AboAbonnieren

Oktoberfest 2024So Bio sind die Wiesn

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Oktoberfest wird immer mehr Bio angeboten und auf Klimaneutralität geachtet.  (Bild: iStock/FooTToo)

Auf dem Oktoberfest wird immer mehr Bio angeboten und auf Klimaneutralität geachtet. (Bild: iStock/FooTToo)

Auf dem Oktoberfest ist Bio angesagt. Immer mehr Betriebe und Festzelte bieten Besucher und Besucherinnen Bio-Speisen an. Diese sind jedoch etwas kostspieliger.

In Bayern hat man eine besondere Verbindung zu seiner Heimat und zur Natur. Dazu beizutragen, diese zu bewahren, haben sich bereits viele Wieen-Wirte und Gastronomie-Betriebe auf dem Oktoberfest auf die Fahnen geschrieben. Ob klassische Wiesn-Hendl, Bratwürste oder gebrannte Mandeln - vieles, was in den letzten Jahren auf dem Oktoberfest angeboten wurde, hat Bio-Qualität. Denn zahlreiche Betriebe sind nach der EU Öko-Verordnung Nr. 843/2007 zertifiziert.

So gab es schon im letzten Jahr im Paulaner Festzelt, im Fischer Vroni Festzelt sowie in der Hühner- und Entenbraterei Ammer nur Bio-Hendl zu kaufen. Darüber hinaus tragen auf dem Oktoberfest viele weitere Produkte das „Bayerische Bio-Siegel“. Andere Gastronomie-Betriebe überlassen den Gästen die Wahl, ob sie Bio-Produkte kaufen oder herkömmliche Speisen verzehren. Denn Bio ist leider häufig auch teurer.

Die Wiesn-Wirte und Bayerns Bio-Bauern haben jetzt eine Kooperation miteinander vereinbart, die im ersten Schritt prüfen soll, welche weiteren Speisen sich in Zukunft gegen Bio-Produkte austauschen lassen. Dazu muss natürlich auch auf Wirtschaftlichkeit geachtet werden. An dem Projekt nehmen unter anderem der Bioland-Landesverband Bayern, die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. und Naturland Bayern e.V. teil.

Oktoberfest hat klimaneutrale Festzelte

Damit nicht genug. Einige Betriebe und Festzelte sind bereits klimaneutral, wie etwa die Hühnerbratereri „Zum Stiftl“, Kufflers Weinzelt, das Marstall Festzelt und die Hühner- und Entenbraterei Ammer. Auch das Oktoberfestbier von Hofbräu München und dessen Transport sind genauso klimaneutral wie das Hofbräu Festzelt. Die Betriebe gleichen Ihre CO2-Emissionen jeweils mit unterschiedlichen Projekten aus, wie beispielsweise ein Waldschutz-Projekt in Papua-Neuguinea oder die Renaturierung eines Moorgebietes im Chiemgau.

Bio auf dem Oktoberfest hat seinen Preis

Bio-Qualität kostet oft ein wenig mehr. So auch auf dem Oktoberfest. So kostet ein halbes Bio-Hendl im Paulaner Festzelt mit 23 Euro (ohne Beilagen) deutlich mehr, als ein konventionelles halbes Hendl in einem anderen Betrieb. Im Schützenfestzelt ist das Gericht als konventionelle Variante beispielsweise schon ab 16,30 Euro zu haben. Auch im Fischer Vroni Festzelt zahlen Besucher und Besucherinnen 22,50 Euro für ein halbes Bio-Hendl. Im Schottenhammel kostet der Kaiserschmarn aus Bio Bayern Mehl mit Bio Rumrosinen und Bio Mandeln 19,80 Euro.

Ökologisches Oktoberfest

Abfallreduzierung, Strom, Wasser-Recycling - den Organisatoren und Organisatorinnen des Oktoberfests ist viel daran gelegen, eines der größten Volksfeste der Welt nachhaltig zu gestalten. Bereits 1991 wurden Regelungen zur Abfallreduzierung mit in die Betriebsvorschriften des Oktoberfests verankert. So konnte nach Angaben der städtischen Straßenreinigung das Abfallvolumen von 247 Tonnen in 2008 auf 91 Tonnen in 2023 reduziert werden.

Seit 2012 werden sämtliche Betriebe auf der Wiesn mit M-Ökostrom versorgt. Dank regenerativen Energiequellen wie etwa Wasserkraft wird so dazu beigetragen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Betriebe wie das Hacker Festzelt, das Löwenbräu Festzelt, das Hofbräu Festzelt, das Schottenhammel Festzelt oder das Paulaner Festzelt nutzen ressourcenschonende Grauwassernutzungsanlagen, wodurch etwa das Nachspülwasser der Bierkrugspülmaschinen in den Zelttoiletten verwendet werden kann.

Seit 1995 erhalten nachhaltige Betriebe Sonderpunkte bei der Bewerbung für einen Platz auf dem Oktoberfest. Betriebe mit „ökologischer Verträglichkeit“, wie etwa durch die Verwendung biologisch abbaubaren Hydraulik-Öls, die Nutzung von Solaranlagen oder der Verkauf von Produkten aus regionalem und ökologischen Anbau, haben bei der Zulassung die Nase vorn. (tsch)