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6 TippsKleidung riecht nach Schweiß, obwohl sie frisch gewaschen ist – was tun?

Lesezeit 5 Minuten

Schweißbakterien sind oftmals schwer aus der Kleidung zu bekommen. 

Köln – Das kennen wohl viele: Man zieht das frisch gewaschene Lieblingsshirt an und riecht bereits nach wenigen Minuten nach Schweiß – obwohl man nicht mal geschwitzt hat. Ärgerlich. Warum ist das so und kann man etwas dagegen tun?

Frischer Schweiß riecht erstmal gar nicht, erst wenn er mit Bakterien in Kontakt kommt, fängt er an zu stinken. Die sitzen auf der Haut und auch in der Kleidung. Bei Feuchtigkeit werden sie aktiv und betreiben Stoffwechsel. Die dabei entstehenden Stoffe haben einen unangenehmen Duft, den wir als Schweißgeruch kennen.

Riecht frische Wäsche nach Schweiß, wurden nicht alle Bakterien entfernt

Riechen Kleidungsstücke also direkt nach der Wäsche wieder nach Schweiß, dann bedeutet das, dass die Bakterien nicht restlos entfernt wurden. Das kann passieren, wenn die Wäsche regelmäßig nur bei 30 oder 40 Grad gewaschen wird. Doch was hilft wirklich gegen den anhaltenden Schweißgeruch?

Wäsche auf höherer Temperatur waschen

Viele Bakterien lassen sich bereits durch eine höhere Waschtemperatur entfernen. Falls eine 60-Grad Wäsche nicht möglich ist, dann sollte zumindest das normale Waschprogramm gewählt werden. Unbedingt vermeiden sollte man das Kurzwaschprogramm, auch wenn es schneller durchläuft.

Vollwaschmittel verwenden

Vollwaschpulver mit Bleichsubstanzen wirkt auch schon bei niedrigen Waschtemperaturen – ab 40 Grad – effektiv gegen Keime. Der Nachteil: Bunte Stoffe können auf Dauer ausbleichen. Deshalb eignet sich ein Vollwaschmittel eher nur für helle Kleidungsstücke. Ob ein Stoff gebleicht werden kann, lässt sich anhand der Waschsymbole im Etikett ersehen. Ist das Dreieck durchgestrichen, sollte man besser die Finger von der Bleiche lassen, informiert der Deutsche Hausfrauen-Bund in Bonn.

Achtung: Bleichsubstanzen befinden sich nicht in Flüssigwaschmittel, es muss also ein Pulver oder ein Tab sein.

Hygienespüler zur Wäsche geben

Das Werbeversprechen von Hygienespülern ist weniger Keime in der Wäsche – und das auch bei niedrigen Waschtemperaturen. Wer sein stinkendes Kleidungsstück damit schonend reinigen möchte, der kann es hinzufügen.

Aber Vorsicht: Hygienespüler bei jedem Waschgang zu verwenden, ist nicht nötig. Viel mehr schadet es der Umwelt, unter Umständen auch der eigenen Gesundheit, weil es Allergien auslösen kann. Obendrauf ist es auch noch teurer als herkömmliche Substanzen.

Wäsche in Essigessenz einweichen

Ein altes Hausmittel gegen stinkende Wäsche ist Essig. Aber Vorsicht: Immer wieder geistert der Tipp durch das Internet, den Essig direkt in die Waschmaschine zu geben. Das kann jedoch im Inneren der Maschine zu Korrosionen führen sowie die Abdichtungen zerstören.

Besser: Das betreffende Kleidungsstück vor der Wäsche in Essigessenz einlegen. Dazu wird aus vier Teilen Wasser und einem Teil Essigessenz ein Essigbad hergestellt und das Kleidungsstück mindestens zwei Stunden darin gebadet. Ein Praxistest des Westdeutschen Rundfunks (WDR) ergab, dass Wäsche, die im Essigbad eingelegt war, nach dem Waschgang deutlich weniger Keime aufwies als Wäsche, die bei 40 Grad in der Waschmaschine gereinigt wurde.

Wäsche mit Gallseife vorbehandeln

Auch Gallseife kann bei stinkender Kleidung eingesetzt werden. Einfach mit einer Bürste auf die Stelle auftragen und einweichen lassen bevor das Kleidungsstück gewaschen wird. Die Gallseife enthält waschaktive Substanzen, die die Bakterien aus der Wäsche lösen können.

Waschmaschine auf Hygienemängel checken

Landen Bakterien auf der Kleidung, so können diese auch aus der Waschmaschine stammen. Bei einem 30- oder 40-Grad-Waschgang bleiben Mikroorganismen in der Maschine. Darum sollte jede Waschmaschine mindestens einmal im Monat bei 60 Grad laufen. Auch sichtbare Gummiabdeckungen sollten regelmäßig manuell gesäubert werden. Eine weitere Maßnahme: nach einer Wäsche das Einspülfach – also die Schublade, in die das Waschmittel gefüllt wird, öffnen und an der Luft trocknen lassen.

Gelbe Flecken unter den Armen entstehen durch Deo

Unangenehmen Geruch mit angenehmerem Geruch zu bekämpfen ist im Übrigen keine gute Idee. Wer Deo gegen den Schweißgeruch einsetzt, merkt, dass das sogar kontraproduktiv ist. Das Deo verstärkt den Schweißgeruch nur. Außerdem kann es zu unschönen gelben Flecken unter den Armen führen. Sie entstehen meist dann, wenn sich im Deo enthaltene Aluminiumverbindungen mit Schweiß verbinden. „Sollte der Schweißfleck nach dem Waschen noch zu sehen sein, handelt es sich möglicherweise um einen hartnäckigen Deo-Flecken“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Dann muss man den Fleck ein weiteres Mal behandeln, am besten mit einem Spezial-Fleckenentferner für Schweiß- und Deo-Flecken. Alternativ kann es mit einem Badreiniger auf Basis von Zitronensäure funktionieren, der auch gegen Kalk auf Fließen oder empfindlichen Armaturen zum Einsatz kommen darf, erklärt Glassl. Mit dem Mittel behandelt man den Fleck am besten vor - etwa zehn Minuten einweichen lassen, dann ausspülen und erneut in die Waschmaschine stecken.

Kunstfasern riechen schneller nach Schweiß als Naturfasern

Wenn der Kragen nach einer längeren Lagerung im Schrank vergilbt, dann wurde möglicherweise beim letzten Waschen zu wenig Waschmittel verwendet. Vor dem erneuten Waschen ist es auch hier hilfreich, den Fleck vorzubehandeln, indem man zum Beispiel Flüssigwaschmittel direkt auf den „Speckrand“ gibt oder ein Vorwasch-Spray benutzt.

Kunstfasern riechen übrigens schneller nach Schweiß als Naturfasern. Weil Kunstfasern glatt sind, nehmen sie keine Feuchtigkeit in sich auf, sondern transportieren ihn auf die Faseroberfläche, wo sie schneller auf Bakterien treffen. Wolle hingegen nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf und transportiert sie ins Innere. Außerdem wird natürlichem Wollfett eine antimikrobielle Wirkung nachgesagt. Auch Baumwolle und Viskose nehmen Feuchtigkeit sehr gut auf. Erst mit der Zeit beginnen Kleidungsstücke aus Baumwolle und Viskose zu riechen – obwohl sie frisch gewaschen sind. (sar/mit dpa)