- Betrüger locken Amazon-Kunden mit falschen Angeboten in eine Falle.
- Eine Fehlermeldung beim Bestellvorgang sollte stutzig machen.
- Wenn sie erscheint, sollten Kunden nicht beim Händler nachfragen – allenfalls bei Amazon direkt.
Halle (Saale) – Ausgerechnet zum Weihnachtsgeschäft: Immer mehr Kunden von Amazon werden Opfer von sogenannten „Fake-Shops“.
Was heißt das? Dabei bestellen Kunden vermeintliche Schnäppchen und überweisen die geforderte Summe an Cyberkriminelle – ohne das bestellte Produkt je zu erhalten.
In den letzten Wochen ist die Anzahl der Betrüger auf Amazon drastisch gestiegen, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Wir erklären, wie man sich am besten schützen kann.
Amazon-Fake-Shops: Wie läuft die miese Betrugs-Masche ab?
Bei Amazon können auch alternative Händler einen Shop einrichten. Dabei muss es sich auch nicht immer um Neuware handeln. Bei Amazon werden diese Verkäufer unter dem Begriff „Marketplace" geführt.
Hans-Joachim Henschel vom „Ratgeber Internetkriminalität“ der Polizei Niedersachsen erklärt: „Die Täter bieten nun ein begehrtes Produkt an, welches angeblich umgehend verfügbar und besonders günstig ist. Möchte der Kunde dieses gute Angebot annehmen und klickt auf den Shop bzw. auf die Verkäuferinformation, so wird er von den Tätern zu einer auf Amazon unüblichen Kontaktaufnahme aufgefordert: Über Verlinkungen locken die Täter die Schnäppchenjäger auf andere Webseiten. Wird dann das Kaufinteresse bekundet, erhält der Käufer von den Cyberkriminellen eine Mail mit der weiteren Anweisung zur Bezahlung.“
Was dann passiert, hat die Verbraucherzentrale mehrfach getestet: Die angeblichen Verkäufer fragen nach Namen und Anschrift und bieten an, die Bestellung erneut zu „platzieren“. Kurze Zeit später kommt eine „Amazon-Bestellbestätigung“ – eine E-Mail mit den eingefügten Daten. Doch sie ist eine Fälschung. Die Zahlart ist, anders als bei Amazon, hoch risikobehaftet: Vorkasse auf ein Auslandskonto.
Wer bezahlt, sieht jedoch weder etwas von der Ware oder vom Geld wieder. Und da das Ganze außerhalb der Amazon-Verkaufsabwicklung stattfindet, übernimmt Amazon auch keine Haftung.
So können Sie Fake-Shops enttarnen
Für normale Käufer sind die Betrüger bei Amazon nur schwer zu identifizieren, schließlich sind Drittanbieter normal. Die Webseite „Watchlist Internet“ gibt Tipps, wie Sie einen Fake-Shop erkennen können:
- Kaufen Sie nie in Online-Shops, bei denen keine Angaben über den Verkäufer zu finden sind
- Akzeptieren Sie
- Rechtschreibfehler
- Bei Anbietern außerhalb der EU ist es oft schwieriger zu seinem Recht zu kommen. Kaufen Sie deshalb bevorzugt in Online-Shops
- Prüfen Sie, ob der Verkäufer, etwa in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (
Verbraucherzentrale kritisiert Amazons Umgang mit Betrügern
Amazon könnte Kunden besser vor Betrug warnen, kritisiert die Verbraucherzentrale. Denn dem Treiben der Betrüger hechelt der Internet-Riese derzeit nur müde hinterher. Zwar werden die Konten der Ganoven nach und nach gelöscht. Doch ruckzuck eröffnen sie neue.
Auf den Hilfeseiten bietet Amazon allgemeine Tipps zum sicheren Einkauf, doch da ginge durchaus mehr, sagen die Verbraucherschützer.
Fake-Shops: Das rät Amazon seinen Kunden
Amazon selbst schreibt auf seiner Webseite: „Überweisen Sie nie direkt an einen Marketplace-Verkäufer. Falls Sie von einem Verkäufer aufgefordert werden, einen Betrag an ihn oder einen Dritten zu überweisen, kommen Sie dieser Aufforderung bitte nicht nach, sondern melden Sie den Vorfall unserem Kundenservice. Nur Marketplace-Bestellungen, die per Bank- oder Kreditkarteneinzug über die Website von Amazon.de bezahlt werden, sind durch die Amazon A-bis-z-Garantie abgesichert. Wir empfehlen Ihnen zudem, Ihre Kommunikation mit Verkäufern ausschließlich über die Amazon.de Website zu führen.“ (red)