Nicht zu fest, nicht zu matschigWie man beim Einkaufen gute Mandarinen erkennt
Köln – Kaum eine Frucht steht so für die Weihnachtszeit wie die Mandarine. Leuchtend orange und süß im Geschmack bietet sie einen angenehmen Kontrast zu Dunkelheit und kalten Temperaturen vor der Tür. Doch süß im Geschmack stimmt nicht immer. Ob zu matschig, zu wässrig, fad oder hölzern, der Mandarinen-Kauf gerät nicht selten zum Glücksgriff. Hat man eine Niete gezogen, merkt man das aber erst, wenn die Mandarine geschält und es zu spät ist. Achtet man auf einige Dinge, lässt sich der Glücksfaktor im Supermarkt allerdings minimieren, sodass die Mandarinen im Haus orange leuchten und auch richtig lecker schmecken.
Wobei der Begriff Mandarine etwas irreführend ist. Was oft als solche bezeichnet wird, ist mittlerweile in der Regel eine Clementine, ursprünglich entstanden aus einer Kreuzung von Mandarinen und der Bitterorange Pomeranze. Clementinen haben im Vergleich zu Mandarinen kaum Kerne, was sie deutlich beliebter macht. Zudem halten sie sich länger, da die Schale dicker ist als bei Mandarinen.
Schale verrät viel über den Geschmack
Die Schale schützt die Frucht nicht nur, sie ist auch ein guter Indikator, wie gut sie geschmacklich mithalten kann. Gibt sie auf leichten Druck nicht nach und ist schön prall, sind Clementine und Mandarine schmackhaft. Ist die Schale jedoch locker und gibt leicht nach, kann das auf einen bereits hohen Verlust von Fruchtsaft, der für den Geschmack verantwortlich ist, hindeuten. Denn je länger die Frucht vom Baum getrennt ist, je länger sie gelagert oder transportiert wurde, desto mehr Fruchtsaft verliert sie. Zu fest sollte die Schale allerdings auch nicht sein. Sind Clementine oder Mandarine schwer zu schälen, kann das bedeuten, dass die Frucht noch nicht ganz reif war, als sie gepflückt wurde.
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Den Fruchtsaftgehalt kann man auch am Gewicht erkennen. Eine schwerere Frucht besitzt oft mehr Fruchtsaft. Hat man im Supermarkt die Qual der Wahl, kann man Clementinen oder Mandarinen einfach gegeneinander aufwiegen. Anschauen sollte man sich zudem den Abrisspunkt der Frucht. Also die Stelle, an der sie vom Baum gepflückt wurde. Ist sie noch weiß, ist das noch nicht allzu lang her. Wenn der Abrisspunkt jedoch braun wird, trocknen die Fruchtkammern bereits aus. Am einfachsten haben es Mandarinen- und Clementinen-Liebhaberinnen und -Liebhaber, wenn die Frucht noch Stiel und Blätter hat. Sind die Blätter sattgrün und biegsam, deuten sie auf eine frische Frucht hin. Sind sie bereits leicht angetrocknet, ist das aber auch kein K.o.-Kriterium. Die Blätter reagieren deutlich empfindlicher auf die Lagerung als Mandarine und Clementine selbst.
Grüne Stellen haben keine Aussagekraft
Ebenfalls kein Argument gegen einen Kauf sind grüne Stellen an der Schale. Denn die Früchte färben sich erst orange, wenn die Nächte im Anbaugebiet kälter und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht größer werden. Grüne Stellen haben keine Auswirkung auf den Geschmack.
Hände nach dem Schälen von Mandarinen waschen
Weil Zitrusfrüchte trotz ihrer robusten Schale anfällig für Schimmel sind, werden sie nach der Ernte oft mit Konservierungsstoffen und Wachsen behandelt. Diese können beim Schälen an die Hände und schließlich auch in den Mund gelangen. Deshalb empfiehlt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern, die Hände nach dem Schälen zu waschen. „Das ist besonders wichtig bei Kindern“, betont die Ernährungsexpertin. Helfen kann es zudem, die Früchte vor dem Schälen unter warmem Wasser zu waschen und anschließend mit einem Papiertuch abzureiben.
Hat man beim Einkauf die richtigen Mandarinen oder Clementinen gefunden, sollten sie auch richtig gelagert werden, um den guten Geschmack nicht leichtfertig herzuschenken. Dazu brauchen sie mäßige Zimmertemperaturen, Licht, Luftfeuchtigkeit und auch Platz. Denn wenn die Früchte übereinander liegen, bekommen sie Druckstellen, die können schnell schimmeln.