Filme schauen, Musik hören oder online kommunizieren: Eine kleine Box kann bei digitalem Sound für eine große Verbesserung sorgen.
Musik, Filme, GamesKleine Box sorgt für großen Unterschied beim Sound

Der Sound Blaster G8
Copyright: Steffen Haubner
Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, aber, wie könnte es anders sein, auch einige Nachteile mit sich. Dass man Bilder und Töne auf Reihen von Nullen und Einsen reduzieren kann, sorgt unter anderem dafür, dass man Filme und Live-Konzerte per Glasfaserkabel in Haus streamen oder ganze Musikbibliotheken in der Hosentasche mit sich herumtragen kann. Damit die menschlichen Sinne das digital Gespeicherte erfassen können, müssen die Daten aber zuvor wieder in analoge Informationen umgewandelt werden. Das führt dazu, dass man statt sattem Kinosound nur noch Klangmatsch zu hören bekommt oder seine Lieblingsmusik kaum wiedererkennt, wenn sie von einem Handy oder Tablet kommt.
Wer nun zu einem Hifi-Kopfhörer greift, macht die Sache meist noch schlimmer: Wegen der hohen Impedanz des Ausgabegeräts klingt das Ergebnis dünn und viel zu leise. Das liegt daran, dass die Audioquellen mehr Spannung erzeugen müssten, um den Widerstand hochwertiger analoger Komponenten zu überwinden. Darauf sind sie aber nicht ausgelegt.
Kopfhörerverstärker mit vielen Anschlüssen
Abhilfe schaffen sogenannte Kopfhörerverstärker. Ein aktuelles Modell, den „Sound Blaster G8“ von Creative, habe ich in den vergangenen Wochen intensiv ausprobiert. Beeindruckt hat mich dabei besonders die Vielseitigkeit. Sie können den „Sound Blaster“ an Ihr iPhone oder Android-Handy anschließen, an ein Tablet, einen Windows-PC oder Mac, an den Fernseher, eine Playstation, Xbox oder eine Set-top-Box. Dafür gibt es einen HDMI-Eingang, zwei USB-C-Anschlüsse, einen optischen Eingang und einen optischen Ausgang, je einen 3,5-mm-Klinkenstecker „Line In“ und „Line Out“ sowie an der Vorderseite einen Kopfhörer- und einen Mikrofon-Anschluss. Alle Verbindungsvarianten aufzuzählen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
Schließen Sie beispielsweise Ihren PC oder Ihr Notebook mit dem ersten der beiden USB-C-Ports an. Der Sound Blaster wird dann darüber mit Strom versorgt. Verbinden Sie Ihr Mobiltelefon über den zweiten USB-C-Anschluss oder per Klinkenstecker mit dem Sound Blaster. Oder Sie versorgen diesen über USB-C und einen Netzadapter mit Strom und schließen einen Fernseher mittels eines optischen oder eines HDMI-Kabels an, während Sie Ihren Blu-Ray-Player mit dem zweiten HDMI-Port verbinden. Der Kopfhörerstecker kommt in den vorderen Eingang, über die 3,5-mm-Klinke hinten können Sie bei Bedarf zusätzlich einen Lautsprecher anschließen. Zwischen beiden Ausgabegeräten können Sie dann über die HP/SPX-Taste am Gerät schnell umschalten.
Soundfilter oder unverfälschter Originalsound
Wozu die ganze Übung? Das merken Sie sofort, wenn Sie den Kopfhörer aufsetzen. Der Sound ist nun dynamisch und druckvoll – kein Vergleich zu dem Klangrinnsal, das sonst oft aus den Lautsprechern tröpfelt. Sie können Soundfilter zuschalten oder mit dem „Direct Mode Button“ in der Mitte den unverfälschten Originalsound wiedergeben. Noch viel mehr Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie die kostenlose „Creative App“ auf den PC herunterladen. Mit dem Equalizer lässt sich der Klang individuell anpassen, Sie können Soundprofile speichern, um bequem zwischen ihnen zu wechseln. Über „Wiedergabe“ können Sie den Sound auf „Stereo“ stellen oder einen dreidimensionalen Raumklang simulieren, der den Eindruck erzeugt, da sei ein 5.1- oder 7.1-System am Werk. Na ja, zumindest ansatzweise.
Schauen Sie einen Film oder eine Serie, kann die kleine Box die Dialoge hervorheben, und zwar genauso stark, wie es für Sie angenehm ist. Wenn Sie Online-Gamer sind, werden Sie auch den zweiten Regler links neben dem Lautstärkeregler zu schätzen wissen. Damit können Sie nämlich die Balance zwischen der Geräuschkulisse des Spiels und Ihren Gesprächen mit Mitspielern so regulieren, wie es für Sie angenehm ist. Haben Sie ein Mikrofon angeschlossen, können Sie außerdem dafür sorgen, dass Sie bei Audio- und Videocalls besser verstanden werden, ohne lauter sprechen zu müssen. So lassen sich Rauschen und Hintergrundgeräusche reduzieren, Echos beseitigen und die Qualität der Stimmübertragung insgesamt verbessern.
Rund 150 Euro kostet der „Sound Blaster G8“. Je nach individueller Anschlussvariante brauchen Sie auch noch ein oder zwei zusätzliche Kabel oder Adapter, denn es liegen lediglich zwei USB-Kabel bei. Ein Bluetooth-Anschluss fehlt dem Gerät leider. Auch dass der Verstärker nur über einen der beiden USB-Ports mit Strom versorgt werden kann, ist ein kleines Manko. In der Praxis überwiegt allerdings klar die Freude über den ausgezeichneten Klang, dank dessen Musik und Filme, aber auch die Online-Kommunikation merklich mehr Spaß machen.