Übernachten in der TodeszoneIn Tschernobyl hat das erste Hostel eröffnet
Lesezeit 1 Minute
Übernachten in der Sperrzone: Die Stadt Tschernobyl wurde nach dem Atomunfall 1986 geräumt - jetzt gibt es dort ein neues Hostel für Besucher. Hier zeigt eine Mitarbeiterin die Rezeption.
Copyright: Staatliche Agentur zur Verwaltung der Sperrzone/dpa-tmn
ANZEIGE
Die Ukraine hat in der nach dem Atomunfall 1986 geräumten Stadt Tschernobyl ein Hostel für Touristen eröffnet.
Erste Gäste aus den USA, Neuseeland und Dänemark haben bereits in den Ein- bis Dreibettzimmern übernachtet, sagte Hostelverwalterin Swetlana Grischtschenko der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Bisher haben wir 50 Plätze, aber wir planen eine Erweiterung auf 102.“
Ein Zimmer kostet sieben Euro pro Tag
Für umgerechnet knapp sieben Euro pro Tag sind Dusche, Fernsehen und Internet inklusive. Für die Verpflegung gibt es in der verlassenen Stadt eine Kantine und ein Geschäft.
Luxus sieht anders aus: In Tschernobyl hat ein Hostel für Touristen eröffnet.
Copyright: Staatliche Agentur zur Verwaltung der Sperrzone/dpa-tmn
Touristen benötigen jedoch eine Erlaubnis für den Besuch der 30-Kilometer-Zone um das havarierte Atomkraftwerk. Dazu müssen sie sich an die Verwaltung der Sperrzone wenden.
Gebiete in der heutigen Ukraine, in Weißrussland und Russland verseucht
Im April 1986 explodierte bei einem Experiment Kraftwerksblock vier des sowjetischen Kernkraftwerks. Große Gebiete in der heutigen Ukraine, Weißrusslands und Russlands wurden radioaktiv verseucht. Zehntausende Menschen mussten die Region verlassen.
Seit Herbst Stahlhülle um Reaktorüberreste
Seit vergangenem Herbst schirmt eine mit internationaler Hilfe in Milliardenhöhe errichtete Stahlhülle die Reaktorüberreste ab.
Der darunter liegende Betonsarkophag war brüchig geworden und drohte einzustürzen. Kiew arbeitet an einer wirtschaftlichen Nutzung des Gebiets. Im Juni soll ein erstes Solarkraftwerk in Betrieb gehen. (dpa/tmn)