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127 Prozent teuer„Tuc Bake Rolls“ sind „Mogelpackung des Jahres“ der Verbraucherzentrale

Lesezeit 2 Minuten
„Tuc Bake Rolls“ stehen in einem Regal

Die „Mogelpackung des Jahres“: Die Verbraucherzentrale kritisiert den Konzern Mondelez für seine „Tuc Bake Rolls“.

Die Verbraucherzentrale Hamburg kürt jährlich die „Mogelpackung“. Im vergangenen Jahr habe es neue Rekorde gegeben.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Tuc Bake Rolls zur „Mogelpackung des Jahres 2023“ gekürt. „Mit großem Abstand“ hätten die Brotchips des Unternehmens Mondelez den Negativpreis gewonnen, teilte die Verbraucherzentrale mit. Ermittelt worden war der Sieger per Abstimmung. Insgesamt 54,7 Prozent und damit mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen seien an den Snackartikel gegangen.

Den Preis „verdient“ haben sich die Brotchips durch einen konzerninternen Markenwechsel. Seit dem vergangenen Jahr stammen die Bake Rolls mit Meersalz nicht mehr von der Marke 7days, sondern von Tuc. Mit dem Markenwechsel sei auch der Inhalt – „in einem ähnlich großen Standbeutel“ – von 250 auf 150 Gramm geschrumpft, der Verkaufspreis hingegen von 1,39 Euro auf 1,89 Euro gestiegen.

Seit einiger Zeit betrage der Preis bei vielen Händlern sogar 1,99 Euro. Weniger Inhalt also für mehr Geld, während sich am Produkt selbst nicht viel getan habe. „Das Aussehen, die Rezeptur und die Nährwerte der Brotchips haben sich, abgesehen vom Salzgehalt, praktisch nicht verändert“, merkt die Verbraucherzentrale an. Die Brotchips seien letztendlich um mindestens 127 Prozent teurer geworden.

Verbraucherzentrale fordert Politik zum Handeln auf

Die Brotchips sind aber natürlich nicht die einzige Mogelpackung. Insgesamt vier weitere Produkte hatten zur Wahl der „Mogelpackung des Jahres 2023“ gestanden. Auf den Plätzen zwei bis fünf landeten das Oreo Stieleis von Froneri (16,8 Prozent), die Mundspülung Listerine Total Care von Johnson & Johnson (10,6 Prozent), die Marzipanschokolade Chocolat Amandes Vollmilch von Aldi (9,9 Prozent) und die Fruchtgummis Yoghurt-Gums von Katjes (7,9 Prozent).

„Die Politik muss endlich handeln, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor Mogelpackungen zu schützen“, fordern die Hamburger Verbraucherschützer in ihrer Mitteilung.

Neuer Rekord: 104 Mogelpackungen in 2023

2023 habe die Zahl der versteckten Preiserhöhungen mit 104 in der Mogelpackungsliste veröffentlichten Produkten, darunter viele Süßwaren, einen neuen Höchststand erreicht, so die Verbraucherzentrale. 2022 waren es mit 76 und 2021 mit 47 noch deutlich weniger gewesen.

„Derzeit sind in der Regel bis zu 30 Prozent Luft in der Packung erlaubt, in manchen Fällen sogar mehr“, so die Verbraucherzentrale. Sie fordert, diese Zahl zu reduzieren. So könnten nicht nur die Tricksereien beendet, sondern auch Ressourcen geschont werden.

Außerdem sollten Verbraucherinnen und Verbraucher gut erkennen können, ob die Füllmenge eines Produkts reduziert wurde, fordern die Verbraucherschützer. „Eine Kennzeichnung der alten und neuen Füllmenge sowie der prozentualen Reduzierung auf der Packung wäre die beste Lösung“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. (tli)