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Tödlicher BissDas sind die zehn gefährlichsten Meerestiere

Lesezeit 4 Minuten
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Petermännchen verstecken sich gern im Sand- so, dass nur die Augen herausgucken.

Sommer, Sonne, Strand: Darauf freuen sich Urlauber in den Ferien besonders. Doch in einigen Meeren sollten Touristen beim Schwimmen, Surfen und Tauchen vorsichtig sein. Etliche Meerestiere können durch Stiche und Bisse für Menschen gefährlich werden. Welche das sind, weiß Dr. Andreas Kunzmann vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen.

Würfelqualle

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Gefährlich für Menschen: die Würfelqualle, auch Seewespe genannt

Die Nesselgifte der Würfelqualle (benannt nach ihrem würfelförmigen Schirm) gehören zu den stärksten im Tierreich. Für Kinder kann das Gift innerhalb von Minuten tödlich sein, es lähmt und verursacht Atemnot.

Vorkommen: Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean

Portugiesische Galeere

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Die bläulich schimmernde Gasblase der Portugiesischen Galeere sorgt für den Auftrieb.

Die Portugiesische Galeere ist eine der gefährlichsten Quallenarten. Ihrer Gasblase, die einem Segel ähnelt, hat sie ihren Namen zu verdanken. Die langen Fangfäden der Qualle lösen bei Hautkontakt heftige Schmerzen und Entzündungen aus. Das Gift der Nesselzellen wirkt direkt auf die Nerven. Tödlich enden Berührungen mit der Portugiesischen Galeere, wenn es zu Atem- oder Herzstillstand kommt.

Vorkommen: Pazifik, Teile des Atlantiks (spanische und portugiesische Atlantikküste)

Steinfisch

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Plumper Körper, mit Algen bewachsen: der Steinfisch.

Der Steinfisch ist einer der giftigsten Fische. Seinen Namen bekam er, weil er aussieht wie ein Stein. Perfekt getarnt können Taucher ihn kaum vom Meeresgrund unterscheiden. Dort lauert das Tier auf Beute und schnappt plötzlich zu. Dieses Verhalten und das Muskel- und Nervengift, das die Stacheln abgeben, machen die Meeresbewohner so gefährlich. Gestochene haben starke Schmerzen rund um die Wunde. Ohne Hilfe gehen Steinfisch-Attacken durch Lähmungen und Herzrhythmusstörungen häufig tödlich aus.

Vorkommen: Indopazifik, zwischen Ostafrika, Südostasien und Ozeanien

Seeschlange

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Seeschlangen ernähren sich von Fischen.

Seeschlangen sind zwar keine angriffslustigen Tiere, ihr Gift gehört jedoch zu den gefährlichsten überhaupt. Das Fatale: Betroffene spüren einen Biss kaum und zunächst lässt er sich auf der Haut auch nicht gut erkennen. Wenn Gebissene keine Hilfe suchen, führt das Gift zur Lähmung, die vom Hals aus den Körper hinab wandert. Nach Armen und Beinen lähmt das Gift bei vollem Bewusstsein den Brustbereich und stoppt zuletzt die Atmung.

Vorkommen: Tropische Küsten (Indischer Ozean, Pazifik)

So gefährlich sind Blauer Octopus, Hai und Seeigel

Blauer Octopus

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Der pazifische Blauring-Oktopus besitzt einen ganz besonderen Warnmechanismus. Wenn er gestört wird, zeigt er blitzschnell bis zu sechzig schillernde blaue Ringe, die dem Feind anzeigen sollen, dass das Tier besonders giftig ist.

Bisse eines blauen Octopus sind äußerst gefährlich: Der hochgiftige Speichel des Tiers enthält ein Nervengift, das die Muskeln lähmt und das Opfer so unbeweglich macht. Lebensbedrohlich wird es, wenn auch die Atemmuskulatur gelähmt wird. In solchen Fällen kann ein Gebissener nur durch künstliche Beatmung gerettet werden.

Vorkommen: Pazifikküsten Australiens, Indonesiens, Neuguineas und der Philippinen

Hai

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Der Weiße Haie ist die größte Haiart, die kein Plankton frisst.

Haie stellen vor allen Dingen für Surfer eine Gefahr dar. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Haie Surfer oder Schwimmer angreifen und zubeißen. Die internationale Datei für Hai-Angriffe der Universität von Florida („International Shark Attack File“, ISAF) verzeichnet bekannt gewordene Attacken. Die Experten schätzen, dass jedes Jahr etwa 70 bis 100 Menschen von Haien angegriffen werden und diese in fünf bis 15 Fällen tödlich enden.

Vorkommen: Weißer Hai: küstennahe Gewässer der gemäßigten Klimazone (westlicher Nordatlantik, östlicher Nordpazifik, Mittelmeer, Südküsten Afrikas und Australiens)

Seeigel

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Stachelig wie ein Igel, aber nicht verwandt: der Seeigel.

Wenn Schwimmer oder Surfer auf einen Seeigel treten, brechen die Stacheln ab und bleiben in der Haut stecken. Die Wunden bluten oder röten sich und schwellen an. In den meisten Fällen muss ein Arzt die Stachelspitzen entfernen.

Vorkommen: in allen wärmeren Meeren

Auch Petermännchen, Feuerkoralle und Robbe können gefährlich werden

Petermännchen

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Petermännchen verstecken sich gern im Sand- so, dass nur die Augen herausgucken.

Klein, aber oho: Über ihre Drüsen an Kiemen und an der vorderen Rückenflosse sondern Petermännchen Gift ab. In der Folge haben Gestochene starke Schmerzen und die betroffene Körperstelle schwillt an. In machen Fällen bilden sich Blasen, die Wunde wird taub und gefühllos. In seltenen Fällen kommt es bei den Opfern zu Brechreiz, Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen oder Fieber.

Vorkommen: Östlicher Atlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer

Feuerkoralle

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Feuerkorallen an einem Riff.

Das Nesselgift von Feuerkorallen juckt, brennt und kann Bläschen hervorrufen. Die Folgen können aber auch schlimmer als nur unangenehm sein: Manche Menschen reagieren auf den Kontakt allergisch bis hin zu einem Kreislaufkollaps.

Vorkommen: Riffe im Indopazifik und in der Karibik

Robbe

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Im Gegensatz zu Walen und Seekühen leben Robben auch an Land.

Robben sind gefährlich? Unter Umständen ja. Die Tiere können beißen, wenn man ihnen zu nahe kommt und sie provoziert. Dabei können auch Krankheiten übertragen werden. Es ist schon vorgekommen, dass Robben Forscher attackiert haben. Experten erklären das damit, dass die Tiere vom Wasser aus Beute angreifen, die auf der Eiskante stehen. Dass Menschen keine Pinguine sind, spielt für die Robbe keine Rolle.

Vorkommen: Arktis und Antarktis, auch Küsten des Nordatlantik (etwa Kanada, Russland, Finnland/ Nord- und Ostsee)

(kkl)

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