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KI von Google, Microsoft und ChatGPTWas man mit Künstlicher Intelligenz machen kann und was das kostet

Lesezeit 3 Minuten
Blick durch ein Brillenglas auf die Startseite von OpenAI

KI-Funktionen erleichtern den Alltag an PC und Smartphone.

Künstliche Intelligenz vereinfacht den Alltag. Steffen Haubner stellt verschiedene Angebote vor und erklärt, was sie können.

Wenn sich Neuigkeiten überschlagen, verliert man schnell den Überblick. Von „künstlicher Intelligenz“, kurz KI, war hier schon häufiger die Rede, etwa mit Bezug auf Funktionen in modernen Handys, die Schnappschüsse automatisch aufpeppen, oder Apps, die wiederkehrende Abläufe automatisch erledigen. Derweil wird das Internet mit mehr, meist eher weniger kunstvollen KI-Grafiken geflutet, und clevere Buchautoren versprechen, dass sie ihre Leserschaft mithilfe von ChatGPT zu Millionären machen.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Allerhöchste Zeit also, sich einmal genauer anzuschauen, was dahintersteckt, und zwar ganz aus der Perspektive: „Was bringt mir das eigentlich?“ Da eine Folge dafür bei weitem nicht ausreicht – zumal ja beinahe täglich neue Apps und Funktionen veröffentlicht werden – würde ich das gerne in unregelmäßigen Abständen wiederholen. Ob Sie dadurch zum Millionär werden, kann ich allerdings nicht versprechen.

Hinter dem Phänomen, das man im Allgemeinen mit dem Kürzel KI bezeichnet, stehen „Large Language Models“, „große Sprachmodelle“, kurz LLM. Sie bilden das eigentliche Wissen, das hinter sämtlichen KI-Funktionen steht. Wie es der Name schon sagt, systematisieren diese Systeme mit enormem Rechenaufwand überall eingesammelte Inhalte nach der Logik der menschlichen Sprache. Und wir sprechen hier von unvorstellbaren Mengen an Material in Text, Bild und Ton.

KI-Modelle werden mit allem gefüttert

Die LLMs werden mit so ziemlich allem gefüttert, was der menschliche Geist jemals in kommunikativer Absicht in die Welt gebracht hat – sofern es denn in irgendeiner Form digitalisiert wurde. Der Grundsatz, dass nichts Neues entstehen kann, das nicht auf dem Alten aufbaut, gilt also auch für KI. Das ist auch der Grund dafür, dass weltweit Autoren, Künstler, Fotografen, Musiker und viele andere Klage erheben, dass sich ChatGPT und Co. ihr geistiges Eigentum unter den Nagel reißen. Nicht ganz zu Unrecht, muss man sagen.

Wer mit diesen LLMs in Verbindung treten will, tut das über sogenannte Chatbots. Sie sind sozusagen die Benutzeroberfläche, die das gigantische Wissen, das ununterbrochen rund um die Uhr angehäuft wird, erst zugänglich machen. Die drei wichtigsten und bekanntesten sind:

ChatGPT

Der KI-Pionier OpenAI hat gerade unter dem Namen GPT-4o die neueste Version des weltweit bekanntesten Chatbots veröffentlicht. Das o steht für „omni“, das lateinische Wort für „alles“. Am einfachsten ist die Nutzung, wenn Sie ChatGPT auf Ihren PC oder als App auf Ihr iPhone oder Android-Gerät herunterladen (openai.com/chatgpt/download). Stellen Sie per Tastatur oder Spracheingabe Fragen, machen Sie Fotos von Dingen, über die Sie mehr wissen wollen oder laden Sie Dokumente hoch, um sie analysieren oder zusammenfassen zu lassen. Die Gratis-Nutzung ist begrenzt. Mit ChatGPT Plus für knapp 23 Euro pro Monat können Sie die Funktionen ohne Limit nutzen und Bilder mit dem Bildgenerator DALL-E erstellen.

Microsoft Copilot

Auch Microsofts KI-Lösung basiert auf dem LLM von OpenAI. Der Anbieter verfolgt jedoch das Ziel, die Funktionen fest mit Windows und den Office-Programmen zu verzahnen. Nutzen können Sie Copilot am besten, indem Sie Edge als Browser verwenden und die dort integrierten Funktionen ausprobieren. Die kostenlose Version können Sie unter copilot.microsoft.com herunterladen, die App gibt es im App Store (Android) und Play Store (iOS). Für die Office-KI brauchen Sie ein Office-365-Abo, die Pro-Version mit unbegrenzten Funktionen kostet 22 Euro pro Monat.

Google Gemini

Die KI des Suchmaschinengiganten basiert auf einem eigenen LLM. Der Chatbot wurde direkt in die Suchfunktionen der Google-App sowie in Google Docs und Gmail integriert und ist über die Adresse gemini.google.com/app direkt und kostenlos kontaktierbar. So richtig entfesselt wird die künstliche Intelligenz aber auch bei Google erst mit einem kostenpflichtigen Abo. Dafür müssen Sie ein bestehendes Google-One-Standard-Abo zur Version „AI Premium“ hochstufen. Für knapp 22 Euro pro Monat bekommen Sie Zugang zu „Gemini Advanced“ plus satte 2 TB Cloud-Speicher. In einer der nächsten Folgen werde ich über meine Erfahrungen mit Googles KI-Paket berichten.