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Stiftung WarentestWeißmacher-Zahnpasten im Test

Lesezeit 3 Minuten

Zahnpasta im Test

Strahlende, glänzende oder gar brillant-weiße Zähne – mit dieser Aussicht locken viele Zahnpasten. Die Stiftung Warentest hat 20 solcher Pasten mit Weiß-Auslobung geprüft. Die gute Nachricht: Sie entfernen Verfärbungen im Schnitt besser als die zuletzt von der Stiftung getesteten Universal-Zahnpasten und beugen Karies sehr gut vor. Dreimal vergaben die Tester die Note sehr gut, 17-mal gut. Wer sich hellere Zähne wünscht, muss aber wissen: Die Zahnpasten können nur den natürlichen Farbton der Zähne wiederherstellen. Sind die Beißer nicht von Natur aus weiß, werden sie es auch mit einer Zahnpasta nicht.

Wer seine Zähne schützen und ihren Naturton zum Strahlen bringen will, kann eine der geprüften Weißmacher-Zahnpasten wählen. Die drei Testsieger mit mittlerem Abrieb entfernen Verfärbungen sehr gut. Für empfindliche Zahnhälse eignet sich ein niedriger Abrieb besser. Auch dafür gibt es im Test einen Kandidaten: Odol-med 3 White & Shine entfernt Verfärbungen gut – besser als alle Sensitiv-Zahnpasten mit niedrigem Abrieb aus dem Test davor.

Testsieger: Drei Produkte im Test sind sehr gut: Kaufland/K-Classic Dental Zahnweiß (1,3), Norma/Dentabella Zahnweiß (1,4) und Aldi (Nord)/Eurodont Fresh & White (1,4). Bei letzterem

wurde laut Anbieter mittlerweile die Rezeptur geändert. Alle drei kosten 52 Cent pro 100 Milliliter

Rat der Warentester: Für empfindliche Zähne eignet sich Odol-med 3 White & Shine mit niedrigem Abrieb (2,65 Euro pro 100

Milliliter). Sie löst Verfärbungen gut. Gesamturteil gut (2,0).

Durchgefallen: Alle Zahnpasten im Test sind mindestens gut. Schlechtestes Gesamturteil: 2,0.

Ergebnisse aus dem Heft „test“ der Stiftung Warentest, Ausgabe Oktober 2014

Wer weiße Zähne verspricht, muss besonders gut Verfärbungen entfernen können. Um diese Fähigkeit zu prüfen, ermittelten die Tester mit einem Farbmessgerät die Helligkeit von angefärbten Zähnen vor und nach dem Putzen. Die Differenz der Werte zeigt, wie die Pasten mit dem dünnen Häutchen fertigwerden, das Zahnärzte Pellikel nennen. Es bildet sich wenige Sekunden nach dem Putzen auf den Zähnen und schützt sie zum Beispiel vor Säure. Es können sich Farbstoffe etwa aus Tee, Tabak oder Wein im Pellikel einlagern und die Zähne gelblich oder bräunlich wirken lassen. Bei ungleichmäßigem Putzen können sich Bakterien ansammeln. Die bakteriellen Beläge heißen Plaque. Sie bilden die Grundlage für Karies und Parodontitis.

Besser als Universal-Zahnpasten

Fast alle Weißmacher-Zahnpasten im Test entfernten das Pellikel besser als die Universal-Zahnpasten. Dafür sorgen unter anderem chemische Substanzen, die Proteine des Pellikels sanft lösen und seine Neubildung verhindern können. So ersticken sie Verfärbungen im Keim, die Zähne bleiben länger hell – was nicht zwingend weiß bedeutet. Von Natur aus gelbliche oder bräunliche Kauwerkzeuge werden mit Putzen nicht weiß. Wurde ein Zahn wurzelbehandelt oder scheint altersbedingt das gelbliche, im Inneren sitzende Dentin durch, sind die Zähne oft dunkler. Auch in diesen Fällen kann eine Zahnpasta nichts ausrichten.

Die in Europa am häufigsten verwendete Farbe für Kronen und Zahnersatz ist der Farbton A 3, schätzen Experten. Er ist auf einer Skala zu finden, die viele Ärzte nutzen, um die Zahnfarbe der Patienten zu treffen. Vier Töne stehen zur Verfügung. A steht für den Farbton Rötlich-Braun, es gibt ihn in fünf Helligkeitsstufen, A 3 ist die mittlere. Weitere Töne sind B: Rötlich-Gelblich, C: Grautöne und D: Rötlich-Grau.

Tipp: Um das bestmögliche Ergebnis auch bei von Natur aus dunkleren Tönen zu erzielen, sollte eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden. Der meist etwas hellere Ton nach der Reinigung bleibt mit einer Weißmacher-Zahnpasta oft länger erhalten.

Die Zähne über den Naturton hinaus weißer machen, können etwa optisch aufhellende Stoffe und Bleichmittel. Beides ist in den aktuell getesteten 20 Zahnpasten nicht enthalten. (td)