Regenzeit bedeckt eine Wasserschicht das Salz. Der Salar de Uyuni wirkt dann wie ein Spiegel. Der Salzabbau spielt für die bolivianische Wirtschafte eine wichtige Rolle. Lebewesen sind rar. Einmal im Jahr nutzen Flamingos den See zum Brüten.

Weitere bizarre Naturwunder auf der nächsten Seite.

Spotted Lake, Kanada

Spotted Lake bei Osoyoos, Kanada.

Im Sommer, wenn das Wasser verdampft und der See austrocknet, bilden die enthaltenen Mineralien, wie Magnesium-, Kalzium- und Natriumsulfate bunte runde Flecken. Die Farben hängen von der Konzentration der einzelnen Mineralien ab. Nach ihnen ist der See benannt (gepunkteter See). Die Angehörigen des Okanagan-Stammes in British Columbia verwalten das Gebiet rund um den See. Für sie ist der Spotted Lake heilig, da seinem Wasser eine heilsame Wirkung zugesprochen wird.

Wai-O-Tapu Thermal Wonderland, Neuseeland

„Champagner Pool“ im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland, Neuseeland.

Wai-O-Tapu (Maori für „Heilige Wasser“) ist ein Gebiet mit geothermischer Aktivität. Es liegt in dem Ort Rotorua auf der neuseeländischen Nordinsel und ist übersät mit Tümpeln, Seen und Kratern, von denen etwa Schwefel nebelartig aufsteigt. Der Champagner Pool, ein Highlight des Parks, beeindruckt durch sein zweifarbiges Aussehen. Während es in der Mitte des Sees blau-grünlich schimmert, sticht der Rand durch sein leuchtendes Orange ins Auge. Die verschiedenen Farben werden durch unterschiedliche Mineralien hervorgerufen. 

Weiße Wüste, Ägypten

Nationalpark Weiße Wüste, Libysche Wüste, Ägypten.

Wie ein großer Skulpturenpark wirkt die Weiße Wüste, etwa 500 Kilometer südwestlich von Kairo, auf manche Besucher. Außergewöhnlich geformte Kalksteingebilde prägen die Landschaft. Sie sind durch Plankton im Mittelmeer entstanden, das in der Kreidezeit das Gebiet bedeckte, in dem sich die Weiße Wüste heute befindet. Ihre Form erhielten die Kalksteinformationen später durch Wind- und Wettererosion.

(kkl)