Berlin – Spülmaschinentabs sollen kleine Alleskönner sein: reinigen, klarspülen, trocknen und Wasser enthärten - alles zur gleichen Zeit. Doch nicht jeder Multitab hält dieses Rundum-Versprechen, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat.
Die Stiftung hat 14 Multitabs gegeneinander antreten lassen. Sie mussten unter anderem mehr als 3.400 Teller, Tassen und Gläser von Essensresten und Teeränder entfernen. 300 Spülgänge später variierten die Ergebnisse sehr: Mit sechs Reinigungstabs schnitt nicht einmal die Hälfte der Mittel mit „gut” ab. Dreimal gab es gar ein „mangelhaft”. Dazwischen erhielten vier Produkte die Note „befriedigend”, ein Produkt wurde als „ausreichend” bewertet.
Günstige Tabs sind Testsieger
Besonders gut für die Verbraucher: Die „guten” Geschirrspülmittel gibt es alle für sieben Cent pro Stück. Der Testsieger war Kauflands „K-Classic All in 1”. Insgesamt konnten günstige Eigenmarken großer Handels- und Drogeriemarktketten im Test überzeugen. Auch Aldi Süd, dm, Edeka, Netto Marken-Discount oder Norma schnitten mit „gut” ab.
Wer mit einem als umweltschonend beworbenen Produkt spülen möchte, kann die insgesamt mit „befriedigend” bewertete Geschirrspülmittel „dm Denkmit Nature” und „Domol Eco” von Rossmann wählen - sie kosten jeweils zehn Cent je Tab. Andere Öko-Tabs fielen hingegen durch.
Bei allen Öko-Tabs seien „die Rezepturen nicht ausgewogen genug”, urteilt Warentest-Projektleiter Konrad Giersdorf im „test”-Heft. Es mangele entweder an der Reinigungsleistung oder bei der Materialschonung. Wenn Gläser, Besteck oder die Maschine früh kaputt gehen und neu gekauft werden müssen, dann sei das „alles andere als nachhaltig”. Bei einzelnen Tabs seien schon nach nur 200 bis 300 Spülgängen Ablagerungen an Spülmaschinen und Inhalt festgestellt. Bei einem Produkt sei der Test deswegen vorzeitig beendet worden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Multitabs nicht immer sinnvoll
Multitabs enthalten Reiniger, Klarspüler, Wasserenthärter und weitere Zusätze, die unter anderem beim Trocknungsprozess helfen sollen. Ihre Rezepturen sind in der Regel für kalkhaltiges Wasser bis 21 Grad deutscher Härte ausgelegt. Ist der Härtegrad höher, kommen die Tabs nach Angaben der Stiftung an ihre Grenzen.
Ist das Wasser weich, gelangt mit Tabs die volle Dosis Chemie ins Abwasser - was sich vermeiden ließe, wenn statt eines Multitabs unter anderem Klarspüler und Salz einzeln in die Maschinen kommen. Zu diesem getrennten Einsatz raten die Tester bei Spülmaschinen-Kurzprogrammen. (dpa/tmn)