Vorsicht beim GassigehenWarum der Herbst so gefährlich für Hunde ist
Berlin – Im Herbst fallen die Blätter und unter dem Laub finden Vierbeiner Nüsse oder Kastanien. Das Herbstlaub und die kleinen Überraschungen wecken bei Hunden den Spieltrieb. Doch die harmlos wirkenden Früchte können bei Hunden zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen. Hundehalter sollten beim Gassi gehen im Herbst also besonders genau hinschauen, womit das Haustier spielt, erklärt Tina Hölscher, Tierärztin bei der Tierschutzorganisation „Aktion Tier.“
Eine besonders große Gefahr für Vierbeiner steckt in der grünen Fruchtschale der Walnüsse. Denn die enthält oftmals giftige Schimmelpilze. Die Schimmelpilze können das Nervensystem der Hunde angreifen und für das Tier tödlich sein.
Besonders gefährlich: Die Substanzen sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. So kann das Kauen des geliebten Haustieres auf einer einzigen Walnuss für den Hund tödlich enden.
Hund torkelt und erbricht? Auf Warnsignale achten
Schon nach kurzer Zeit zeigen sich dann unter Umständen typische Vergiftungssymptome beim Tier: Torkeln, Erbrechen, Lethargie zählen zu den harmloseren Folgen. Eine höhere Menge Gift kann zu Herzrasen, einer hohen Atemfrequenz und Krämpfen wie bei einem epileptischen Anfall führen, erklärt Hölscher. Auf Berührungen reagiert der Hund dann oft panisch. Auch vermehrter Speichelfluss kann ein Indiz sein.
Aber nicht nur Walnüsse, sondern auch Kastanien bergen Gefahren für Hunde: Einmal im Übereifer verschluckt, können sie je Größe des Tieres zu einem Darmverschluss führen. „Der Hund erbricht sich jedes Mal, wenn er etwas frisst“, erklärt Hölscher. Viel schlimmer aber ist, dass die vom Verschluss betroffene Stelle der Darmwand nicht mehr durchblutet wird und abstirbt. Dann könne nur noch eine Operation den Hund retten.
Gift für Hunde: Macadamianüsse
Verhält sich der Hund apathisch oder zeigt Unwohlsein, sollten Halter zum Tierarzt gehen. Das gilt auch, wenn er die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigt, rät Tina Hölscher. Ansonsten kann dies tödlich für das Tier enden. Damit es gar nicht so weit kommt, ist es aber besser von vornherein auf alternatives Wurfspielzeug zurückzugreifen.
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Gefahren lauern aber auch zu Hause. Wird es draußen ungemütlich, sorgen Schokolade und Nussgebäck beim Menschen für einen Endorphinschub - doch Hunde können sie vergiften. Frisst das Tier etwa Macadamianüsse, kann es zu Erbrechen, Bauchschmerzen, Lahmheit, Zittern und Fieber kommen. Die Symptome zeigen sich oft nach weniger als 12 Stunden.
Bei Weintrauben sowie Rosinen können akutes Nierenversagen und Tod innerhalb von 24 bis 72 Stunden eintreten, erklärt die Tierärztin. Gefährlich für Hunde kann bereits eine Dosis von 10 bis 30 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht werden.
„..kann für einen Yorkshire-Terrier tödlich sein“
Und auch Schokolade sollte man immer gut verstecken. Denn Hunden und Katzen fehle ein Enzym, um das in Schokolade enthaltene Theobromin abzubauen. „Schon eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann für einen Yorkshire-Terrier tödlich sein“, warnt Hölscher.
Um das Tier zu retten, muss die Giftaufnahme verhindert werden. Dazu spritzen Tierärzte sie ein Mittel, das Erbrechen auslöst. „Dies nützt jedoch nur etwas, wenn die Spritze etwa ein bis zwei Stunden nach der Aufnahme der Schokolade erfolgt“, gibt Hölscher zu bedenken.
Ist der Zeitraum überschritten, kann der Tierarzt nur noch versuchen, die Giftstoffe durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Deshalb sollten Halter beim Verdacht auf eine Vergiftung schnell reagieren. (dpa)