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Kopfhörer, rechts überholenDie neun größten Irrtümer im Straßenverkehr

Lesezeit 3 Minuten
An einer roten Ampel ist ein grüner Rechtsabbiegerpfeil zu sehen.

Der grüne Rechtsabbiegerpfeil an der roten Ampel: Auch er ist immer wieder Teil von Irrtümern im Straßenverkehr.

Mit dem Rad in falscher Richtung in der Einbahnstraße oder blinkend in den Kreisverkehr hinein – es gibt viele Irrtümer beim Verhalten im Straßenverkehr. Dies sind die neun größten.

Ihre Führerscheinprüfung ist schon länger her? Aber klar, Sie sind in Sachen Verkehrsregeln noch ziemlich fit – oder?

Ein kleiner Test: Ein Auto kommt von rechts aus einem Bereich mit abgesenktem Bordstein, etwa aus einer Spielstraße. Und Sie, gewähren Sie Vorfahrt? Nun, manche machen das und liegen damit falsch, so der Auto Club Europa (ACE). Hier gilt die Rechts-vor-links-Regel nicht. Und es gibt noch weitere klassische Irrtümer, nicht nur bei Regeln.

Was sich im Straßenverkehr im kommenden Jahr alles ändert und worauf sich Autofahrende dann einstellen müssen, lesen Sie hier.

Irrtum 1: Einbahnstraßen gelten nicht für Radfahrer

„Ein fataler Irrglaube“, sagt David Koßmann vom Pressedienst-Fahrrad (pd-f). Einbahnstraßen gelten auch für Radler und dürfen von ihnen nur dann in beiden Richtungen verfahren werden, wenn das Fahren entgegen der Fahrtrichtung ausdrücklich durch ein entsprechendes Schild erlaubt ist.

Irrtum 2: Radwege kann man in beide Richtungen benutzen

Das stimmt nicht, beziehungsweise geht nur, wenn Radwege ausdrücklich mit einem entsprechenden Verkehrsschild für beide Richtungen freigegeben sind. Ansonsten ist man ein Geisterfahrer! Ein vorhandener Radweg nimmt Radfahrende auch in die Pflicht.

Irrtum 3: Der grüne Pfeil ist wie eine grüne Ampel

Das ist falsch, der grüne Rechtsabbiegerpfeil muss wie ein Stoppschild behandelt werden: „Beim grünen Pfeil muss man anhalten, die Kreuzung beachten und darf dann rechts abbiegen“, erklärt Herbert Engelmohr vom Automobilclub von Deutschland (AvD). Abbiegen ohne anzuhalten wird wie das Nichtbeachten eines Stoppschilds geahndet.

Irrtum 4: Durch einen Kreisverkehr darf man auch geradeaus hindurchfahren

Nein, es sei denn, man ist mit einem besonders langen Gefährt unterwegs. Kleine Kreise in Ortschaften haben oft flache Mittelinseln. „Die dürfen aber nur von besonders langen Fahrzeugen oder Gespannen überfahren werden, die den Kreisverkehr ansonsten nicht befahren könnten“, sagt Engelmohr. Bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld von 35 Euro.

Irrtum 5: Wer auffährt, hat immer Schuld

So pauschal lässt sich das nicht sagen. Zwar werde meist angenommen, dass der Auffahrende zu schnell gewesen oder zu dicht aufgefahren sei, so Jeannine Rust vom Auto Club Europa (ACE). „Den Vorausfahrenden kann aber ebenfalls ein Mitverschulden treffen, zum Beispiel, wenn er oder sie grundlos stark bremst oder an der Ampel das Fahrzeug abwürgt.“

Irrtum 6: Rechts überholen ist immer verboten

Falsch, denn innerhalb geschlossener Ortschaften etwa darf der Fahrstreifen frei gewählt werden. „Dann darf rechts auch schneller gefahren werden als links“, sagt Rust. Und auch auf dem Beschleunigungsstreifen dürfe schneller gefahren werden, um ein bereits auf der Autobahn fahrendes Fahrzeug zu überholen.

Irrtum 7: Kopfhörer sind im Straßenverkehr verboten

Mitnichten. Man darf auf dem Fahrrad Kopfhörer zum Telefonieren, Navigieren und Musikhören nutzen. „Letzteres allerdings nur so laut, dass man Umgebungsgeräusche noch wahrnehmen kann“, so Koßmann. Das gilt übrigens auch fürs Auto. Das Handy in der Hand ist allerdings in beiden Fällen tabu.

Irrtum 8: Werktags bedeutet Montag bis Freitag

Nein, denn der Samstag zählt auch als Werktag, stellt der ACE richtig. „Besonders bei Parkflächen sollte man das beachten, wenn dort steht, dass das Parken werktags kostenpflichtig ist“, sagt Rust. Kostenlos ist das dann nur sonntags und an gesetzlichen Feiertagen.

Irrtum 9: Immer links auf der Autobahn ist erlaubt, solange man nicht trödelt

Stimmt nicht. Auf deutschen Autobahnen gilt ein Rechtsfahrgebot, sagt Herbert Engelmohr. „Bei einem Verstoß dagegen sind sogar 80 Euro und ein Punkt fällig, wenn man damit andere Verkehrsteilnehmer an deren Vorankommen behindert.“

Eine Ausnahme gebe es nur, wenn außerhalb geschlossener Ortschaften drei Fahrstreifen zur Verfügung ständen und auf dem ganz rechten Fahrstreifen hin und wieder ein Auto stehe. Dann dürfe durchgängig der mittlere Fahrstreifen genutzt werden. (dpa/tmn)