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Aktie bricht einNetflix will Werbeunterbrechungen einführen

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Netflix DPA 200422

US-Streamingdienst Netflix hat mit Abo-Verlusten zu kämpfen.

Los Gatos – Der US-Streamingdienst Netflix denkt nach schlechten Quartalszahlen über die Einführung von Werbung nach – bisher ein klares Tabu für die Verantwortlichen. „Ein durch Werbung unterstütztes Angebot kann viel Sinn ergeben. Netflix wird in den kommenden ein bis zwei Jahren an einer solchen Lösung arbeiten“, erklärte Firmengründer und CEO Reed Hastings in einem Brief an die Aktionäre.

Geplant sei eine Abo-Option, bei der Nutzer monatlich weniger Geld zahlen, dafür aber Werbung zwischen Filmen und Serien bekommen.

Im ersten Quartal 2022 hatte der US-Streaminganbieter erstmals seit zehn Jahren einen Abonnenten-Schwund hinnehmen müssen. Bis Ende März sei die Zahl der Abonnenten im Vergleich zum Jahreswechsel um 200.000 gesunken. Netflix führt das unter anderem auf den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland zurück. Das Unternehmen hatte im März allen 700.000 russischen Kontoinhabern gekündigt.

Netflix leidet unter dem Ukraine-Krieg – Boom in Japan und Indien

Insgesamt haben weltweit noch 221,6 Millionen Menschen den Streamingdienst abonniert. Der Vorstand von Netflix hatte eigentlich mit 2,5 Millionen zusätzlichen Kunden gerechnet. Die Netflix-Aktie rauschte daher am Dienstag kurzzeitig um bis zu 25 Prozent ab.

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Neben den Kündigungen in Russland hat Netflix nach Preiserhöhungen in den USA und Kanada auch dort mit einem Kundenschwund zu kämpfen und im ersten Quartal alleine 600.000 Abos verloren. Ausgeglichen wird der dortige Verlust mit dem boomenden Geschäft in Asien, vor allem in Japan, Indien, Thailand, Taiwan und auf den Philippinen seien die Nutzerzahlen stark steigend.

Netflix will Mehrfachnutzung von Accounts verbieten

In seinem Brief an die Aktionäre monierte das Unternehmen zudem erneut die Mehrfachnutzung von Konten. Man schätze, dass durch Passwortweitergabe rund 100 Millionen Haushalte weltweit den Streamingdienst nutzen, ohne zu bezahlen. In einzelnen Ländern testet Netflix daher ein System, in dem nur noch im eigenen Haushalt auf den Streaminganbieter zugegriffen werden kann.

Im Vergleich mit der Konkurrenz liegt Netflix aber nach wie vor weit vorne, der ärgste Rivale „Disney+“ liegt mit 130 Millionen Abonnenten mehr als 90 Millionen hinter dem Konzern aus dem kalifornischen Los Gatos. (shh)